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Brad Binder: 2021 mit neuem Crew-Chief Andres Madrid

Von Günther Wiesinger
Brad Binder 2019 im Ajo-Team mit Crew-Chief Andres Madrid

Brad Binder 2019 im Ajo-Team mit Crew-Chief Andres Madrid

Brad Binder bescherte KTM den ersten MotoGP-Sieg, dazu gewann er den Rookie of the Year-Award. Aber die 12 Stürze geben ihm zu denken. Deshalb holt er sich jetzt seinen ehemaligen Moto2-Crew-Chief in die Box.

Brad Binder (25) hat in seiner ersten Saison gleich bei seinem dritten MotoGP-WM-Lauf gewonnen, aber er hat in seinem Rookie-Jahr auch zahlreiche Stürze produziert und oft am Freitag ziemlich triste Trainingsergebnisse erzielt. Trotzdem hat er sich bei Alex Márquez revanchiert, der ihn 2019 in der Moto2-WM um drei Punkte besiegt hat – und den prestigeträchtigen «Rookie of the Year Award» gewonnen.

Brad Binder hat das Red Bull KTM-Factory Team und seine Fans mit seiner unerschrockenen Fahrweise begeistert. Aber kein anderer Fahrer hat mehr Rennstürze auf die Strecke gezaubert wie der Südafrikaner, der 2016 die Moto3-WM für Red Bull KTM Ajo-Team gewonnen hat.

Brad Binder gilt als Ausnahmekönner, keiner überholt mühelos wie er, seine Fahrweise hat durch den Begriff «Brad attack» schon in der Moto2-Klasse für Furore gesorgt und die Gegner eingeschüchtert.

Doch in der MotoGP-WM ist die Luft dünner, der fahrerischer Level deutlich höher. Das bekam auch Tom Lüthi zu spüren: Er blieb 2018 als zweifacher Moto2-Vizeweltmeister in der MotoGP-WM punktelos!

Der 16-fache GP-Sieger Binder hat sich nach der ersten MotoGP-Saison bei KTM eine personelle Änderung in der Boxenmannschaft gewünscht. Er hat angefragt, ob er für 2021 den Spanier Andres Madrid als Crew-Chief bekommen kann, der ihn 2017 und 2018 im Ajo-Team in der Moto2-WM so erfolgreich betreut hat und der 2020 beim Red Bull-Ajo-Moto2-Team für den Japaner Tetsuta Nagashima gearbeitet hat.

Und da beim Tech3-KTM-Team der 66-jährige Oliveira-Crew-Chief Guy Coulon künftig beruflich kürzertreten will, wurde im MotoGP-Aufgebot von KTM eine Stelle frei. Also fiel es den KTM-Verantwortlichen Pit Beirer und Mike Leitner nicht schwer, den Wunsch von Brad Binder, der 2021 mit Oliveira das Factory Team bildet, zu erfüllen. Binders diesjähriger Crew-Chief Sergio Verbena wird dafür nächstes Jahr bei Tech3 für seinen Landsmann Danilo Petrucci als Technikchef fungieren.

«Sergio und Danilo haben sich bereits unterhalten und freuen sich auf die neue Aufgabe», bestätigte Red Bull-Tech3-Teambesitzer Hervé Poncharal im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Es ist keine Seltenheit, dass namhafte GP-Fahrer ihre Crew-Chiefs zu neuen Teams oder in neue Klassen mitnehmen, zu denen sie ein Vertrauensverhältnis aufgebaut haben. Marc Márquez nahm nach 2012 Santi Hernandez aus der Moto2-WM zu Repsol-Honda mit, Maverick Viñales tat sich nach den ersten Yamaha-Jahren wieder mit seinem ehemaligen Suzuki-Crew-Chief Esteban Garcia zusammen. Und Fabio Quartararo nimmt seinen Crew-Chief Diego Gubellini ebenfalls ins Yamaha-Werksteam mit, während Rossi mit David Munoz zu Petronas geht.

Der WM-Elfte Brad Binder hat zuletzt angekündigt, er werde nach dem Finale in Ruhe über die Saison 2020 nachdenken. Und offenbar kam der Südafrikaner zur Überzeugung, mit Andres Madrid technisch besser voranzukommen als mit Sergio Verbena, der schon in der 125er-Ära bei KTM war und dann über Forward-Yamaha (2015 bis Juli mit Stefan Bradl) und Ducati wieder zurückkehrte.

