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Stefan Bradl: In Brünn statt Lorenzo? Oder Wildcard?

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl beim Sachsenring-GP: Platz 10

Stefan Bradl beim Sachsenring-GP: Platz 10

Stefan Bradl wird fünf Tage nach dem Suzuka-8h-Rennen in Brünn auf der MotoGP-Honda sitzen. Ob als Wildcard-Fahrer oder als Lorenzo-Ersatz, das ist noch offen.

Stefan Bradl (29) hat vor zweieinhalb Wochen beim Motorrad-GP von Deutschland als Ersatz für Jorge Lorenzo mit der Repsol-Honda den zehnten Platz erobert und dafür von den HRC-Managern viel Anerkennung geerntet. Es war der 50. Top-Ten-Platz in der Königsklasse für den Moto2-Weltmeister von 2011.

Seither hat Bradl zwei Testtage für das 8h-Rennen in Suzuka absolviert, den Brünn-Test musste HRC wegen des Suzuka-Abenteuers absagen. Aber der Bayer wird von 2. bis 4. August auf jeden Fall am GP von Tschechien teilnehmen, denn dieser Grand Prix soll sein zweiter Wildcard-Einsatz in diesem Jahr sein. Crew-Chief Klaus Nöhles möchte auch in Aragón noch einmal mit Bradls HRC-Testteam antreten, was ganz im Interesse des Fahrers wäre.

In Spanien ist allerdings zu hören, dass eine Rückkehr von Lorenzo für Brünn und Spielberg höchst fraglich sei. Der fünffache Weltmeister hat im Training in Assen einen Bruch des sechsten Brustwirbels erlitten, der achte ist angebrochen.

250-ccm-Weltmeister Hiroshi Aoyama hat sich 2010 auf der Interwetten-MotoGP-Honda RC212V im Juni in Silverstone eine ähnliche Verletzung zugezogen, er fiel für mehr als drei Monate aus. «Wir mussten Hiroshi vom Barcelona-GP im Juni bis Oktober ersetzen», erinnert sich Teambesitzer Dani Epp.

Von Repsol-Honda dringen bisher keine Informationen zum Gesundheitszustand von Jorge Lorenzo durch. In den sozialen Medien postet Jorge zwar Fotos aus dem Fitness Centre. Aber sehr angestrengt sieht er dabei nicht aus.

«Ich habe von Honda nichts gehört», sagt Stefan Bradl. «Ich zerbreche mir darüber auch nicht den Kopf. Ich werde in Brünn am Start stehen, das weiß ich. Ob mit einer Wildcard oder wie auch immer, das wird sich zeigen.»

Die Teilnahme am Sachsenring-GP hat Bradl richtig genießen können. Und er hat die Erwartungen mit Platz 10 tadellos erfüllt. Lorenzo hingegen hat 2019 noch keine Top-Ten-Ergebnisse zustande gebracht.

Deshalb deutet einiges darauf hin, dass ihm Alberto Puig lieber vier zusätzliche Wochen für die Genesung zugestehen wird und ihn erst beim Britischen Grand Prix am 24. August in Silverstone wieder aufbieten wird.

«Der Sachsenring-GP war für mich rundum ein gutes Wochenende, ich war mit Training und Rennen völlig zufrieden», lautet die Bilanz von Stefan Bradl. «Das war ein Testwochenende unter Rennbedingungen, und das habe ich sehr zu meiner Zufriedenheit gemeistert.»

Wenn Lorenzo wieder einsatzfähig sein wollte, wird Bradl nur in Brünn fahren und beim GP von Österreich als Experte für Servus-TV tätig sein. «Dort werden wir ja in Österreich Freitag bis Sonntag alles komplett übertragen.»

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