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Andrea Dovizioso (Ducati/9.): «Noch nie passiert»

Von Nora Lantschner
Andrea Dovizioso hat in Spielberg noch Arbeit vor sich

Andrea Dovizioso hat in Spielberg noch Arbeit vor sich

Ducati-Star Andrea Dovizioso konzentrierte sich am zweiten MotoGP-Rennwochenende auf dem Red Bull Ring ganz auf die Arbeit mit dem Medium-Reifen. Im Qualifying wirkte sich diese Strategie aber negativ aus.

«Etwas Merkwürdiges ist geschehen, das ist mir noch nie passiert», berichtete Andrea Dovizioso nach dem Qualifying zum Steiermark-GP. «Wir haben an diesem Wochenende mehr gearbeitet, weil wir die Chance dazu hatten, vor allem mit dem Medium-Reifen im Hinblick auf das Rennen. Wir haben uns sehr stark darauf konzentriert, die maximale Rundenanzahlt mit dem Reifen für das Rennen abzuspulen, das waren 32. Wie man damit fahren muss, vor allem die Herangehensweise auf der Bremse, ist aber ganz anders im Vergleich zur Fahrweise mit einem neuen Reifen. Und als ich dann im Qualifying angefangen habe, hatte ich den Rhythmus und das Feeling auf den neuen Reifen nicht mehr, um zu attackieren. Das ist schade, aber es ist auch ein Erfahrungswert – auch wenn ich fast ein bisschen lachen muss, wenn ich das sage», schmunzelte der 34-jährige Italiener. «Es passiert aber selten, dass man diese Anzahl an Runden machen kann, weil man immer schauen muss, in die Top-10 zu kommen. An diesem Wochenende war es aber möglich, weil wir schon einen guten Speed hatten.»

Auf einer Runde konnte der Sieger des Österreich-GP den Speed dann aber nicht abrufen. Deshalb steht der Ducati-Star morgen nur auf Startplatz 8 (Zarco wurde in die Boxengasse verbannt). «Mit dem ersten Reifen fuhr ich eine 1:24,4 min. Das lag daran, dass ich nicht das Feeling hatte, um das Potenzial des Motorrads und des Reifens zu nutzen, vor allem auf der Bremse. Mit dem zweiten Reifen habe ich mehr gepusht, aber mit keinem guten Gefühl, also konnte ich das auch Potenzial nicht ausschöpfen. Damit bin ich auf Platz 9, was die schlechte Seite ist. Denn es wäre sehr wichtig gewesen, in der ersten Startreihe zu stehen. Leider konnte ich das nicht abrufen. Wir haben jedoch viel an der Pace gearbeitet und wir sind dabei», verwies er auf den positiven Aspekt.

Im Hinblick auf das morgige Kräftemessen erklärte der dreifache Spielberg-Sieger: «Leider sind einige Gegner stärker als im ersten Rennen, es wird also sicher härter. Aber das hatte ich erwartet. Der Start wird wichtig, wir haben uns aber maximal gut aufs Rennen vorbereitet. Die zwei Suzukis, Jack und Pol, aber auch Oliveira und Nakagami wurden konstant – es kann eine große Gruppe werden und viele Dinge können passieren.»

Befürchtet «Dovi», dass Pol Espargaró die Pole-Position nutzen und gleich zu Beginn davonfahren könnte? «Ja, das ist eine Möglichkeit», bestätigte der erfahrene Italiener. «Deshalb ist es nicht so gut, in der dritten Startreihe zu stehen. Das kann ihm helfen, aber das Rennen ist sehr lang und der Reifenverschleiß wird bedeutend sein. Wir müssen einen guten Start erwischen und schlau sein: Es wird eine Meisterleistung brauchen, man muss die richtigen Dinge im richtigen Moment machen.»

Der richtige Moment für ein Comeback von Marc Márquez verschiebt sich dagegen noch um zwei bis drei Monate, wie Honda am Samstag offiziell mitteilte. Was sagt der dreifache MotoGP-Vizeweltmeister dazu? «Ich kenne die Details nicht und ich will deshalb nicht im Detail darauf eingehen. Es ist aber eine große Neuigkeit und das bedeutet, dass etwas passiert ist», vermutet Dovi. «Ich weiß es aber nicht, deshalb will ich nichts dazu sagen. Aber ob Marc in Misano oder später zurückkehrt, ob das besser oder schlechter für uns ist… Klar, jedes Mal, wenn er auf der Strecke ist, wird er an der Spitze sein. Es ist also eine große Neuigkeit für die WM, aber nicht für unsere Situation.»

Ergebnis MotoGP Q2, Spielberg, 22. August

1. Pol Espargaró, KTM, 1:23,580 min
2. Nakagami, Honda, 1:23,602
3. Zarco, Ducati, 1:23,632*
4. Mir, Suzuki, 1:23,678
5. Miller, Ducati, 1:23,700
6. Viñales, Yamaha, 1:23,778
7. Rins, Suzuki, 1:23,782
8. Oliveira, KTM, 1:23,797
9. Dovizioso, Ducati, 1:23,849
10. Quartararo, Yamaha, 1:23,866
11. Morbidelli, Yamaha, 1:24,021
12. Petrucci, Ducati, 1:24,174

Die weitere Startaufstellung
12. Lecuona, KTM, 1:23,928
13. Binder, KTM, 1:23,932
14. Rossi, Yamaha, 1:24,127
15. Pirro, Ducati, 1:24,273
16. Alex Márquez, Honda, 1:24,370
17. Crutchlow, Honda, 1:24,401
18. Smith, Aprilia, 1:24,416
19. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:24,429
20. Bradl, Honda, 1:24,667
21. Rabat, Ducati, 1:24,916

*Johann Zarco muss aus der Boxengasse starten.

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