Binder hat sich in der Saison 2020 nicht weniger als zwölf Stürze geleistet, im Rennen beim Emilia-Romagna-GP in Misano gleich zwei. Insgesamt ist BB#33 bei vier Rennen durch Stürze ausgeschieden. In Jerez-2 hat er Oliveira in der ersten Kurve abgeräumt, in Aragón-2 Jack Miller. Deshalb bekam er für den Valencia-GP einen Long-Lap-Penalty.

Die Ziele für 2021 sind klar: Brad Binders Team muss schon am Freitag ein besseres Set-up finden, damit regelmäßig um die vorderen Startplätze gekämpft und in Ruhe ein brauchbareres Renn-Set-up ausgetüftelt werden kann.

Wie es der künftige Red Bull KTM-Factory-Teamkollege Miguel Oliveira (Sieger in Spielberg und Portimão) 2020 mit Crew-Chief Guy Coulon so geschickt vorgemacht hat.

Ergebnisse MotoGP Portimao/P, 22.11.

1. Miguel Oliveira, KTM, 25 Runden in 41:48,163 min
2. Jack Miller, Ducati, +3,193 sec
3. Franco Morbidelli, Yamaha, +3,298
4. Pol Espargaró, KTM, +12,626
5. Takaaki Nakagami, Honda, +13,318
6. Andrea Dovizioso, Ducati, +15,578
7. Stefan Bradl, Honda, +15,738
8. Aleix Espargaró, Aprilia, +16,034
9. Alex Márquez, Honda, +18,325
10. Johann Zarco, Ducati, +18,596
11. Maverick Viñales, Yamaha, +18,685
12. Valentino Rossi, Yamaha, +18,946
13. Cal Crutchlow, Honda, +19,159
14. Fabio Quartararo, Yamaha, +24,376
15. Alex Rins, Suzuki, +27,776
16. Danilo Petrucci, Ducati, +34,266
17. Mika Kallio, KTM, +48,410
18. Tito Rabat, Ducati, +48,411
– Lorenzo Savadori, Aprilia
– Joan Mir, Suzuki
– Brad Binder, KTM
– Pecco Bagnaia, Ducati

Endstand Fahrer-WM nach 14 Rennen:

1. Mir 171 Punkte. 2. Morbidelli 158. 3. Rins 139. 4. Dovizioso 135. 5. Pol Espargaró 135. 6. Viñales 132. 7. Miller 132. 8. Quartararo 127. 9. Oliveira 125. 10. Nakagami 116. 11. Binder 87. 12. Petrucci 78. 13. Zarco 77. 14. Alex Márquez 74. 15. Rossi 66. 16. Bagnaia 47. 17. Aleix Espargaró 42. 18. Crutchlow 32. 19. Bradl 27. 20. Lecuona 27. 21. Smith 12. 22. Rabat 10. 23. Pirro 4.

Endstand Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 221 Punkte. 2. Yamaha 204. 3. Suzuki 202, 4. KTM 200. 5. Honda 144. 6. Aprilia 51.

Team-WM nach 14 Rennen:

1. Team Suzuki Ecstar 310 Punkte. 2. Petronas Yamaha SRT 248. 3. Red Bull KTM Factory Racing 222. 4. Ducati Team 213. 5. Pramac Racing 163. 6. Monster Energy Yamaha MotoGP 178. 7. Red Bull KTM Tech3, 152. 8 LCR Honda 148. 9. Repsol Honda Team 101. 10. Esponsorama Racing 87. 11. Aprilia Racing Team Gresini 54.

Alle 14 MotoGP-Sieger 2020

Jerez-1: Fabio Quartararo (Petronas Yamaha)
Jerez-2: Fabio Quartararo (Petronas Yamaha)
Brünn: Brad Binder (Red Bull KTM)
Spielberg-1: Andrea Dovizioso (Ducati Team)
Spielberg-2: Miguel Oliveira (Red Bull KTM Tech 3)
Misano-1: Franco Morbidelli (Petronas Yamaha)
Misano-2: Maverick Viñales (Monster Yamaha)
Catalunya: Fabio Quartararo (Petronas Yamaha)
Le Mans: Danilo Petrucci (Ducati Team)
Aragón-1: Alex Rins (Suzuki Ecstar)
Aragón-2: Franco Morbidelli (Petronas Yamaha)
Valencia-1: Joan Mir (Suzuki Ecstar)
Valencia-2: Franco Morbidelli (Petronas Yamaha)
Portimão: Miguel Oliveira (Red Bull KTM Tech3)

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