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Takaaki Nakagami: «Fahr zu 90 Prozent weiter bei LCR»

Von Günther Wiesinger
Takaaki Nakagami

Takaaki Nakagami

Der LCR-Honda-Fahrer Takaaki Nakagami besucht den Valencia-GP und beteuert, das habe nichts mit dem vakanten Platz bei Repsol-Honda zu tun.

Die operierte rechte Schulter trägt Takaaki Nakagami weiter in einer Schlinge. Aber er wollte sich den Besuch beim Motorrad-GP-Finale in Valencia nicht entgehen lassen. Eigentlich wollte er nur bei seinem LCR-Team nach dem Rechten sehen und beobachten, wie sich Ersatzmann Johann Zarco aus der Affäre zieht. Aber er landete mitten in einem Sturm – denn der 28-jährige Japaner zählt zu den Kandidaten auf den zweiten Platz bei Repsol-Honda für die Saison 2020. «Zu 90 Prozent werde ich auch nächstes Jahr bei LCR fahren», winkte Nakagami ab.

«Ich bin erst am Freitagnachmittag in Valencia eingetroffen, ich wollte mich mit dem Team treffen und dem Personal unterhalten», schilderte Nakagami, der einen fünften Platz als bestes MotoGP-Ergebnis vorzuweisen hat, dazu zwei Moto2-GP-Siege. «Ich wollte hören, welche Eindrücke Johann von der Honda vermittelt. In Australien war es nicht einfach für ihn wegen des Wetters. In Malaysia hat er begonnen, den Charakter des Motorrads zu verstehen. Seine ersten Kommentare über das Bike waren positiv.»

«Für mich ist es gewöhnungsbedürftig, nur als Zuschauer bei einem Grand Prix zu sein und mitzuerleben, wie Johann auf mein Motorrad springt. Aber ich habe jetzt fast zwei Tagge in der Box verbracht, ich höre mir Johanns Aussagen nach den Trainings an. Ich interessiere mich für die Strategie. Das ist ungewohnt für mich. Es ist kein fantastisches Gefühl, nur Zaungast zu sein. Am Sonntag möchte ich das Rennen draußen an der Strecke beobachten», sagte der LCR-Honda-Pilot. «Ich möchte mir die Fahrstile der Kollegen zu Gemüte führen.»

Nakagami versicherte mehrmals, seine Reise zum WM-Finale habe nichts mit neuen Situation bei Repsol-Honda zu tun, wo ab Sonntagabend ein Fahrer fehlt. «Nein, nein, nein, das hat absolut nichts mit meinem Erscheinen hier zu tun», beteuert Nakagami. «Ich bin von Japan nach Spanien geflogen und habe am Donnerstag bei einem Zwischenstopp die Neuigkeit vom Rücktritts Lorenzos gelesen. Das kam völlig unerwartet für mich; es war eine riesige Überraschung. Aber wie gesagt: Ich war längst unterwegs nach Valencia, als das passiert ist. Es gab eigentlich keinen triftigen Grund für meinen Besuch hier. Ich wollte nur das Team begrüßen vor der Winterpause. Denn nach dem Japan-GP sind alle eilig nach Australien aufgebrochen, und ich habe mich dann auf die Operation vorbereitet.»

Nakagami meint, Zarco habe anfangs Mühe gehabt mit der 2018-Honda RC213V. «Aber er steigert sich von Session zu Session. Er versteht jetzt den Charakter der Maschine. Man weiß, er steuert eine Vorjahres-Honda. Er strengt sich an, in die Top-Ten- zu kommen, aber es gelingt ihm nicht immer. Manchmal landet er außerhalb der Top-Ten – wie es bei mir der Fall war. Man sieht also bei den Ergebnissen keine große Veränderungen. Er hat Mühe.»

MotoGP, Valencia, kombinierte Zeitenliste nach FP3:

1. Quartararo, 1:30,232 min
2. Márquez, + 0,224 sec
3. Miller, + 0,311
4. Rossi, + 0,398
5. Morbidelli, + 0,491
6. Viñales, + 0,503
7. Petrucci, + 0,615
8. Dovizioso, + 0,619
9. Mir, + 0,726
10. Crutchlow, + 0,764
11. Pol Espargaró, + 0,807
12. Rins, + 0,861
13. Zarco, + 0,973
14. Aleix Espargaró, + 1,073
15. Lorenzo, + 1,151
16. Iannone, + 1,435
17. Pirro, + 1,439
18. Abraham, + 1,554
19. Bagnaia, + 1,636
20. Rabat, + 1,927
21. Lecuona, + 2,166
22. Kallio, + 2,235
23. Syahrin, + 2,655

MotoGP-WM-Stand nach 18 von 19 Rennen:

1. Marc Márquez 395 (Weltmeister). 2. Dovizioso 256. 3. Viñales 201. 4. Rins 194. 5. Petrucci 176. 6. Quartararo 172. 7. Rossi 166. 8. Miller 149. 9. Crutchlow 133. 10. Morbidelli 115. 11. Pol Espargaró 94. 12. Mir 83. 13. Nakagami 74. 14. Aleix Espargaró 56. 15. Bagnaia 54. 16. Iannone 43. 17. Oliveira 33. 18. Zarco 30. 19. Lorenzo 25. 20. Rabat 18. 21. Bradl 16. 22. Pirro 9. 23. Syahrin 8. 24. Guintoli 7. 25. Abraham 7. 26. Kallio 3.

Konstrukteurs-WM nach 18 von 19 Rennen:
1. Honda 401. 2. Ducati 302. 3. Yamaha 301. 4. Suzuki 223. 5. KTM 105. 6. Aprilia 81.

Team-WM nach 18 von 19 Rennen:
1. Ducati Team 432.
2. Repsol Honda Team 430. 3. Monster Energy Yamaha 367. 4. Petronas Yamaha SRT 287. 5. Team Suzuki Ecstar 281. 6. LCR Honda 210. 7. Pramac Racing 203. 8. Red Bull KTM Factory Racing 124. 9. Aprilia Racing Team Gresini 99. 10. Red Bull KTM Tech3 41. 11. Reale Avintia Racing 25.


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