Die MotoGP kommt zurück nach Ungarn

Valentino Rossi: Barry Sheene war seelenverwandt

Von Günther Wiesinger
Spaßvogel Valentino Rossi

Spaßvogel Valentino Rossi

Kein anderer Spitzenfahrer hat sich so viele Jahre lang in der Weltspitze gehalten wie Valentino Rossi. Bei ihm spielte die Freude am Fahren immer eine Rolle, er ließ oft durch witzige Ideen aufhorchen.

Rossi verfügt über ein ähnliches Charisma wie einst Barry Sheene, der 500-ccm-Weltmeister von 1976 und 1977 auf Suzuki. Der britische Suzuki-Werksfahrer war der erste Rockstar des Motorrad-GP Sports. Er fuhr einen Rolls-Royce mit dem Kennzeichen «4 BSR» fuhr, das stand für «Four Barry Sheene Racing».

Sheene sprach perfekt Spanisch und Französisch, er glänzte auch in den kleinen Klassen (drei Siege in der 125-ccm-WM und Vizeweltmeister 1971 auf Suzuki), er kämpfte unermüdlich für mehr Sicherheit auf den Rennstrecken. Barry war Kettenraucher, paffte eine filterlose Gitanes nach der andern und ließ sich extra ein Loch vorne in das Kinnteil des Vollvisierhelms bohren, um auch auf dem Startplatz noch ein paar Glimmzüge machen zu können. Und er war der erste Topfahrer, der sich in bunte Lederkombis kleidete, bis dahin waren die Leder-Klamotten einheitlich schwarz.

Dazu war die legendäre Nr. 7 mit Stephanie McLean verheiratet, einem attraktiven Ex-Model und ehemaligen «Penthouse Pet of the Year», bei deren Anblick einem nicht nur das Herz stehen blieb.

Barry wohnte in einem prachtvollen 27-Zimmer-Mansion-House, er flog seinen eigenen Helikopter, er galt als einer der populärsten Sportler Englands neben George Best und war mit Beatle George Harrison eng befreundet.

Sheene wanderte nach seiner aktiven Laufbahn von England nach Australien aus, weil ihn die Steuerfahndung hetzte, er arbeitete dort für den TV-Sender «Channel 9» und freundete sich als GP-Reporter mit Valentino Rossi an, einem Bruder im Geiste.

Nachdem Sheene im Alter von 52 Jahren an Speisenröhrenkrebs gestorben war, nahm Valentino nach seinem Sieg in der Auslaufrunde auf Phillip Island eine riesige weiße Fahne mit einer schwarzen Nr. 7 mit rund um die Strecke.

Nachher grinste er: «Woher ich diese Flagge habe? Ich habe heute in der Früh gedacht: 'Was mache ich, wenn ich gewinne?' Also habe ich einfach das Bettlaken in meinem Quartier geklaut, dann haben wir es beschriftet. Sorry, Hotel.»

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