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Valentino Rossi: Besser kein MotoGP-Platz für Luca

Von Nora Lantschner
Luca Marini, Franco Morbidelli und Valentino Rossi trafen sich nach zwei Pole-Positions und einem dritten Startplatz bei der Pressekonferenz

Luca Marini, Franco Morbidelli und Valentino Rossi trafen sich nach zwei Pole-Positions und einem dritten Startplatz bei der Pressekonferenz

Valentino Rossi war nach dem Sieg von Luca Marini zu Scherzen aufgelegt. Der Yamaha-Star ist zwar stolz auf seine Schützlinge, in der MotoGP ist die Konkurrenz mit Pecco Bagnaia und Franco Morbidelli aber ohnehin groß.

Valentino Rossi war nach dem Catalunya-GP zwar bitter enttäuscht, weil er seinen 200. Podestplatz in der «premier class» durch den Sturz in Kurve 2 selbst aus der Hand gegeben hatte. Der dritte Saisonsieg seines Halbbruders und Moto2-WM-Leaders Luca Marini war aber immerhin ein kleiner Trost.

«Der Sieg von Luca ist sehr positiv und kann mir helfen, meinen Fehler zu verdauen», bestätigte «Vale». Für seinen Halbbruder, der im hauseigenen Sky Racing Team VR46 fährt und für 2021 als Kandidat für den Avintia-Ducati-Platz von Tito Rabat gilt, fand der neunfache Weltmeister anerkennende Worte: «Luca war am Sonntag beeindruckend, eigentlich schon das ganze Wochenende über. Er hat mich sehr beeindruckt: Wie er das Motorrad fährt, das ist wie eine Maschine. Er hat keinen Fehler gemacht. Aus der Onboard-Camera von Lowes sah man Luca aus nächster Nähe – und sein Fahrstil ist perfekt.»

«Ich kann ihm nur gratulieren – und ich hoffe, dass er keinen MotoGP-Platz für nächstes Jahr findet, sondern in der Moto2 bleibt», ergänzte der 41-Jährige lachend. Denn mit Francesco «Pecco» Bagnaia und Franco Morbidelli hat er schon genug Konkurrenz aus der eigenen VR46 Riders Academy herangezüchtet, die ihm nun das Leben auf den GP-Strecken schwermacht. Abseits ist der Respekt und die Freundschaft aber groß.

Dazu kommt: Seit Samstag ist endlich offiziell, dass Rossi 2021 Morbidellis Teamkollege im Petronas Yamaha Sepang Racing Team wird.

«Franco ist in diesem Jahr sehr stark. Im Vorjahr war es erst sein erstes Jahr mit der Yamaha, er hat also ein bisschen Zeit gebraucht. Jetzt ist er wirklich stark», weiß der 115-fache GP-Sieger. «Er hat auch sehr gut auf die Tatsache reagiert, einen Teamkollegen wie Quartararo zu bekommen. Denn zu Beginn war es für Franco auch aus psychologischer Sicht nicht ganz einfach. Franco hätte der Spitzenmann im Team sein sollen, aber dann kam Quartararo, der wirklich ein Phänomen war. Zu Beginn war das hart. Franco hat sich aber verbessert, er hat hart gearbeitet. Wie er in diesem Jahr trainiert, ist beeindruckend. Er gibt wirklich alles – und ist sehr schnell.»

2020 trat «Franky» mit seinem ersten MotoGP-Sieg in Misano und der ersten Pole-Position beim Catalunya-GP immer wieder aus dem Schatten seines französischen Teamkollegen, der nach seinem dritten Saisonsieg allerdings die WM-Führung zurückholte.

Dass Morbidelli als WM-Fünfter 31 Punkte zurückliegt, lässt sich auch mit dem Motorschaden in Jerez und dem Horror-Sturz in Spielberg erklären.

«Wenn er diese Probleme nicht gehabt hätte, bei denen die Schuld auch nie bei ihm lag, dann wäre er vorne dabei. Ich sehe ihn auf dem Level von Quartararo und Mir – eben die Jungen, die aktuell in Topform sind», ist sich Rossi sicher. «Das wird schwierig im nächsten Jahr, er ist ein starker Teamkollege. Das wird nicht einfach», ist er sich bewusst.

Ergebnisse MotoGP Catalunya/E:

1. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 24 Runden in 40:33,176 min
2. Joan Mir (E), Suzuki, +0,928 sec
3. Alex Rins (E), Suzuki, +1,898
4. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +2,846
5. Jack Miller (AUS), Ducati, +3,391
6. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +3,518
7. Takaaki Nakagami (J), Honda, 3,671
8. Danilo Petrucci (I), Ducati, +6,117
9. Maverick Vinales (E), Yamaha, +13,607
10. Cal Crutchlow (GB), Honda, +14,483
11. Brad Binder (ZA), KTM, +14,927
12. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +15,647
13. Alex Marquez (E), Honda, +17,327
14. Iker Lecuona (E), KTM, +27,066
15. Tito Rabat (E), Ducati, +27,282
16. Bradley Smith (GB), Aprilia, +28,736
17. Stefan Bradl (D), Honda, +32,643
– Miguel Oliveira (P), KTM
– Valentino Rossi (I), Yamaha
– Pol Espargaro (E), KTM
– Johann Zarco (F), Ducati
– Andrea Dovizioso (I), Ducati

Fahrer-WM nach 8 von 14 Rennen: 1. Quartararo, 108 Punkte. 2. Mir 100. 3. Viñales 90. 4. Dovizioso 84. 5. Morbidelli 77. 6. Miller 75. 7. Nakagami 72. 8. Rins 60. 9. Oliveira 59. 10. Binder 58. 11. Rossi 58. 12. Pol Espargaró 57. 13. Bagnaia 39. 14. Petrucci 39. 15. Zarco 36. 16. Alex Márquez 27. 17. Aleix Espargaró 22. 18. Lecuona 17. 19. Crutchlow 13. 20. Smith 11. 21. Rabat 8. 22. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM: 1. Yamaha, 163 Punkte. 2. Ducati 126. 3. Suzuki 113. 4. KTM 109. 5. Honda 72. 6. Aprilia 30.

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