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Pit Beirer (KTM): «Viele Highlights durch Espargaró»

Von Günther Wiesinger
Das Rennen in Montmeló: KTM-Pilot Espargaró vor Nakagami, Crutchlow und Morbidelli

Das Rennen in Montmeló: KTM-Pilot Espargaró vor Nakagami, Crutchlow und Morbidelli

KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer freut sich über die jüngsten MotoGP-Lights des Red Bull-KTM-Teams. Er kennt aber die Schwächen der KTM und tritt auf die Euphorie-Bremse.

Red Bull KTM hat in der MotoGP-WM bisher zumindest mit Pol Espargaró alle Erwartungen übertroffen. Der 27-jährige Spanier hat bei sieben Rennen fünf Top-Ten-Ergebnisse erzielt, viermal erkämpfte er sogar einstellige Resultate. Deshalb liegt er in der WM überraschend an neunter Stelle ¬– vor Stars wie Cruchtlow, Viñales und Lorenzo.

Pit Beirer, Motorsport-Direktor bei KTM Factory Racing, freut sich in der «premier class» immer wieder über Highlights wie den fünften Startplatz in Texas, über Platz 2 im FP3 in Mugello (mit nur 0,207 sec Rückstand) und Platz 4 im freien Training am Freitag in Catalunya. Aber bei heißen Temperaturen sinkt die Konkurrenzfähigkeit der KTM RC16.

Pit, Pol Espargaró ist im FP4 in Montmeló acht Minuten vor dem Ende an die Box gefahren und gesagt, das Fahren sei bei diesen Verhältnissen mit der KTM wegen der Hitze zu gefährlich. Er sagte, die Probleme liegen außerhalb des Einflussbereichs von KTM. Er meinte die Reifen?

Wir haben sicherlich durch die Motorradentwicklung der letzten Wochen einen Riesenschritt nach vorne gemacht. Aber die MotoGP ist hart wie eh und je, und unser Fenster ist noch relativ eng.

Wir wissen mittlerweile, bei welchen Temperaturen wir im Training Top-7- oder Top-8-Ergebnisse fahren können. Da können wir uns fast schon sicher fühlen. Wenn wir dem Pol einen Satz neue Reifen reinstecken, kommt eine Rundenzeit. Das genießen wir. Das macht Spaß.

Aber wir können den Grip nicht halten, wenn es warm wird. Und wenn der Grip dadurch schlechter wird, dann verschlimmern sich auch unsere Probleme beim Turning.

Wenn ein bisschen Grip vorhanden ist, der dem Motorrad die Richtung vorgibt, sind wir gut dabei. Aber sobald dieser Grip fehlt, sind wir zu lange in den Kurven unterwegs, bevor wir das Motorrad aufrichten und beschleunigen.

Im Juli und August ist mit Hitze zu rechnen. Für KTM kommt also mit dem Sommer jetzt die falsche Jahreszeit?

Ja, darum haben wir am Montag in Barcelona wieder getestet…
Aber wir können diese Fakten nicht bestreiten. Wenn wir unsere Probleme so einfach lösen könnten, hätten wir sie schon aus der Welt geschafft.

Das Yamaha-Werksteam operiert offenbar auch in einem engen Fenster. Rossi war in Mugello im Quali an 18. Stelle, in Catalunya 5. Alex Rins ist am Freitag manchmal auch auf Platz 17 zu finden. In der WM ist er Dritter.

Ja, man sieht ja, wie eng die Abstände in der MotoGP sind. Wenn du mit deinem Paket auf einer Strecke ein bisschen daneben bist, reihst du dich ganz hinten ein. Hinter den ganzen Werksteams.
Man hat am Barcelona-Wochenende viele Stürze gesehen. Die Grip-Situation war nicht nur für uns schwierig und schlecht.

Pol Espargaró hat durch seine Euphorie und seinen Einsatz in den letzten Wochen so viele Highlights gesetzt. Deshalb müssen wir jetzt ein bisschen auf die Euphorie-Bremse steigen.

Wir dürfen nicht erwarten, dass wir uns drei Runden lang am Hinterrad von Marc Márquez bewegen können, wenn unser Motorrad an gewissen Tagen nicht ideal funktioniert. Das müssen wir akzeptieren und an den schwierigen Tagen ein bisschen zurückstecken.

Es sind jedoch in den letzten Wochen Dinge ans Motorrad gekommen, die es verbessert haben. Es wird immer klarer, woran wir arbeiten müssen. Und da arbeiten wir auch daran.

Muss man sich auch fragen, ob die WP Suspension etwas mit dem Hitzeproblem zu tun hat?

Wenn es um den Grip am Hinterrad geht, kommen da ein paar Komponenten ins Spiel. Du hast den Reifen, den Stoßdämpfer, die Schwinge, den Hinterteil vom Rahmen. Solche Probleme sind immer im Paket zu lösen.

Wenn du an guten Tagen nur 0,2 oder 0,3 sec von der Spitze weg bist, musst du trotzdem noch nach jeder Kleinigkeit suchen.
Wir können überhaupt nichts ausschließen. Wir müssen bei allen Teilen besser werden.

Spielt auch das Übergewicht der KTM eine Rolle?

Das ist eine alte Geschichte, die immer wieder aufgewärmt wird. Sie hat sich schon lange überholt. Wir sind inzwischen viel näher am Gewichtslimit als beim Jerez-GP im Mai.

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