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Valentino Rossi: «Ich werde bei Petronas fahren»

Von Nora Lantschner
Valentino Rossi bleibt der MotoGP-WM noch mindestens ein Jahr erhalten

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Vor dem Catalunya-GP bestätigt Valentino Rossi, dass er an diesem Wochenende den Vertrag mit Petronas Yamaha für die MotoGP-Saison 2021 unterschreiben will. Bei seiner Crew musste der 41-Jährige aber Abstriche machen.

Dass beim doppelten Heim-GP von Valentino Rossi in Misano endlich die letzten Details mit Yamaha und Petronas SRT geklärt werden konnten, war im Laufe der Woche bereits durchgesickert. Der neunfache Weltmeister bestätigte am Donnerstag in Montmeló: «Wir versuchen, an diesem Wochenende zu unterschreiben. Zwischen den zwei Rennen in Misano und in den letzten paar Tagen haben wir alles festgelegt. Die Situation ist sehr klar, ich werde im nächsten Jahr bei Petronas fahren. Ein Vertrag ist aber lang – und wir haben keine Eile, weil wir uns schon einig sind. Ich glaube, dass ich an diesem Wochenende unterschreiben werde. Und ich bin sehr glücklich darüber, im nächsten Jahr weiterzumachen – zusammen mit Yamaha und Petronas. Wir geben euch so bald wie möglich Bescheid.»

Stressen lässt sich der 41-Jährige nicht: «Meiner Meinung nach unterschreiben wir in der MotoGP manchmal zu früh für das nächste Jahr. Oft denkt man schon über die nächste Saison nach, bevor man an die anstehende Saison denkt. Jeder unterschreibt immer früher, wir sind zum Beispiel viel früher dran als in der Formel 1. Ich war mir mit Yamaha einig und auch mit Petronas haben wir schon von Jerez an gesprochen. Aber eben weil es für uns okay ist, haben wir keine Eile. Es ist ein wichtiger Vertrag, es gibt Dinge, die erledigt werden müssen, von technischer Seite her, was das Bike angeht und auch das Team. Denn einige Jungs werden mit Quartararo von Petronas ins Werksteam wechseln – und umgekehrt. Wir haben aber keine Eile, wir sind hier, ich bin happy – und es ist okay so, wie es ist.»

Gerade die Zusammensetzung der Boxen-Crews sorgte aber für Verzögerungen. Denn während Rossi seinen Crew-Chief David Munoz, seinen Riding-Coach Idalio Gavira und seinen Daten-Ingenieur Matteo Flamigni mitnehmen wird, muss er unter anderem auf seine langjährigen Mechaniker Alex Briggs und Brent Stephens verzichten.

«Das tut mir sehr leid, vor allem wegen Alex und Brent. Sie wollten mit mir kommen», bedauerte der italienische Superstar, der 2021 seine 26. WM-Saison bestreiten wird. «Vor allem Alex hat mir schon oft gesagt: ‚Solange du Rennen fährst, bin ich dabei. Und wenn du aufhörst, höre auch ich auf.‘ Bei Brent ist es ähnlich. Es wird traurig, dass ich sie im nächsten Jahr nicht mehr dabei haben werde – und dass wir vielleicht nicht gemeinsam unser letztes Rennen bestreiten. Es tut mir sehr leid… Ich habe es versucht, aber bei Petronas arbeiten auch andere Leute und leider war es nicht möglich, auch wenn ich es versucht habe. Ich bin glücklich, dass ich Matteo, David und Idalio haben werde, aber es tut mir sehr leid, Alex und Brent zu verlieren. Denn wenn ich jetzt in die Box komme, ist es so, als würde ich nach Hause kommen. Sie sind keine Mechaniker, sie gehören inzwischen zur Familie, weil wir schon seit 20 Jahren zusammenarbeiten.»

Außerdem verriet «Vale»: Der Vertrag wird nicht wie ursprünglich angenommen eine klare Option für ein zweites Jahr enthalten. Hört er nach 2021 also auf? «Ich weiß es nicht, aber irgendwann werde ich auch aufhören müssen», lachte er auf die Frage. «Meine Mama hat mich heute dasselbe gefragt: Was machst du im nächsten Jahr, hörst du dann auf?‘ Als wollte sie sagen, das sei unmöglich.»

Dann wurde der «Dottore» aber schnell wieder ernst: «Wir haben auch über die Variante 1+1‘ geredet, aber wir haben uns entschieden, im Moment nur ein Jahr zu machen. Es ist keine echte Option dabei, weil eine Option normalerweise etwas Präziseres ist. Aber es ist auch nicht wirklich nur ein Jahr, denn im Vertrag steht auch geschrieben, dass wir, wenn wir alle zufrieden sind – wir, Yamaha und Petronas – weitermachen.»

«Das hängt sehr stark von meinen Ergebnissen in der ersten Hälfte der nächsten Saison ab. In der Sommerpause, also nach der Hälfte der WM-Saison, werde ich entscheiden und wir werden gemeinsam entscheiden. Wenn ich im nächsten Jahr stark und konkurrenzfähig bin, wenn ich Podestplätze schaffe und um die Top-5 in der WM-Tabelle kämpfe, kann ich auch weitermachen. Aber wir warten ab, denn hier verändern sich die Dinge von einem Tag auf den anderen. Also passt es in meinem Alter gut so, würde ich sagen.»

Dann gestand Rossi sogar noch: «Ich war auch ein bisschen verärgert mit Yamaha, nein, nicht wirklich verärgert, aber zu Beginn schien es nur ein einfacher Ein-Jahres-Vertrag zu sein. Und ich habe gesagt: ‚Nein, das stimmt so nicht. Es ist nicht mit Sicherheit mein letzter Vertrag, das müssen wir erst sehen.‘ Und sie haben es verstanden und sind auch einverstanden. Wir haben aber gemeinsam entschieden, dass wir für den Moment einen Ein-Jahres-Vertrag abschließen. Danach sehen wir weiter.»

Fahrer-WM nach 7 von 14 Rennen:

1. Dovizioso 84 Punkte. 2. Quartararo 83. 3. Viñales 83. 4. Mir 80. 5. Morbidelli 64. 6. Miller 64. 7. Nakagami, 63. 8. Oliveira 59. 9. Rossi 58. 10. Pol Espargaró 57. 11. Binder 53. 12. Rins 44. 13. Zarco 36. 14. Petrucci 31. 15. Bagnaia 29. 16. Alex Márquez 24. 17. Aleix Espargaró 18. 18. Lecuona 15. 19. Smith 11. 20. Rabat 7. 21. Crutchlow 7. 22. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM nach 7 von 14 Rennen:

1. Yamaha 138 Punkte. 2. Ducati 115. 3. KTM 104. 4. Suzuki 93. 5. Honda 63. 6. Aprilia 26.

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