MotoGP: Yamaha steigt um auf V4-Motor

Max Biaggi verteidigt Jorge Lorenzo & Andrea Iannone

Von Nora Lantschner
Jorge Lorenzo und Andrea Iannone kamen noch nicht in Schwung

Jorge Lorenzo und Andrea Iannone kamen noch nicht in Schwung

Jorge Lorenzo (Honda) und Andrea Iannone (Aprilia) blieben auf ihren neuen MotoGP-Bikes bisher hinter den Erwartungen. «Geben wir ihnen Zeit», forderte der sechsfache Weltmeister Max Biaggi.

Der fünffache Weltmeister Jorge Lorenzo, der mit seinem Wechsel in das Repsol Honda Team bereits im Vorfeld der Saison für Schlagzeilen sorgte, blieb als 14. der WM-Wertung in den ersten vier Grand Prix des Jahres einiges schuldig. Der vierfache 250er-Weltmeister Max Biaggi sprach dem Mallorquiner nun Mut zu: «Abgesehen von der Freundschaft, die mich mit ihm verbindet, ist es undenkbar, einen Champion wie ihn, der so viel gewonnen hat, in Frage zu stellen – außerdem hatte er den Mut, Yamaha zu verlassen, als es das Motorrad war, das es zu schlagen galt», schrieb der 47-Jährige auf seiner Facebook-Seite.

Lorenzo tat sich auch auf der Werks-Ducati lange schwer, am Ende verabschiedete er sich aber mit drei Siegen im Gepäck von der Desmosedici. «Jorge saß in den letzten vier Jahren auf drei unterschiedlichen Motorrädern. Sie sind mehr als nur anders – angetrieben von einer Philosophie, die sich in nichts ähnlich ist, im Handling, im Motor und der Elektronik», erinnerte Biaggi. «Es ist nicht einfach, das ist es wirklich nicht, und ich bin sicher, dass es nur etwas Zeit braucht. Jorge arbeitet wirklich hart, damit er dieses Feeling findet, das notwendig ist, um die maximale Performance herauszuholen. Das zeigt auch die Tatsache, dass er sich am Montag im Test nicht geschont hat und fast 100 Runden gedreht hat! Honda und Jorge wollen dasselbe Ziel erreichen. Sie werden es schaffen!»

Aprilia-Neuzugang Andrea Iannone, der 2016 auf Ducati seinen bisher einzigen MotoGP-Sieg feierte, liegt aktuell mit gerade einmal sechs Zählern auf WM-Rang 20. 2018 stand er als Suzuki-Werksfahrer noch drei Mal auf dem Podest. «Er ist ein Talent, auf das ich vertraue», gab sich Biaggi auch in diesem Fall zuversichtlich. «Auch er fährt, wie Jorge, in vier Jahren das dritte Motorrad im dritten Team! Auch in diesem Fall sind die Bikes sehr unterschiedlich. Die ganze Alchemie zu vervielfachen, die in vielen Moment aufgebaut wird, ist wirklich nicht einfach – aus menschlicher und technischer Sicht.»

Der Markenbotschafter von Aprilia hat natürlich keinen Zweifel daran, dass der italienische Hersteller auf die Spitzen-Teams aufholen wird: «Aprilia ist ein großartiges Unternehmen, dass unter der Piaggio Group erst seit kurzem in die MotoGP-WM zurückgekehrt ist. Die Fähigkeiten der siegreichsten Rennabteilung Europas kann man nicht in Frage stellen – und wer, wenn nicht ich, könnte das besser bezeugen.» Immerhin holte der Italiener fünf seiner insgesamt sechs WM-Titel (vier in der 250er-Klasse und zwei in der Superbike-WM) auf Aprilia.

«Auch in diesem Fall braucht es Zeit: Zeit, um das Paket an Andrea anzupassen, Zeit, um die RS GP zu entwickeln», betonte Biaggi. «Die Voraussetzungen sind gut. Andrea nimmt sich nicht zurück und es tut mir sehr leid, dass er sich am Samstag verletzt hat. Ich bin sicher, dass er die Gelegenheit bekommen wird, seinen Wert unter Beweis zu stellen, indem er in der Rangliste nach oben klettert und die Positionen erreicht, die ihm und Aprilia zustehen.»

Der gemeinsame Nenner – bei Lorenzo und Iannone – sei also die Zeit: «In der heutigen MotoGP-WM darf man nichts dem Zufall überlassen und alles muss sehr schnell passieren. Bei dieser Geschwindigkeit hat man aber oft nicht die Zeit, diese Zeit zu berücksichtigen. Geben wir den Fahrern die Zeit, um sich zu entfalten. Sie werden ihren Weg finden... Und dann wird das Vergnügen doppelt so groß sein», ist sich der sechsfache Weltmeister, der mit Aron Canet den WM-Führenden in der Moto3-Klasse stellt, sicher.

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