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Pol Espargaró (10.): «Die KTM ist schwer zu fahren»

Von Günther Wiesinger
Pol Espargaró auf der KTM in Sepang

Pol Espargaró auf der KTM in Sepang

Pol Espargaró kommt momentan als einziger Fahrer mit der KTM zurecht. «Das Bike ist wild und verlangt beim Fahren viel Kraft. Das gefällt mir.»

Natürlich waren die beiden privaten Testtage auf dem 5,5 km langen Sepang Circuit am Samstag und am Sonntag vorteilhaft für Pol Espargaró, der sich den ganzen ersten Tat beim IRTA-Test in Malaysia unter den Top-Ten hielt und schließlich nur 0,692 Sekunden auf die Bestzeit von Marc Márquez verlor. Teamkollege Johann Zarco strandete an 20. Stelle, er büßte 2:01,121 ein und fuhr 1,466 Sekunden langsamer als bei seinem fünften Platz im FP3 beim GP von Malaysia im November auf der Tech3-Yamaha.

«Ich bin happy, denn uns ist ein guter Fortschritt gelungen», sagte Pol Espargaró, der im Oktober hier 2:00,513 min schaffte und heute 2:00,313 min vorlegte. «Wir suchen nach mehr Grip und haben einen Kompromiss gewählt zwischen der Motorleistung und den elektronischen Systemen. Am Ende bin ich gestürzt, sonst hätte das Ergebnis besser aussehen können. Leider habe ich meiner Mannschaft damit eine halbe Nachtschicht beschert, denn das Bike war ziemlich zerstört. Wir probieren viele Dinge aus, die meisten sind von außen nicht sichtbar. Wir kümmern und jetzt vermehrt um die Verkleidungen und die Aerodynamik. Unser Ziel ist es, das Gesamtpaket besser zu machen.»

Wie ist der Crash passiert? «Wir haben hinten am Motorrad etwas ausprobiert, dadurch haben wir etwas mehr Grip gefunden, was unsere Absicht war. Dieses Set-up hatte auch ein paar Nachteile, trotzdem wollte ich meine Zeit verbessern. Doch der Asphalt war um 16.30 Uhr noch ziemlich heiß, ich war für diese Verhältnisse zu schnell und habe die Kontrolle über den Vorderreifen verloren. Ein Test ist ja dazu da, das Limit zu finden. Wir haben das Limit unseres Pakets gefunden…»

«Wir suchen im Team immer nach weiteren Verbesserungen, KTM ebenfalls», schilderte Pol. «Wir haben vielversprechende neue Teile, wir haben positive Infos, und selbst wenn es von der Rundenzeit her bei diesem Test bisher nicht optimal läuft, lernen wir bei diesem Test sehr viel Neues. Ich bin happy.»

Die KTM RC16 verlangt immer noch viel Muskelkraft beim Fahren, sie verlangt den Piloten körperlich viel ab. Das macht den drei KTM-MotoGP-Neulingen Zarco, Oliveira und Syahrin zu schaffen.

Pol Espargaró: «Durch den Input von Johann verspreche ich mir in diesem Punkt Verbesserungen. Er ist ein sanfter Fahrer, er kommt von Yamaha, das ist ein sanftes Motorrad. Mit seiner Hilfe möchten wir die KTM fahrbarer, netter und easier machen, aber das braucht Zeit, Das klappt nicht über Nacht. Der Charakter dieser Maschine ist so, wie er ist. Die KTM ist schwer zu fahren. Sie braucht einen Fahrer, der mit ihr kämpft. Ich mag das, mir gefällt das, das will ich gar nicht bestreiten, es ist so. Ich bin körperlich wieder zu 100 Prozent fit. Der Winter war großartig. Es war der beste Winter meines Lebens. Das Jahr 2018 war mühsam und anstrengend. Ich habe mich deshalb in den letzten zwei Monaten entspannt und  ausgeruht. Ich habe mit meiner Frau die Hochzeitsreise nachgeholt. Alles war wunderbar.»

«Wir bemühen uns, mit diesem Package so schnell wie möglich zu sein. Wenn das Bike sanfter wird, bin ich happy. Und wenn sich das Motorrad wild benimmt, habe ich auch nichts dagegen», ergänzte Espargaró.

MotoGP-IRTA-Test in Sepang, 6. Februar:
1. Marc Márquez, Honda, 1:59,621
2. Alex Rins, Suzuki, 1:59,880
3. Maverick Viñales, Yamaha, 1:59,937
4. Tito Rabat, Ducati, 1:59,983
5. Danilo Petrucci, Ducati, 2:00,051
6. Valentino Rossi, Yamaha, 2:00,054
7. Takaaki Nakagami, Honda, 2:00,158
8. Andrea Dovizioso, Ducati, 2:00,197
9. Stefan Bradl, Honda, 2:00,214
10. Pol Espargaró, KTM, 2:00,313
11. Jack Miller, Ducati, 2:00,383
12. Franco Morbidelli, Yamaha, 2:00,460
13. Aleix Espargaró, Aprilia, 2:00,602
14. Cal Crutchlow, Honda, 2:00,681
15. Francesco Bagnaia, Ducati, 2:00,694
16. Miguel Oliveira, KTM, 2:00,902
17. Katsuyuki Nakasuga, Yamaha, 2:00,965
18. Fabio Quartararo, Yamaha, 2:00,985
19. Mika Kallio, KTM, 2:01,054
20. Johann Zarco, KTM, 2:01,121
21. Andrea Iannone, Aprilia, 2:01,249
22. Sylvain Guintoli, Suzuki, 2:01,286
23. Joan Mir, Suzuki, 2:01,432
24. Karel Abraham, Ducati, 2:01,627
25. Jonas Folger, Yamaha, 2:01,736
26. Hafizh Syahrin, KTM, 2:01,853

Zum Vergleich:
Beste Pole-Zeit: Jorge Lorenzo, Yamaha, 2:00,606 (2015)
Rundenrekord: Dani Pedrosa, Honda,1:59,053 (2015)
Beste Rundenzeit: Marc Márquez, Honda, 1:58,867 (2015 Test)
Shakedown-Test (1. bis 3.2.2019): Aleix Espargaró, Aprilia, 2:00,500

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