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Brad Binder (KTM): Sein Weg in die Königsklasse

Von Nora Lantschner
KTM-Werksfahrer Brad Binder auf seiner RC16

KTM-Werksfahrer Brad Binder auf seiner RC16

MotoGP-Neuling Brad Binder arbeitete sich vom Red Bull Rookies Cup bis in die höchste Klasse der Motorrad-WM hoch. Der 24-jährige Südafrikaner gewann in seiner Karriere bisher 15 Grand Prix, allesamt auf KTM.

Brad Binder war 2019 der erste Moto2-Fahrer, der einen MotoGP-Vertrag für anstehende Saison ergattern konnte: Der 24-Jährige sollte eigentlich den Platz von Hafizh Syahrin bei Red Bull KTM Tech3 einnehmen, wurde dann aber in das Werksteam befördert, nachdem die Zusammenarbeit zwischen KTM und Johann Zarco ein frühzeitiges Ende gefunden hatte.

Der in Potchefstroom (Südafrika) geborene Binder holte seine 15 GP-Siege allesamt auf KTM. Seine internationale Karriere startete er ebenfalls auf der österreichischen Marke – 2009 im Red Bull Rookies Cup.

2010 stand er in der Nachwuchsserie drei Mal auf dem Podium, in der Cup-Wertung landete er am Ende des Jahres auf Rang 5. 2011 folgte sein erster Rookies-Cup-Sieg in Estoril – und sein Debüt in der 125er-Klasse der Motorrad-WM: In Indianapolis ersetzte er den verletzten Luis Salom bei RW Racing GP (Aprilia). In den fünf Grand Prix, die er 2011 bestritt, blieb er zwar punktlos, das Team bot ihm für die darauffolgende Saison aber einen Platz in der neugeschaffenen Moto3-Klasse an: Auf der Kalex-KTM verpasst er das Podest als Vierter in Valencia 2012 denkbar knapp.

2013 und 2014 trat der Südafrikaner für das Team Ambrogio Racing an, in seinem zweiten Jahr auf Mahindra stand er als Zweiter auf dem Sachsenring erstmals in seiner GP-Karriere auf dem Podium. Ein weiterer Podestplatz in Japan sowie der Wechsel in das Red Bull KTM Ajo Team sollten folgen.

2015 sammelte Binder vier Podestplätze, damit beendete er die Moto3-WM auf Gesamtrang 6. In seinem fünften und letzten Jahr in der kleinsten Klasse der Motorrad-WM fuhr er unaufhaltsam dem WM-Titel entgegen: Seinen ersten GP-Sieg holte er in Jerez, obwohl er nach einer Strafversetzung das Feld vom 35. und letzten Startplatz aus aufrollen musste. Es war der erste GP-Erfolg eines Südafrikaners seit Jon Ekerold in Monza 1981.

Insgesamt 14 Podestplätze und 7 Siege sammelte der KTM-Pilot auf seinem Weg zur Moto3-Krone. Übrigens: Binder ist nach Kork Ballington (Doppelweltmeister in den Klassen 350 und 250 ccm 1978 und 1979) und Jon Ekelrold (1980 in der Klasse 350 ccm) erst der dritte Motorrad-Weltmeister aus Südafrika.

Nach seinem Titelgewinn wechselte Binder 2017 in die Moto2-WM, er blieb dabei dem Team Ajo Motorsports und KTM treu. Zum Abschluss seiner Rookie-Saison in der zweithöchsten Klasse der Motorrad-WM stand er in Australien, Malaysia und Valencia dreimal auf dem Podium.

2018 legte er drei Siege (Sachsenring, Aragón und Phillip Island) nach. Hinter Weltmeister Francesco Bagnaia (Kalex) und seinem Teamkollegen Miguel Oliveira, die beide in die MotoGP-Klasse wechselten, beendete er die Moto2-WM 2018 auf Rang 3 – und war somit einer der großen Favoriten für die Saison 2019, in der erstmals 765-ccm-Dreizylinder-Motoren von Triumph zum Einsatz kamen.

Sein fünftes Jahr im Red Bull KTM Ajo Team erwies sich aber als Herausforderung, denn die Konkurrenz von Kalex hatte zu Beginn der Triumph-Ära eindeutig die Nase vorne. Erst nach der Sommerpause feierte Binder auf dem Red Bull Ring von Spielberg den ersten Sieg der Saison, vier weitere sollten folgen: Aragón, Phillip Island, Sepang und Valencia. Mit insgesamt neun Podestplätzen und einem starken Finale kürte sich der Südafrikaner noch zum Vizeweltmeister. Seinen zweiten WM-Titel verpasste er in der Endabrechnung um nur drei Zähler.

2020 trifft Binder in der Königsklasse der Motorrad-WM auf zwei weitere Rookies: Moto2-Weltmeister Alex Márquez (Repsol Honda) und Tech3-KTM-Pilot Iker Lecuona.

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