Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Bei Maverick Viñales (Yamaha/6.) wächst der Frust

Von Maximilian Wendl
Lange konnte Maverick Viñales seine Verfolger nicht hinter sich halten

Lange konnte Maverick Viñales seine Verfolger nicht hinter sich halten

Der Pole-Setter wurde durchgereicht: Maverick Viñales hatte zum wiederholten Male nach einer starken Qualifikation am Renntag keine Chance. Bei der Suche nach Gründen tut sich der Yamaha-Fahrer schwer. Der Frust wächst.

Maverick Viñales war mit einer positiven Einstellung in die verkürzte Saison gegangen. Er hatte seine Grundeinstellung verändert und zeigte lange Zeit seine optimistische Seite. Doch spätestens nach dem San Marino-GP ist diese Stimmung Geschichte. Nachdem der spanische Yamaha-Pilot von der Pole-Position aus in Misano gestartet war, hatte er sich eine ganze Menge vorgenommen. Die Krux: Im Rennen wurde er Platz für Platz durchgereicht und belegte am Ende den sechsten Platz.

Ein Grund für den Leistungsabfall könnte die Reifenwahl sein. Der Erklärungsansatz von Viñales fällt nach dem Rennen jedoch dürftig aus: «In FP1 und FP4 habe ich mit dem harten Reifen gute Zeiten hingelegt. Ich weiß nicht, was ich antworten soll. Ich weiß es wirklich nicht. Ich glaube meine Reifenwahl war richtig, aber so ist es in den letzten Rennen doch auch gelaufen»

Oder eher nicht gelaufen. Trotzdem gelang Viñales mit P6 noch Schadensbegrenzung. Damit will er sich aber nicht zufrieden geben. Er macht seinem Ärger Luft: «Das Problem ist, dass wir keine Erklärung dafür haben, wieso es nicht läuft. Es ist schwierig, wenn man als Fahrer den Glauben und die Motivation aufrechterhalten soll. Ich frage mich: Für was? Ich muss am Wochenende 70 Mal meinen Fahrstil ändern, um das Motorrad zum Laufen zu kriegen und im Rennen habe ich dann wieder Probleme. Vielleicht sollte ich einfach nicht so enthusiastisch sein, wenn ich in der Qualifikation vorne dabei bin.»

Das Rennen stand aber ohnehin schon unter keinem guten Stern, denn unmittelbar vor dem Start brach plötzlich Hektik beim Yamaha-Werksteam aus. Es rauchte und nachdem Viñales in Spielberg Probleme mit den Bremsen hatte und der Motor zu Saisonbeginn für Kopfzerbrechen gesorgt hatte, machte sich beim Piloten aus Figueres ein mulmiges Gefühl breit. Die Probleme bekam die Crew des 25-Jährigen schnell wieder in den Griff, die Rennpace fehlte aber über weite Strecken und das findet Vinales «frustriedend».

Bei den Testfahrten, die diese Woche anstehen, kann sich Viñales über Arbeit nicht beklagen. Vielleicht kann er sich dabei das verloren gegangene Selbstvertrauen wieder zurückholen. «Ich werde mein Bestes geben», verspricht der WM-Fünfte, der sich bei einer Sache treu bleibt, denn über die Reifen beschwert er sich nicht: «Sie sind in Ordnung. Ich konnte am Ende sogar zulegen. Wir haben alle die gleichen Voraussetzungen, es sind nicht die Reifen. Es ist das Motorrad, das Probleme bereitet.»

Ergebnis, MotoGP, San Marino-GP

1. Morbidelli, Yamaha, 27 Runden in 42:02,,272 (= 162,8 km/h)
2. Bagnaia, Pramac Ducati, + 2,217 sec
3. Mir, Suzuki, + 2,290
4. Rossi, Yamaha, + 2,643
5. Rins, Suzuki, + 4,044
6. Viñales, Yamaha, + 5,383
7. Dovizioso, Ducati, + 10,358
8. Miller, Pramac Ducati, + 11,155
9. Nakagami, Honda, + 10,839 (eine Position zurückversetzt)
10. Pol Espargaró, KTM, +12,030
11. Oliveira, KTM, + 12,376
12. Binder, KTM, + 12,405
13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 15,142
14. Lecuona, KTM, + 19,914
15. Zarco, Ducati, + 20,152
16. Petrucci, Ducati, + 22,094
17. Alex Márquez, Honda, + 22,473
18. Bradl, Honda, + 37,856
19. Smith, Aprilia, + 1:18,831 min

Fahrer-WM nach 6 von 14 Rennen

1. Dovizioso 76 Punkte. 2. Quartararo 70. 3. Miller 64. 4. Mir 60. 5. Viñales 58. 6. Rossi 58. 7. Morbidelli 57. 8. Binder 53. 9. Nakagami 53. 10. Oliveira 48. 11. Pol Espargaró 41. 12. Rins 40. 13. Zarco 31. 14. Bagnaia 29. 15. Petrucci, 25.

Konstrukteurs-WM nach 6 von 14 Rennen

1. Yamaha 113 Punkte. 2. Ducati 107. 3. KTM 88. 4. Suzuki 73. 5. Honda 53. 6. Aprilia 23.

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