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Silverstone: Hat die MotoGP hier jetzt eine Zukunft?

Von Günther Wiesinger
Der Silverstone Circuit soll jetzt dauerhaft Schauplatz des British Motor Cycle Grand Prix werden. Zumindest wenn es nach CEO Stuart Pringle geht.

Der British Motor Cycle Grand Prix ist in den letzten Jahren mehrmals in Gerede gekommen und bei der Dorna und der Teamvereinigung IRTA in Misskredit geraten. Zuerst funktionierte der pompöse neue Silverstone Wing nicht für die MotoGP-Asse, nach zwei Jahren wurden Start/Ziel und Paddock wieder zwischen Woodcote und Copse Corner zurückverlegt. Dann geisterte das Gepenst «Circuit of Wales» jahrelang durch die Szene, aber dieses größenwahnsinnige Projekt von Michael Carrick kam nie über die Planungsphase hinaus.

Es wurden ca. 20 Millionen versenkt, und eigentlich hätte der britische WM-Lauf schon 2015 und 2016 in Wales stattfinden sollen. Carrick mietete sich jedoch mangels eigener Rennstrecke in Silverstone für zwei Jahre ein, dann machte seine Firma Bankrott. 2017 und 2018 sprang der Silverstone Circuit wieder als GP-Promoter ein. Es gab jedoch Diskussionen mit der Dorna über die Höhe der Austragungsgebühr. Der Grand Prix stand auf wackligen Beinen, für 2018 drohte ein Standortwechsel nach Donington Park. Doch dort ließ die Infrastruktur arg zu wünschen übrig. Aber inzwischen wird in Nottinghamshire brav investiert... Für 2022 will sich Donington-Betreiber Jonathan Palmer wieder bewerben.

Und Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta macht kein Geheimnis daraus, dass er die MotoG-WM lieber auf Pisten asutrögt, die keinen Formelä1-GP beherberher. «Das fintionbiert nur, wenn Streckenbesittzer udn GP-Promoter identsich sind», sagt er.

Das ist momentan zum Beispiel in Texas, in Spielberg, Catalunya und Silverstone der Fall. Also nur bei 4 von 19 Grand Prix.

Nach dem Desaster mit dem jämmerlichen neuen Asphaltbelag 2018 (Bodenwellen nicht verschwunden, keine vernünftige Drainage) kamen die Silverstone-Betreiber gewaltig unter Druck.

Deshalb wurde für 2019 mit Hilfe von Dromo und Tarmac professionelle Arbeit geleistet und ein mutmaßlich vorbildlicher neuer Asphaltbelag aufgebracht, wie Silverstone-CEO Stuart Pringle glaubhaft versichert.

Der GP-Circuit in Northamptonshire soll dauerhaft «Home of British MotoGP Racing werden»; sogar ein neues Circuit Hotel wird errichtet.

«Der neue Asphaltbelag wird sehr, sehr gut sein», versichert Stuart Pringle. «Die neue Mischung wird dreimal so widerstandsfähig sein wie die letztjährige. Es werden deshalb beim Formel-1-GP im Juli keine Bodenwellen für die MotoGP-WM entstehen. Die Kompaktheit der Asphaltschicht ist sehr durchdacht. Und wir haben durch die Firma Tarmac sogar ein Stück des neuen Belags zur Probe am kürzeren ‚National Circuit‘ verlegen lassen. So konnten sie üben, bevor sie beim GP-Circuit ans Werk gingen. Es wurden alle verlangten Normen erfüllt.»

Die Grade-A-Homologation für die MotoGP wird nur von Jahr zu Jahr vergeben, aber Silverstone wird jetzt bis inklusive 2021 den British Motor Cycle Grand Prix beheimaten. Übrigens: Die Rennstreck befindet sich im Besitz des «British Racing Drivers’ Club (BRDC).

Pringle: «Silverstone behält seine positiven Seiten und seine einzigartige, flüssige Streckencharakteristik. Aber diesmal haben wir dazu einen ‚state of the art‘-Asphalt. Dieser Asphalt wird uns viele, viele Jahre erhalten bleiben. Und wir hoffen, dass die MotoGP dadurch langfristig bei uns gastieren wird. Wir erschaffen viele Gründe, warum Silverstone als ‚Home of MotoGP‘ zementiert werden sollte. Das ist unser Bekenntnis, zu dem wir uns verpflichten.»

Insgesamt hat die Silverstone Circuit Ltd. 2018 und 2019 bereits einen namhaften Millionen-Pfund-Betrag investiert.

«Da ich jetzt viel mehr von diesem Asphaltgeschäft verstehe, weiß ich, wohin das Geld fließt. Ich bin überzeugt, wir haben das Richtige getan», ist Stuart Pringle überzeugt. «Aber wir sind immer noch keine wohlhabende Company. Wir ziehen uns langsam aus einer schwierigen finanziellen Phase heraus. Unsere Gruppe der ‚British Racing Drivers‘ will der Motorradwelt ein vorbildliches Zuhause bieten. Wir haben noch Tickets für den Grand Prix im August zu verkaufen… Wir garantieren, dass bei Regen das Wasser diesmal abfließen wird! Wir geben auch mehr Geld für die Verkehrsentwicklung aus, wir wollen die Staus reduzieren. Wir planen ein einzigartiges Music Festival und wollen einen Grand Prix durchführen, der auf demselben Niveau stattfindet wie die besten der Saison. Wir möchten mehr Zuschauer anlocken als in der Vergangenheit.»

2018 harrten am Sonntag ca. 60.000 Menschen auf die Rennen, die jedoch nie stattfanden.

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