MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Danilo Petrucci: «Ich möchte bester KTM-Pilot sein»

Von Günther Wiesinger
Danilo Petrucci zu Besuch bei KTM

Danilo Petrucci zu Besuch bei KTM

Danilo Petrucci ist überzeugt, dass er bei KTM (drei MotoGP-Siege 2020) erstklassiges Material vorfinden wird. Deshalb will er auch 2021 Rennen gewinnen und in der WM unter die Top-5 fahren.

Danilo Petrucci hat sich im vergangenen Juni mit KTM auf einen Ein-Jahres-Vertrag geeinigt. Er wird 2021 nach nach sechs Ducati-Jahren (vier bei Pramac, zwei im Werksteam) bei Tech3-KTM neben Iker Lecuona eine KTM RC16 steuern – und will mit neuer Motivation an seine besten Zeiten anknüpfen. Zur Erinnerung: 2019 lag der Italiener im Sommer lange Zeit auf dem dritten WM-Rang.

Was hat sich «Petrux» für die kommende MotoGP-Saison vorgenommen? «Ich möchte so schnell wie möglich sein... KTM ist ein ausgezeichneter Hersteller und Tech3 ein hervorragendes Team. Ich weiß nicht, ob das möglich sein wird, aber mein Ziel ist es, bester KTM-Pilot zu sein. Das wäre für mein weiteres Leben bei KTM sicher hilfreich. Aber Brad, Miguel und Iker haben natürlich mehr Erfahrung mit diesem Motorrad. Ich habe dafür mehr Erfahrung in der MotoGP-Klasse.»

«Wen ich unter den Top-5 mitfighten kann, wäre es gut. Das brauche ich auch nach einer schwierigen Saison, in der ich nur einmal ganz vorne war. Ich wollte auch 2020 konstant an der Spitze mitmischen, wie 2017, 2018 und 2019. In diesem Jahr möchte ich wieder Rennen gewinnen. Aber ich will mir kein allzu striktes Ziel setzen. Ich möchte auf jeden Fall die beste Version von mir selber sein.»

Danilo Petrucci hat 2019 im Ducati-Werksteam in Mugello in grandioser Manier den hart umkämpften Mugello-GP gewonnen und 2020 im Regenrennen von Le Mans triumphiert. Er hat also schon zwei MotoGP-Erfolge mehr in der Tasche als Pol Espargaró, der vier Jahre lang als Teamleader von Red Bull KTM glänzte.
«Ich muss für mich selbst gewinnen», hat sich der populäre KTM-Neuzugang vorgenommen.

Petrucci hat im familiären Pramac-Ducati-Team des leidenschaftlichen Teambesitzer Paolo Campinoti und von Teammanager Francesco Guidotti seine besten Jahre verbracht. Die Unbeschwertheit von damals kam dem Römer im Werksteam 2019 und 2020 manchmal abhanden.

Bei Tech3 und KTM spürt Petrucci viel Rückhalt und Unterstützung, deshalb möchte er dort aufblühen und sich für das Vertrauen revanchieren.

«Ja, ich habe das Pramac-Team stark vermisst», räumt Petrucci ein, der sich nach einem sechsten und einem zwölften WM-Rang 2021 wieder als konstanter Topfahrer etablieren will. «Ich war vier Jahre bei Campinoti und Guidotti. Sie haben mich zu einem aussichtsreichen MotoGP-Piloten geformt. Sie waren die ersten, die mir ein richtig schlagkräftiges MotoGP-Rennmotorrad anvertraut haben. Dafür werde ich ihnen immer dankbar ein. Besonders vermisse ich die einmalige Teamatmosphäre. Aber ich habe von vielen Leuten gehört, dass ich bei Tech3 ein sehr gutes Umfeld vorfinden werde. Deshalb freue ich mich wirklich auf den Beginn der Zusammenarbeit mit der erfolgreichen Mannschaft von Hervé Poncharal.»

Wegen der verlängerten Saison fanden 2020 keine November-MotoGP-Tests in Valencia und Jerez statt. «Petrux» muss sich deshalb bis 19. Februar gedulden, bis er erstmals mit einer MotoGP-KTM auf einer Rennstrecke fahren kann. Der begeisterte Motocross-Pilot bereitet sich im «Athlete Performance Center» von Red Bull in Thalgau bei Salzburg auf die kommende Saison vor.

Bei dieser Gelegenheit wird Danilo, dessen gleichnamiger Papa bis 2009 bei KTM in der Zweitakt-Ära (125 und 250 ccm) als Lkw-Chauffeur beschäftigt war, seine Deutsch-Kenntnisse auffrischen.

«Ich habe in der Mittelschule von 11 bis 15 Jahren als zweite Sprache Deutsch gelernt. Jetzt versuche ich, es noch besser zu lernen. Aber ich habe gemerkt, dass mir das in der Schule leichter gefallen ist als heute. Ich verstehe Deutsch besser, als ich es spreche. Aber ich will mich verbessern und in dieser Saison mit den deutschsprachigen KTM-Teammitgliedern etwas üben.»

Die MotoGP-Karriere von Danilo Petrucci

2012. WM-19. auf Ioda-Aprilia und Suter-BMW, 27 Punkte
2013: WM-17. auf Suter-BMW, 26 Punkte
2014. WM-20. auf ART-Aprilia, 17 Punkte
2015: WM-10. auf Ducati, 113 Punkte
2016: WM-14. auf Ducati, 75 Punkte
2017: WM-8. auf Ducati, 112 Punkte
2018. WM-8. auf Ducati, 124 Punkte
2019: WM-6. auf Ducati, 176 Punkte
2020: WM-12. auf Ducati, 78 Punkte

MotoGP-Podestplätze (total 10)

2015: Platz 2 in Silverstone
2017: Platz 3 in Mugello, Platz 2 in Assen, Platz 2 in Misano, Platz 3 in Motegi
2018: Platz 2 in Le Mans
2019: Platz 3 in Le Mans, Sieg in Mugello, Platz 3 in Catalunya
2020: Sieg in Le Mans

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do. 26.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Do. 26.12., 05:15, Hamburg 1
    car port
  • Do. 26.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do. 26.12., 06:00, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Do. 26.12., 07:25, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Do. 26.12., 12:50, Motorvision TV
    IMSA Sportscar Championship
  • Do. 26.12., 17:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 26.12., 23:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr. 27.12., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr. 27.12., 03:55, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2612054514 | 5