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Stefan Bradl (Honda): «Wir machen harte Zeit durch»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl in Spielberg

Stefan Bradl in Spielberg

Das Honda-Werksteam wird 2020 an jedem Wochenende von Takaaki Nakagami mit der Vorjahres-Honda blamiert. Bisher weiß niemand, warum das Bike besser ist. Stefan Bradl kommt bei seinem 3. GP aus dem Grübeln nicht heraus.

Stefan Bradl unternimmt heute als Marc Márquez-Ersatzfahrer im Repsol-Honda-Werksteam den dritten Versuch, die ersten WM-Punkte in dieser Saison einzusammeln. Er hat inzwischen bereits zwei Renndistanzen abgespult und wieder Fahrpraxis gesammelt. Im Qualifying 1 zum GP der Steiermark hat er Platz 21 sichergestellt und Tito Rabat hinter sich gelassen.

«Wir haben bei der Rennpace sicher Fortschritte gemacht», ist der 30-jährige Bayer überzeugt, der sich heute natürlich unbedingt das CL-Finale Bayern München gegen PSG Paris in Lissabon im TV live anschauen möchte. «Im Q1 hatte ich nicht genug Vertrauen, um 100 Prozent zu pushen, als ich zwei Chancen auf eine schnelle Runde hatte. Denn ich bin immer noch auf der Suche nach dem Limit. Das Fenster, in dem die RC213V funktioniert, ist ziemlich schmal, wie ich schon mehrmals erwähnt habe. Es ist ziemlich schwierig, das Maximum aus der neuen Honda heraus zu kitzeln. Das kostet wertvolle Zehntel im Qualifying. Aber ich glaube, in der Rennpace sehen wir etwas besser aus. Ich hoffe, ich kann mich dadurch in eine bessere Position bringen. Aber wir machen eine harte Zeit durch. Das lässt sich nicht beschönigen. Natürlich wäre ich gern ein bisschen konkurrenzfähiger.»

Cal Crutchlow, sonst nicht immer mit Bradl einer Meinung, bestätigt die Meinung von Stefan. «Wir ändern viel am Motorrad, aber wir werden deshalb nicht schneller», sagte der Brite.

Bradl: «Wir stellen uns bei HRC alle die Frage, warum Taka Nakagami mit dem 2019er-Bike viel schneller ist. Auf diese Frage gibt es jedoch keine einfache Antwort. Es ist überraschend, wie gut die Leistungen von Taka sind. Ja, er ist in Jerez schon stark gefahren, er ist Vierter geworden. Er hat seinen Fahrstil erheblich verbessert. Es sieht aber auch so aus, als funktioniere das Motorrad von 2019 besser. Jetzt stehen wir vor einer Herausforderung. Wir müssen herausfinden, worin sich die Bikes unterscheiden. Wir tun alles, um das zu ergründen. Aber die Reisefreiheit für die Japaner ist eingeschränkt, Deshalb ist es nicht einfach, in kurzer Zeit Verbesserungen zu bewirken.»

Klar, die Motorenentwicklung ist bis Ende 2021 eingefroren, aber beim Chassis, bei der Elektronik, bei der Dämpfung und beim Set-up sind jederzeit Änderungen möglich.

Erhofft sich Bradl von den nächsten Rennen mnehr Freiheiten, was seine persönliche Performance betrifft? Also hofft er auf weniger technische Experimente? «Gut. Wir brauchen Marc in inein guten Zustand auf der Rennstrecke. Wann das passieren wird, ist schwer zu sagen. In der Zwischenzeit werde ich tun, was HRC von mir verlangt. Jetzt kommt das heutige Rennen, dann folgen zwei Testtage in Misano. Das wird ein sehr wichtiger Test für uns. Dann werden wir sehen. Man muss das HRC-Management fragen, wer in Misano beim Grand Prix auf der Honda sitzen wird. Ich rechne damit, dass es die Nummer 6 sein wird. Aber offiziell ist das noch nicht.»

Ergebnis MotoGP Q2, Spielberg, 22. August

1. Pol Espargaró, KTM, 1:23,580 min
2. Nakagami, Honda, 1:23,602
3. Zarco, Ducati, 1:23,632*
4. Mir, Suzuki, 1:23,678
5. Miller, Ducati, 1:23,700
6. Viñales, Yamaha, 1:23,778
7. Rins, Suzuki, 1:23,782
8. Oliveira, KTM, 1:23,797
9. Dovizioso, Ducati, 1:23,849
10. Quartararo, Yamaha, 1:23,866
11. Morbidelli, Yamaha, 1:24,021
12. Petrucci, Ducati, 1:24,174

Die weitere Startaufstellung
12. Lecuona, KTM, 1:23,928
13. Binder, KTM, 1:23,932
14. Rossi, Yamaha, 1:24,127
15. Pirro, Ducati, 1:24,273
16. Alex Márquez, Honda, 1:24,370
17. Crutchlow, Honda, 1:24,401
18. Smith, Aprilia, 1:24,416
19. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:24,429
20. Bradl, Honda, 1:24,667
21. Rabat, Ducati, 1:24,916

*Johann Zarco muss aus der Boxengasse starten.

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