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Wie sich die drei MotoGP-Neulinge geschlagen haben

Von Maximilian Wendl
Alex Márquez führt nach den ersten beiden Rennen die Rookie-Wertung in der MotoGP-Klasse an. Das liegt hauptsächlich daran, dass der Spanier keine Fehler machte. Brad Binder und Iker Lecuona wollen in Brünn nachlegen.

Drei MotoGP-Neulinge haben in Jerez ihre ersten beiden Rennen in der Königsklasse absolviert. Unter extremen Bedingungen könnten die Bilanzen von Alex Márquez (Repsol Honda), Brad Binder (Red Bull KTM Factory Racing) und Iker Lecuona (Red Bull KTM Tech 3) nicht unterschiedlicher ausfallen. Von «ganz ordentlich», über «übermütig» bis hin zu «noch zu grün hinter den Ohren» war an den ersten beiden Wochenenden auf dem Circuito de Jerez-Ángel Nieto alles dabei. Wir geben noch einmal einen Überblick, wie sich die neuen Piloten geschlagen haben.

Alex Márquez (12. Platz/8.)

Der Honda-Pilot konnte beinahe unbehelligt loslegen, weil sich die Honda-Fans fast ausschließlich mit Weltmeister-Bruder Marc und LCR-Fahrer Cal Crutchlow beschäftigt haben. Er absolvierte sein Trainingsprogramm, stürzte nur zwei Mal und beendete beide Rennen in den Punkten.

Alex Márquez sammelte beim WM-Auftakt mit Platz 12 wichtige Erfahrungen, obwohl er auf den Crash am Samstag in Q1 gerne verzichtet hätte. Da im Rennen mehrere Fahrer stürzten, konnte er sich vom letzten Platz nach vorne arbeiten. Am vergangenen Sonntag duellierte sich Márquez lange Zeit mit Rookie-Kollege Lecuona. Nachdem dieser das Rennen nicht beenden konnte, konnte der 24-Jährige auch Johann Zarco (Hublot Reale Avintia) auf Distanz halten. Obendrein fehlten ihm nur zwei Sekunden auf Pol Espargaró, seinen Nachfolger bei Repsol-Honda.

Mit Blick auf Grand-Prix-Sieger Fabio Quartararo zeigte Márquez auch hier eine Steigerung im Vergleich zu Vorwoche. Der Spanier konnte den Rückstand um acht Sekunden reduzieren. Sein eigenes Fazit: «Das war mein zweites Rennen und ich bin ziemlich glücklich. Wir haben eindeutig einen ordentlichen Schritt gemacht und das war unser Hauptziel. Zwei Rennen hintereinander auf derselben Strecke bieten eine gute Gelegenheit, Dinge auszuprobieren.»

In der WM-Tabelle, die nach dem zweiten Rennen noch nicht wirklich aussagekräftig ist, liegt Márquez auf dem achten Platz und damit vor Fahrern wie Franco Morbidelli, Danilo Petrucci oder Aleix Espargaró. Dementsprechend ist auch Teammanager Albetro Puig zufrieden mit seinem Schützling: «Er hat einen guten Job abgeliefert. Er hatte eine gute Pace, aber er muss das Motorrad noch besser verstehen – besonders mit neuen Reifen. Und wenn er keinen Unfall hat, dann wird er von Mal zu Mal schneller.»

Nun blickt er voller Vorfreude auf seinen dritten Einsatz: «Jetzt ist es Zeit, nach Brünn zu fahren, einer meiner Lieblingsstrecken, und ich möchte mit drei Rennen hintereinander einen weiteren Schritt machen. Es war ein guter Anfang, aber es wird ganz sicher noch etwas nachkommen.»

Brad Binder (13./Ausfall)

Der Südafrikaner hat sich eine bessere Ausgangslage selbst verbaut und wurde unter Wert geschlagen. Gleich im zweiten Freien Training raste er auf den dritten Platz. Nur die Yamaha-Piloten Morbidelli und Quartararo waren schneller. Ins Rennen ging er von einem beachtlichen 13. Platz. Doch dann kam es zum ersten Zwischenfall: In Kurve 5 verlor der KTM-Pilot das Vorderrad und musste ins Kiesbett ausweichen. Dabei verlor er 26 Sekunden. Zwar konnte er das Rennen fortsetzen, eine gute Platzierung war allerdings außer Reichweite und am Ende betrug sein Rückstand 29 Sekunden.

Eine Woche später startete er vor Teamkollege Pol Espargaró. Doch erneut dauerte es nicht lange, bis er sich aller Chancen beraubte. In der ersten Kurve schoss er Marken-Kollege Miguel Oliveira ab und verlor im Kiesbett erneut Zeit und in Runde 12 schied er nach einem Highsider endgültig aus.

Somit stehen letztendlich drei Punkte auf der Habenseite, die aber nicht Binders wahre Leistungsstärke repräsentieren. Er sagt: «Es ist schade, wie es die letzten zwei Wochenenden am Sonntag gelaufen ist. Aber am Ende des Tages bin ich lieber schnell und mache Fehler, als dass ich langsam bin und als Schlusslicht herumkurve.»

Iker Lecuona (Ausfall/Ausfall)

Dem spanischen KTM-Piloten Iker Lecuona machte die Hitze besonders zu schaffen. In den beiden Qualifikationen kam er nicht über die Plätze 21 und 17 hinaus. Dadurch hatte er von Beginn an Verkehr. War es beim Auftakt noch die sengende Hitze, die Lecuona zur Aufgabe zwar, zog er eine Woche später im Rookie-Duell gegen Alex Márquez den Kürzeren, als er direkt vor dem Honda-Piloten liegend stürzte. Hinterher erklärte er reumütig: «Ich muss mich beim Team entschuldigen! Der Saisonstart war bisher alles andere als einfach.»

Es war der Tiefpunkt, nachdem er schon am Freitag unfreiwillig abgestiegen war und auch am Samstag zwei Mal stürzte. In Tschechien kann es ab Freitag, 7. August, nur besser werden. Das weiß auch Lecuona: «Ich will nochmals klarstellen, wie leid es mir für das Team tut. Ich weiss, wie hart die Crew unermüdlich arbeitet und wir werden alles geben, um in Brünn wieder besser dazustehen.»

Ergebnisse MotoGP Andalusien-GP, 26. Juli

1. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 41:22,666 min
2. Maverick Vinales (E), Yamaha, +4,495 sec
3. Valentino Rossi (I), Yamaha, +5,546
4. Takaaki Nakagami (J), Honda, +6,113
5. Joan Mir (E), Suzuki, +7,693
6. Andrea Dovizioso (I), Ducati, +12,554
7. Pol Espargaro (E), KTM, +17,488
8. Alex Marquez (E), Honda, +19,357
9. Johann Zarco (F), Ducati, +23,523
10. Alex Rins (E), Suzuki, +27,091
11. Tito Rabat (E), Ducati, +33,628
12. Bradley Smith (GB), Aprilia, +36,306
13. Cal Crutchlow (GB), Honda, +45,683

WM-Stand nach 2 von 13 Rennen: 1. Quartararo, 50 Punkte. 2. Viñales 40. 3. Dovizioso 26. 4. Nakagami 19.5. Pol Espargaró 19. 6. Rossi 16. 7. Miller 13. 8. Alex Márquez 12. 9. Zarco 12. 10. Morbidelli 11. 11. Mir 11. 12. Bagnaia 9. 13. Oliveira 8. 14. Petrucci 7. 15. Rabat 7. 16. Rins 6. 17. Smith 5. 18. Binder 3. 19. Crutchlow 3.

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