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Jack Miller zu Dovizioso: «Hatte ich nicht erwartet»

Von Günther Wiesinger
Pramac-Ducati-Pilot Jack Miller musste beim MotoGP-Lauf auf dem Red Bull Ring einen Crash einstecken. Er ärgerte sich über die verpasste Chance und sprach auch über das Spitzenduell von Andrea Dovizioso und Marc Márquez.

«Ich hatte heute etwas zu beweisen, wenn man bedenkt, was an diesem Wochenende alles vorgefallen ist», sagte der 24-jährige Jack Miller nach dem MotoGP-Rennen in Spielberg. Denn der Pramac-Ducati-Pilot musste sich beim GP von Österreich ab Donnerstag dauernd die Frage gefallen lassen, ob er bei Ducati für Lorenzo Platz machen müsse, der für 2020 seinen Platz bei Pramac hätte übernehmen können.

Miller stellte dann nach seinem Rennsturz am Sonntag fest: «Was meine Zukunft betrifft, sollte in den nächsten Stunden alles geklärt werden, auf jeden Fall am Montag oder in den nächsten paar Tagen. Deshalb bin ich erleichtert. Ich habe immer betont, dass eine weitere Saison bei diesem Rennstall meine bevorzugte Lösung ist.»

Miller sagt, er habe am Sonntag bereits eine Hand am Podium gehabt, er war überzeugt, Fabio Quartararo von Platz 3 verdrängen zu können. Dovizioso und Márquez lagen ausser Reichweite? «Ich hatte das Gefühl, ich könnte im Rennen konstant 1:24 bis 1:24,5 min fahren», meinte der Australier. «Der Rhythmus der beiden war meinem recht ähnlich... Ich glaube, ich hätte ihnen auf den Fersen bleiben können. Hätte ich mich in ihren Fight einmischen können? Darüber will ich kein Urteil abgeben. Ich weiss es nicht. Wir haben mit dem Bike bei den letzten zwei Grands Prix und beim Montag-Test in Brünn gute Fortschritte erzielt. Das Motorrad steht jetzt sehr solide da. Ich freue mich auf Silverstone, Misano und Aragón. Dort sollte unser Bike wieder gut funktionieren.»

Dann Jacks Nachsatz: «Es wäre nett gewesen, am Sonntag beim Duell Dovi gegen Márquez bis zum Schluss die beste Zuschauerposition zu haben. Das steht fest.»

Jack Miller zeigte viel Respekt vor dem mutigen Angriff von Andrea Dovizioso innen in der Zielkurve der 28. und letzten Runde. «Das war eindrucksvoll. Ich habe diesen Angriff von Dovi nicht erwartet. Ja, es war wirklich eindrucksvoll.»

Miller: «Dovi hat das erstklassig gemacht, das ist sicher. Er hat Marc mit dessen eigenen Waffen geschlagen. ‚He out marced Marc.‘ Es sah aus wie ein Marc-Márquez-Manöver. Marc hat es vorher an derselben Stelle probiert, sein Angriff ist misslungen. Aber Dovi hat die Attacke am Sonntag erfolgreich in die Tat umgesetzt. Ich war überrascht, dass er beide Räder auf den Kerbs halten konnte und am Kurvenausgang nicht auf die grüne Matte rausgedonnert ist. Eindrucksvoll. Sehr eindrucksvoll. Es ist nur schade, dass Dovi solche Manöver nicht auf jeder anderen Piste gelingen.»

In den letzten zweieinhalb Jahren fanden schon in Doha 2017, Spielberg 2017, in Motegi 2017, in Doha 2018, in Buriram 2018 (dort siegte Márquez mit 0,115 sec Vorsprung) und jetzt in Spielberg 2019 sechs spektakuläre Rad-an-Rad-Duelle von Márquez und Dovi in der Zielkurve statt. Der Weltmeister hat auf seiner Honda nur in Thailand gewonnen. Am knappsten war es in Katar 2018 – Dovizioso kam nur 0,027 sec vor Marc ins Ziel.

Ergebnisse MotoGP Spielberg

1. Dovizioso. 2. Marc Márquez. 3. Quartararo. 4. Rossi. 5. Vinales. 6. Rins. 7. Bagnaia. 8. Oliveira. 9. Petrucci. 10. Morbidelli. 11. Nakagami. 12. Zarco. 13. Bradl. 14. A. Espargaró. 15. Abraham. 16. Iannone.

WM-Stand nach 11 von 19 Rennen

1. Marc Márquez, 230 Punkte. 2. Dovizioso 172. 3. Petrucci 136. 4. Rins 124. 5. Rossi 103. 6. Viñales 102. 7. Quartararo 92. 8. Miller 86. 9. Crutchlow 78. 10. Nakagami 62. 11. Pol Espargaró 61. 12. Morbidelli 58. 13. Mir 39. 14. Aleix Espargaró 33. 15. Oliveira 26. 16. Bagnaia 24. 17. Zarco 22. 18. Iannone 21. 19. Lorenzo 19. 20. Bradl 16. 21. Rabat 14. 22. Pirro 9. 23. Abraham 4. 24. Guintoli 3. 25. Syahrin 3.

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