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Jack Miller: Klare Meinung zum Dopingfall Iannone

Von Nora Lantschner
Jack Miller (25)

Jack Miller (25)

Der Internationale Sportgerichtshofs sperrte Andrea Iannone für vier Jahre, auch Jack Miller hält vom Erklärungsversuch mit dem Steak nichts. Der Ducati-Pilot verrät, wie er mit dem Thema Doping umgeht.

Andrea Iannone ist seit dem 17. Dezember des Vorjahres vom Motorrad-Weltverband FIM gesperrt, weil in seiner Urinprobe vom Sepang-GP am 3. November 2019 der verbotene Stoff Drostanolon, ein anaboles Steroid, nachgewiesen wurde. Auch wenn seine Verteidigung versuchte, durch eine Haarprobe die These einer ungewollten Aufnahme über den Verzehr eines Steaks in Asien zu untermauern, sperrte ihn der «FIM International Disciplinary Court» in erster Instanz für 18 Monate.

Das Berufungsurteil des Internationalen Sportgerichtshofs CAS, das am 10. November verkündet wurde, war noch härter: Die Sperre des 31-jährigen Italieners wurde nicht verkürzt, sondern stattdessen auf vier Jahre verlängert, wie es von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) gefordert worden war.

Zuletzt wurde kritisiert, Iannone und seine Verteidigung hatten es versäumt, aussagekräftiges Beweismaterial vorzulegen, die Anhörung sei schlecht vorbereitet gewesen. Nun äußerte sich der Spielberg-Sieger von 2016 mit einem knappen Instagram-Statement zu den Vorwürfen: «Es wird geschrieben, dass wir nicht ausreichend Beweise vorgelegt haben. Die Lebensmittelkontamination wurde anerkannt – nachgewiesen und festgestellt von Analysen, Wissenschaftler, Professoren, Anwälten, Richtern und Gerichten.»

Jack Miller vertritt bei dem heiklen Thema eine klare Meinung: «Er wurde für vier Jahre gesperrt. Ich habe kein Gerichtsprotokoll gelesen, aber wenn so eine Strafe ausgesprochen wird, bedeutet das wohl, dass es starke Beweise gegen ihn gegeben hat.»

Gleichzeitig sagte er über seinen ehemaligen MotoGP-Kollegen: «Es tut mir leid für ihn, aber so ist das Leben, so sind die Regeln – und leider stand er dieses Mal auf der falschen Seite. Das ist natürlich sehr bedauerlich für ihn, ich wünsche ihm das Beste, auch wenn es in diesem Moment nicht großartig aussieht.» Aber: «Wir alle kennen die Regeln. Wir wissen, was wir tun können und was nicht. Und leider hat es ihn auf dem falschen Fuß erwischt.»

Die Geschichte mit dem Steak nimmt der Australier dem Italiener nicht ab. «Nein, das glaube ich nicht. Denn ich habe meine Überzeugung und wir haben Kälber auf unserer Farm – und ich kann ganz entspannt behaupten, wir injizieren keine Steroide. Und selbst wenn es der Fall wäre und man das Steak essen würde, glaube ich nicht, dass man deswegen positiv auf das Dopingmittel getestet werden würde.»

Grundsätzlich sei sich der zukünftige Ducati-Werksfahrer als Sportler der Doping-Thematik zu 100 Prozent bewusst, wie er versicherte: «Wir bekommen immer ein ganzes Buch, in dem steht, was wir tun können und was nicht. Und ich war in jedem zweiten Jahr, seit ich in der MotoGP bin, auf der ‚WADA watch list‘: 2015, 2017 und im Vorjahr. In dem Fall musst du ihnen sogar mitteilen, wo du jeden Tag zu welcher Zeit bist – drei Monate im Voraus. Ich wurde auch mindestens einmal, wenn nicht zweimal pro Jahr getestet, seit ich in der MotoGP bin.»

«In diesem Jahr musste ich mich hinsetzen und einen fast dreieinhalbstündigen Kurs über die WADA absolvieren, damit ich überhaupt erst meine Lizenz beantragen konnte. Ein besserer Leser hätte vielleicht etwas weniger lang gebraucht als ich, aber es hat eine Weile gedauert», ergänzte der 25-Jährige mit einem Augenzwinkern, ehe er wieder ernst wurde: «Es steht schwarz auf weiß, was du nehmen kannst und was nicht. Ich bin schon paranoid, wenn es um Pre-Workout-Nahrungsergänzungsmittel oder Proteine und solche Dinge geht. Denn eine kleine Kontamination kann dich erwischen. Vorsicht ist besser als Nachsicht. Ich versuche, viele dieser Dingen zu vermeiden. Ich nehme nur die, die meines Wissens nach zu 100 Prozent sauber sind. Und natürlich versucht man, es so gut wie möglich einzuschränken.»

«Wie man sieht, kann einem ein kleiner Fehler teuer zu stehen kommen. Aber am Ende wurden die Regeln dafür gemacht», lautete das Fazit von Miller. «Es wurde etwas in seinem Urin gefunden, das dort nicht hätte sein sollen. Das ist dort nicht einfach auf magische Weise aufgetaucht. Ob er es dann absichtlich verwendet hat oder nicht, das ist eine andere Geschichte. Aber es gibt eine ganz klare Grenze beim Doping.»

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