Valentino Rossi sucht das Glück

Joan Mir (Suzuki): Art des Drucks hat sich verändert

Von Maximilian Wendl
Weltmeister Joan Mir gehört auch in Portimao zu den schnellsten Fahrern des MotoGP-Feldes

Weltmeister Joan Mir gehört auch in Portimao zu den schnellsten Fahrern des MotoGP-Feldes

Weltmeister Joan Mir zeigt auch zum Auftakt des Saisonfinales in Portimao eine vernünftige Leistung. Er legt mit P6 los und fühlt sich nach dem vorzeitigen Titelgewinn befreit. Allerdings hatte er zunächst Probleme.

«Das ist eine unglaubliche Strecke», sagt Joan Mir nach dem ersten Tag in Portugal. Der Suzuki-Fahrer, der am vergangenen Wochenende in Valencia den MotoGP-Titel einheimste, beendete den ersten Tag in der kombinierten Zeitenliste auf dem sechsten Platz. Dabei hatte er zu Beginn des Tages noch zu kämpfen, gibt er zu: «Wir mussten erst einmal die richtige Einstellung für die Elektronik finden. Das war gar nicht so einfach. Ich war mit der Basis-Abstimmung nicht wirklich glücklich. Das lag nicht an der Balance, aber an der Elektronik. Nachdem wir das in den Griff bekommen hatten, mussten wir uns darum kümmern, die Last auf der Frontpartie des Bikes zu erhöhen. Um schnell zu sein, muss das Vorderrad permanent auf dem Asphalt sein», erklärt Mir.

Der Weltmeister kann in Portimao befreit antreten. Die Fahrer-Krone hat er bereits sicher und auch die Team-WM ist ihm und Ecstar Suzuki nicht mehr zu nehmen. Bleibt noch die Konstrukteurs-Meisterschaft. «Ich habe eine Menge Glückwünsche erhalten, aber jetzt steht ein neues Wochenende an. Ich muss den ganzen Trubel hinter mir lassen und fokussiert sein. Wenn ich nicht 100 Prozent gebe, dann werde ich nicht schnell sein. Ich denke nur ans Fahren und war heute mit meinem Fahrstil zufrieden. Ich möchte mit Suzuki den Dreifach-Erfolg perfekt machen», sagt Mir.

Der Spanier stellt zwar nicht in der Herangehensweise einen Unterschied fest, aber dennoch verspürt er innerlich ein anderes Gefühl: «Die Art des Drucks hat sich verändert. Ich fühle mich freier und kann mich nur noch auf das Fahren konzentrieren. Ich muss nicht mehr an die WM denken, das ist hilfreich.»

Deswegen fällt auch das Fazit positiv aus, bestätigt Mir: «Ich habe den Tag genießen können. Wir sind auf eine gute Art und Weise gestartet und ich fühle mich stark.» Die Vorzeichen für eine weitere Party in Blau-Silber stehen demnach nicht allzu schlecht.

Ergebnisse MotoGP, kombinierte Zeitenliste nach FP2, Portimão

1. Zarco, Ducati, 1:39,417 min
2. Vinales, Yamaha, + 0,119 sec
3.
A. Espargaró, Aprilia, + 0,228
4. Quartararo, Yamaha, + 0,275
5. Binder, KTM, + 0, 280
6. Mir, Suzuki, + 0,315
7. Dovizioso, Ducati, + 0,324
8. P. Espargaró, KTM, + 0,366
9. Miller, Ducati, + 0,403
10. Morbidelli, Yamaha, + 0,471
11. Bradl, Honda, + 0,492
12. Nakagami, Honda, + 0,522
13. Oliveira, KTM, + 0,529
14. Crutchlow, Honda, + 0,549
15. Bagnaia, Ducati, + 0,560
16. Savadori, Aprilia, + 0,668
17. Rins, Suzuki, + 0,796
18. Márquez, Honda, + 0,921
19. Petrucci, Ducati, + 1,190
20. Rabat, Ducati, + 1,839
21. Rossi, Yamaha, + 1,862
22. Kallio, KTM, + 2,409

Ergebnisse MotoGP FP1, Portimão:

1. Oliveira, KTM, 1:40,122 min
2. Viñales, Yamaha, + 0,040 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,114
4. Savadori, Aprilia, + 0,175
5. Pol Espargaró, KTM, + 0,558
6. Crutchlow, Honda, + 0,573
7. Mir, Suzuki, + 0,734
8. Quartararo, Yamaha, + 0,755
9. Nakagami, Honda, + 0,756
10. Bradl, Honda, + 0,798
11. Rins, Suzuki, + 0,838
12. Dovizioso, Ducati, + 0,839
13. Morbidelli, Yamaha, + 1,045
14. Zarco, Ducati, + 1,059
15. Alex Márquez, + 1,106
16. Miller, Ducati, + 1,149
17. Bagnaia, Ducati, + 1,311
18. Petrucci, Ducati, + 1,806
19. Rossi, Yamaha, + 1,824
20. Binder, KTM, + 1,960
21. Rabat, Ducati, + 3,032
22. Kallio, KTM, + 3,788

Zum Vergleich Portimão-Test, 7. und 8. Oktober 2020:

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:40,170 min.
2. Michele Pirro, Ducati, 1:40,435
3. Stefan Bradl, Honda, 1:40,833
4. Bradley Smith, Aprilia, 1:41,112
5. Sylvain Guintoli, Suzuki, 1:41,153
6. Lorenzo Savadori, Aprilia, 1:41,483
7. Dani Pedrosa, KTM, 1:41,627
8. Jorge Lorenzo, Yamaha, 1:43,163
9. Maverick Viñales, Yamaha, 1:43,699*
10. Miguel Oliveira, KTM, 1:44,700*
11. Brad Binder, KTM, 1:44,820*

* auf Superbike-Maschinen

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