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Jimenez: «Aleix & Iannone bringen Aprilia weiter»

Von Otto Zuber
Aleix Espargaró im Gespräch mit Antonio Jimenez

Aleix Espargaró im Gespräch mit Antonio Jimenez

Antonio Jimenez ist der neue Crew-Chief von Aleix Espargaró. Mit neuen Leuten wolle Aprilia in der MotoGP-WM an die Spitze. «Das geht aber nicht in zwei Tagen», mahnte der erfahrene Cheftechniker.

Aprilia-Werksfahrer Aleix Espargaró bekam für die Saison 2019 einen erfahrenen Crew-Chief zur Seite gestellt: Antonio Jimenez, der in der Königsklasse MotoGP schon für Yamaha und Honda gearbeitet hat und zuletzt bei Intact GP in der Moto2-WM für Xavi Vierge zuständig war, ist seit 30 Jahren Teil des GP-Paddocks.

«Es macht einen immer stolz, für ein Werksteam zu arbeiten. Aprilia ist sicher nicht das größte Werk in der MotoGP-WM, aber sie haben in der Zweitakt-Ära viele Titel gewonnen und wollen unbedingt versuchen, wieder an die Spitze zu kommen», meinte Jimenez zu seinem Arbeitgeber. «Sie haben sich aus der Superbike-WM zurückgezogen, um in der MotoGP-WM die maximalen personellen und finanziellen Ressourcen einsetzen zu können. Ich habe gesehen, dass der Wille wirklich da ist, um die Dinge gut zu machen und weiter zu kommen. Das geht nicht in zwei Tagen, aber wir sind auf dem guten Weg.»

Die Fahrer seien dabei ein wichtiger Faktor: «Aleix [Espargaró] ist in seinem dritten Aprilia-Jahr und mit dem, was er hat, gibt er immer das Maximum, wie er im Laufe der Jahre gezeigt hat. Dazu kommt ein Fahrer wie Iannone, von dem jeder weiß, dass er ein enormes Potential hat. Die beiden sollten auf einem ähnlichen Niveau sein, das bringt dich unglaublich weiter. Dann braucht es den ganzen Rest: Es braucht Geld, es braucht Teile, es braucht eine Entwicklung – aber die Basis ist schon gut», so Jimenez.

Andrea Iannone ist nicht der einzige Neuzugang in der Aprilia-Mannschaft. Der ehemalige Ferrari-Sportdirektor Massimo Rivola übernahm im Januar die Spitze der Rennabteilung, Romano Albesiano ist seit dieser Saison nur mehr als Technical Director im Einsatz.

«Dadurch gewinnt er schon Zeit, weil er sich nicht mehr um die politischen Dinge kümmern muss, sondern nur um die technische Seite. Das ist positiv», kommentierte der neue Crew-Chief von Aleix. «Massimo hat eine enorme Erfahrung aus der Formel 1, die er versuchen wird einzubringen. Jeder weiß, dass die Formel 1 nicht die Motorrad-WM ist, aber er hat sicherlich Informationen zum System und zur Arbeitsweise, die uns viel bringen werden», meinte er zu Rivola.

Von Albesiano hält Jimenez ebenfalls viel: «Romano ist der technische Direktor, alle Meetings werden mit ihm abgehalten. Er ist ein Ingenieur der alten Schule. Das ist sehr bereichernd, Leuten zuzuhören, die über eine derartige Erfahrung verfügen. Er legt großes Augenmerk auf die Elektronik. Es ist immer interessant, mit Leuten wie ihm zu arbeiten.»

Jimenez war in der Vergangenheit unter anderem bei Gresini Honda tätig – die Arbeitsweise unterscheide sich bei Aprilia deutlich: «Wenn du mit Honda arbeitest, arbeitest du mit Japanern, die Herangehensweise ist eine andere. Das ganze System ist anders, alles wird früher vorbereitet. Auch wenn es ein Satellitenteam ist, folgen sie der Methode des Werksteams. Hier ist es anders – ich würde nicht sagen besser oder schlechter, es ist anders. Da muss man sich etwas anpassen.»

«Es wird vielleicht ein bisschen improvisiert. Dann ist es ein kleineres Werk, manche Dinge kommen etwas später. Hier ist es ein bisschen schwierig, aber nicht unmöglich. Ich kann auch etwas beitragen: Nach all den Jahren bei Yamaha und Honda kenne ich deren Arbeitsweise, das bereichert sie [Aprilia], glaube ich, auch.»

Der erste Eindruck der RS-GP sei nicht schlecht gewesen, berichtete der Cheftechniker. Sein Fahrer Aleix Espargaró wies aber immer wieder darauf hin, dass unter anderem noch an der Beschleunigung zu arbeiten sei.

«Das Motorrad ist ziemlich ausgeglichen, vor allem was das Chassis angeht. Der Motor hängt mit der Elektronik zusammen und die Elektronik mit dem Motor. Man muss also genau verstehen, wo man sich verbessern muss. Den Charakter des Motors kann man nicht verändern, mit der Elektronik kann man verfeinern, ausfeilen, abrunden, aber du kannst nicht alles tun. Deshalb ist es wichtig zu verstehen, wo das Problem liegt», betonte Jimenez. Aprilia stehe noch am Beginn eines neuen Projekts mit neuen Leuten. «Deshalb braucht es Zeit», fügte er hinzu.

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