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Pecco Bagnaia: 2016 in der Moto3, jetzt bei Ducati

Von Günther Wiesinger
Wunderknabe Francesco Bagnaia gelang 2016 sein erster Moto3-GP-Sieg; 2018 wurde er überlegen Moto2-Weltmeister. Jetzt bereitet ihn Ducati bei Pramac auf einen Platz im MotoGP-Werksteam vor.

Es ist noch nicht lange her, da herrschte in Italien noch Tristesse am GP-Himmel. Wer erinnert sich noch an 2010 und 2011? Damals kam in der 125er-WM kein Italiener unter die Top-Ten der Gesamtwertung. Noch schlimmer: Simone Grotzkyi beendete diese beiden Jahre in der 125er-WM als bester Italiener auf dem 15. und 16. WM-Rang.

Auch in der Moto2-WM dauerte bis 2017, ehe Franco Morbidelli endlich den ersten Titel nach Italien holte, Francesco «Pecco» Bagnaia machte es ihm 2018 gleich nach. Mit acht Saisonsiegen und einer beängstigenden Konstanz brachte Bagnaia alle Gegner zum Verzweifeln. Er bescherte Kalex den sechsten Fahrer- und Marken-WM-Titel hintereinander und der VR56 Riders Academy den dritten WM-Titel nach Morbidelli und Dennis Foggia, der 2017 Junioren-Moto3-Weltmeister wurde.

Besonders eindrucksvoll trat der Italiener ab August auf; bei den acht Rennen mit seinem Sieg in Spielberg gelangen ihm insgesamt vier Sege, dazu ein zweiter und ein dritter Platz. Herausforderer Oliveira gelang in diese Phase nur ein einziger Sieg – beim Finale in Valencia, als die WM schon entschieden war.

Der 21-jährige Bagnaia fuhr auch bei den letzten MotoGP-Tests in Jerez (23. bis 25. November) schon auf Platz 9, er wird bereits mit allen möglichen prominenten Vorgängern verglichen. Sogar mit dem fünffachen Weltmeister Jorge Lorenzo. Ducati plant, ihn 2020 neben Andrea Dovizioso im Werksteam fahren zu lassen, denn Danilo Petrucci bekam nur einen Ein-Jahres-Vertrag.

Eine Überraschung ist das nicht. Bagnaia gewann 2016 in Assen und Sepang sogar mit der schwachbrüstigen Moto3-Mahindra, die er im Aspar-Teamn einsetzte. Weil Assen sein erster GP-Erfolg war, hat er die Strecke der Dutch-TT für immer auf seinem rechten Oberarm tätowiert.

Als Bagnaia 2014 ins Sky-VR46-KTM-Team kam, wählte er mit Vorbedacht die #21 als seine neue Startnummer aus. Denn der Pay-TV-Sender Sky gehört zum US-Medien-Konzern «21st Century Fox», die #21 passte also hübsch ins Konzept. Rossi ging dann ein Joint-Venture mit Aspar Martinez ein und transferierte Bagnaia zum Team des vierfachen Weltmeisters aus Spanien, wo Pecco die Nr. 21 für 2015 und 2016 in der Moto3-Klasse behielt.

2017 kam Bagnaia zurück zu VR46, aber diesmal in der Moto2. dort blockierte sein Landsmamnn Morbidelli die #21. Also verdoppelte er sich auf 42.

Und in der MotoGP-Klasse gehört die #42 zu Suzuki-Pilot Alex Rins, also multiplizierte Bagnaia die ursprüngliche Nummer 21 noch einmal und ließ sich die Startnummer 63 zuteilen.

Zur #21 konnte Weltmeister Bagnaia nicht zurück, denn Morbidelli war ein Jahr vor ihm in die «premier class» aufgestiegen und ihm zuvorgekommen.

Bagnaia, der im Sauseschgritt von der Moto3 in die MotoGP-Klasse stürmte, wie einst Maverick Viñales und Alex Rins und wie jetzt auch Joan Mir und Fabio Quartararo, hat sich inzwischen auf der Innenseite des rechten Unterarms noch ein Tattoo stechen lassen – es symbolisiert eine Schnecke und die Nr. 21, die sein Markenzeichen bleiben soll.

