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Max Biaggi: «Jorge Lorenzo ist korrekt und ehrlich»

Von Nora Lantschner
Jorge Lorenzo musste viel Kritik einstecken, nachdem er im MotoGP-Rennen von Barcelona Dovizioso, Viñales und Rossi abgeräumt hatte. Der sechsfache Weltmeister Max Biaggi verteidigt den Honda-Neuzugang.

Jorge Lorenzo sorgte schon in der zweiten Runde für den großen Aufreger des Catalunya-GP, als er in Kurve 10 zu Sturz kam und Andrea Dovizioso, Maverick Viñales und Valentino Rossi abräumte. Die Meinungen über den Zwischenfall gehen weit auseinander: Viñales forderte gleich nach dem Rennen, dass der Honda-Neuzugang beim nächsten Grand Prix in die letzte Startreihe strafversetzt werden sollte, für «Dovi» war klar, dass ein «Champion wie Lorenzo» in dieser Situation keinen derartigen Fehler machen dürfe und Aprilia-Testpilot Bradley Smith wunderte sich, dass er für die Kollision mit seinem Teamkollegen Aleix Espargaró bestraft wurde, während der Mallorquiner davon kam.

Valentino Rossi hingegen suchte die Schuld im Streckenlayout («Turn 10 ist wie ein Supermarkt-Parkplatz») und WM-Leader Marc Márquez verteidigte seinen neuen Teamkollegen ebenfalls. Auch der vierfache 250-ccm-Weltmeister und Moto3-Teameigentümer Max Biaggi analysierte den Zwischenfall aus seiner Sicht – und er stellte sich hinter Lorenzo.

«Wenn man sich die Aufnahmen aus der Luft anschaut, sieht man ganz klar, dass Jorge und Vale spät auf der Bremse sind, weil der Erste mit Maverick und der Zweite mit Danilo Petrucci im Kampf verwickelt ist. Man sieht genauso gut, dass Dovizioso, als er von Márquez überholt wird, versucht, noch härter zu bremsen, um eine engere Linie zu wählen, das Motorrad schneller wieder aufzurichten und die Beschleunigung zu nutzen, um anschließend die Linie zu kreuzen. Lorenzo, der seinerseits schon klar spät bremst, fand sich somit noch näher an Andrea wieder, als er das kalkuliert hatte. Um ihn nicht zu treffen, hat er sehr hart gebremst, mit dem Motorrad in Schräglage. An diesem Punkt war der Knall unvermeidbar», schilderte Biaggi auf seiner Facebook-Seite.

Genauso klar wie der oben beschriebene Ablauf des Massensturzes sei auch, dass Dovizioso, Viñales und Rossi keine Schuld trifft, betonte der 47-jährige Italiener. «Alles ging von einem Einschätzungsfehler von Jorge aus, in einer Kurve, in der man – wegen des speziellen Layouts – sehr viel langsamer wird. Das Pech wollte es dann so, dass im Sturz drei Fahrer verwickelt waren, die um den Sieg hätten kämpfen können. Insgesamt ein schönes Schlamassel, was Jorge auch bewusst ist.» Immerhin habe sich der dreifache MotoGP-Weltmeister bereits während der TV-Übertragung öffentlich entschuldigt und nach dem Rennen auch das persönliche Gespräch mit den beteiligten Fahrern gesucht.

Ganz abgesehen von den Schuldzuweisungen wurde mit Lorenzo aber zu hart ins Gericht gegangen: «Ich glaube, dass es richtig ist, die Schuld dem zuzuweisen, der sie hat, aber man kann einen Fahrer, der normalerweise solche Fehler nicht macht, nicht so heruntermachen», unterstrich der sechsfache Weltmeister. «Jorge hatte am Sonntag die Chance, endlich ein gutes Ergebnis einzufahren, nachdem er in diesem Jahr schon viele bittere Pillen schlucken musste. Deshalb bin ich sicher, dass er – wie er selbst gesagt hat – dieses Ende auch nicht wollte. Er hat bekräftigt, dass er lieber alleine gestürzt wäre, ohne jemanden mitzureißen und auch noch zu riskieren, dass sich ein Kollege verletzt.»

«Ich verstehe, dass man heute die Notwendigkeit hat, viel Staub aufzuwirbeln, weil das nunmal das größte Aufsehen erregt. Aber wie gesagt, man kann keinen Fahrer zerstören, der in seiner Karriere bewiesen hat, dass er korrekt und ehrlich ist», betonte Biaggi.

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