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Einspruch von 4 Werken: Katar-Sieg von Ducati wackelt

Von Günther Wiesinger
Bisher steht nicht fest, ob Ducati Corse die Plätze 1 und 6 durch Dovizioso und Petrucci vom Katar-GP behalten darf.

Das Ergebnis des MotoGP-Rennens auf dem Losail International Circuit vom Sonntag, 10. März 2019, bleibt vorläufig inoffiziell. Denn es ist ein Einspruch der vier Werke Honda, Suzuki, KTM und Aprilia gegen den Hinterradflügel der Ducati-GP19-Piloten Andrea Dovizoso und Danilo Petrucci anhängig, die auf den Plätzen 1 und 6 gelandet sind.

Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti und sein Ducati-Corse-Managerstab mit Davide Tardozzi und Technical Direktor Fabiano Sterlacchini diskutierten bis fast 1.30 Uhr in der Nacht mit den Mitgliedern des FIM Steward Panels sowie Race Director Mike Webb und Technical Director Danny Aldridge. Die FIM-Stewards haben den Protest der vier Werke abgelehnt. Doch die vier gegnerischen Hersteller fochten diese Entscheidung an, also kam es zu einer weiteren Anhörung beim FIM Appeal Steward.

«Der Appeal Steward erklärte, er habe nicht genügend Unterlagen, um eine faire Entscheidung zu treffen», berichtete Ciabatti. «Denn der FIM Stewards Panel hat den Protest zuerst abgewiesen. Aber gegen diese Entscheidung haben die vier Werke noch einmal Einspruch eingelegt, also wurde der FIM Appeal Steward mit diesem Thema befasst. Dieser Panel besteht aus drei unterschiedlichen Funktionären. Als ihnen der Einspruch vorgelegt wurde, haben sie beschlossen, sie hätten nicht genug Dokumente und zu wenig Zeit gehabt, um dieses Kapitel hier vor Ort fair zu behandeln und zu beurteilen. Deshalb wird jetzt der FIM Court of Appeal zu einer endgültigen Entscheidung kommen müssen. Ich erwarte das Urteil in den nächsten Tagen, auf jeden Fall vor dem Argentinien-GP, der in drei Wochen stattfindet.»

Die gegnerischen Werke sind der Überzeugung, der als Wasserabweiser gedachte Flügel erfülle sehr wohl aerodynamische Dienste, er erzeuge Downforce, und das würde dem Reglement widersprechen.

«Bei uns bei Yamaha war der Flügel wirklich nur dazu da, um Regenwasser vom Hinterreifen fernzuhalten», stellte Yamaha-Crew-Chief Ramon Forcada fest. Bei Ducati wird behauptet, der Flügel diene im Trockenen auch zur Kühlung des Hinterreifens.

«Wenn die Ingenieure von vier Werken überzeugt sind, dass dieses umstrittene Teil einen aerodynamischen Einfluss auf das Motorrad hat und nicht nur den Reifen kühlt, dann sollte man zumindest darüber nachdenken», stellte Pit Beirer fest, der Motorsport-Direktor von KTM.

Paolo Ciabatti betonte noch einmal: «Es existiert das Hersteller-Bündnis MSMA. Dort hätten die anderen Werke acht Tage lang eine Klärung verlangen können.»

Aber offenbar wollte man Ducati ins offene Messer laufen lassen und möchte ihnen jetzt auf dem grünen Tisch den Sieg abspenstig machen, den Dovizioso so makellos gegen Weltmeister Marc Márquez herausgefahren hat.

Ciabatti: «Ich denke, wie ich schon am frühen Abend ausgeführt habe, dass man diese Diskussion auf einer anderen Ebene hätten führen können. Wenn gewisse Zweifel bestehen, sollte man sich als Hersteller an die Hersteller-Vereinigung MSMA wenden. In acht Tagen wäre genug Zeit gewesen, sich an einen Tisch zu setzen und eine Klärung herbeizuführen.»

Nach Beginn der Veranstaltung, zum Beispiel am Freitag, war ein Protest nicht möglich. Ein Protest kann nur unmittelbar nach dem Rennen eingebracht werden. So sieht es das FIM-Reglement vor.

Berechtigte Frage: Warum haben Honda, Suzuki, KTM und Aprilia 2018 in Valencia nicht gegen den Flügel von Yamaha protestiert?

Viñales stürzte damals im Regen, Rossi kam nur als 13. ins Ziel.

Man hätte das offenbar umstrittene und heikle Thema trotzdem damals klären können.

Jetzt bleibt bei dieser Angelegenheit ein übler Beigeschmack.

Vorläufig sieht es nach schlechten Verlierern aus.

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