Bagnaia ist seinem Entdecker Valentino Rossi dankbar und versichert, er habe seinen Aufstieg zu einem erheblichen Teil der VR46-Akademie zu verdanken. «Denn für mich ist der Motorradrennsport kein Einzelsport. Wenn ich auf die Rennstrecke gehe, fahren alle Teammitglieder mit mir auf dem Motorrad mit. Das war 2018 zum Beispiel mein Teammanager Pablo Nieto, der eine Familie zusammengestellt hat, nicht ein Rennteam. Dann kommen Vale, mein Vorbild, und die anderen Fahrer der VR46-Akademmie. Die Unterstützung von David, von meiner Schwester Carola, die auch im Team arbeitete, auch die Opfer meiner Familie vergesse ich nie. Idalio, mein Coach, er hat die Augen überall offen, auch neben der Piste. Dann Uccio, Elena, Remo, Luca, Carletto, Sergio, Miguel und Leo. Auch 'Maro' muss ich erwähnen, das ist Luca Marini, und seine gesamte Crew. Dann Albi, Lalla, all die Jungs aus dem SkyVR46-Moto3-Team, Carlo, Elena, Babi, Gianluca, Ale, Cami. Ohne sie wäre ich nie so erwachsen geworden. Ich werde ihnen das nie vergessen.»

 

Kombinierte Zeitenliste Jerez-Test, 28./29. November 2018:

1. Takaaki Nakagami (J), Honda, 1:37,945 min
2. Danilo Petrucci (I), Ducati, + 0,023 sec
3. Marc Márquez (E), Honda, + 0,025
4. Maverick Viñales (E), Yamaha, + 0,121
5. Jorge Lorenzo (E), Honda, + 0,160 
6. Franco Morbidelli (I), Yamaha, + 0,173
7. Andrea Dovizioso (I), Ducati, + 0,240
8. Jack Miller (AUS), Ducati, + 0,262
9. Francesco Bagnaia (I), Ducati, + 0,388
10. Alex Rins (E), Suzuki, + 0,577
11. Valentino Rossi (I), Yamaha, + 0,651
12. Fabio Quartararo (F), Yamaha, + 0,816
13. Álvaro Bautista, (E), Ducati, + 0,885
14. Tito Rabat (E), Ducati, + 0,931
15. Joan Mir (E), Suzuki, + 0.986
16. Andrea Iannone (I), Aprilia, + 1,063
17. Pol Espargaró (E), KTM, + 1,199
18. Karel Abraham (CZ), Ducati, + 1,799
19. Johann Zarco (F), KTM, + 1,919
20. Aleix Espargaró (E), Aprilia, + 2,211
21. Bradley Smith (GB), Aprilia, + 2,229
22. Sylvain Guintoli (F), Suzuki, + 2,553
23. Hafizh Syahrin (MAL), KTM, + 2,575
24. Miguel Oliveira (P), KTM, + 2,632
25. Matteo Baiocco (I), Aprilia, + 3,962

Kombinierte Zeitenliste Valencia, 20./21. November 2018

1.Maverick Viñales (E), Yamaha, 1:30,757 min
2.
Andrea Dovizioso (I), Ducati, +0,133 sec
3. Marc Márquez (E), Honda, +0,154
4. Jack Miller (AUS), Ducati, +0,182
5. Danilo Petrucci (I), Ducati, +0,202
6. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +0,217
7. Alex Rins (E), Suzuki, +0,497
8. Takaaki Nakagami (J), Honda, +0,547
9. Valentino Rossi (I), Yamaha, +0,614
10. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +0,643
11. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,648
12.
Jorge Lorenzo (E), Honda, +0,827
13. Pol Espargaró (E), KTM, +0,871
14. Joan Mir (E), Suzuki, +0,957
15.
Tito Rabat (E), Ducati, +1,183
16. Stefan Bradl (D), Honda, +1,258
17. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +1,334
18. Andrea Iannone (I), Aprilia, +1,367
19. Michele Pirro (I), Ducati, +1,463
20. Jonas Folger (D), Yamaha, +1,508
21. Johann Zarco (F), KTM, +1,752
22. Karel Abraham (CZ), Ducati, +2,149
23. Hafizh Syahrin (MAL), KTM, +2,251
24.
Bradley Smith (GB), Aprilia, +2,271
25. Miguel Oliveira (P), KTM, +3,041

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