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Fabio Quartararo: «Yamaha muss am Gewicht arbeiten»

Von Nora Lantschner
Fabio Quartararo (21)

Fabio Quartararo (21)

Der Neue im Yamaha-Werksteam, Fabio Quartararo, sieht sich als sensibler Fahrer. Als Nachfolger von Valentino Rossi («der König der MotoGP») will er den japanischen Ingenieuren vertrauen und einen großen Schritt machen.

Fabio Quartararo (21) löste für 2021 den neunfachen Weltmeister Valentino Rossi (42) im Yamaha-Werksteam ab. Was kann «El Diablo» dem Team bringen? «Ich hoffe den WM-Titel», schmunzelte er. Dann erklärte er: «Ich glaube, dass ich ein ziemlich sensibler Fahrer bin, ich spüre gut, ob sich etwas verändert oder nicht. Das ist meiner Meinung nach wirklich eine meiner Stärken. Und das Bike zu entwickeln ist ziemlich wichtig.»

«Am Ende ist es schwierig, weil Vale, der König der MotoGP, ihnen sicher viel gebracht hat. Ich hoffe, dass ich auch viele positive Dinge mitbringen kann. Aber wenn ich eine Sache auswählen muss, dann würde ich sagen: Wenn wir etwas testen, habe ich ein wirklich gutes Gefühl auf dem Bike, um klares Feedback zu den vorgenommenen Veränderungen abzugeben. Eine klare Richtung zu sehen, da glaube ich, Yamaha helfen zu können.»

In der Saison 2020 hatte der Franzose – damals noch in Petronas-Farben – Mühe mit der Konstanz, er wurde trotz drei Siegen auf den achten WM-Rang durchgereicht. Die Probleme waren auch technischer Natur.

«Für dieses Jahr bin ich zuversichtlich, weil ich glaube, dass Yamaha einen guten Job macht. Ich persönlich habe nicht wirklich eine Forderung gestellt, aber ich glaube, dass sich alle Yamaha-Piloten dasselbe wünschen – mehr Grip am Hinterrad und mehr Speed. Aus meiner Sicht müssen wir an der Aerodynamik und dem Gewicht des Bikes arbeiten», erklärte Quartararo.

Am Gewicht oder der Gewichtsverteilung? «Am Gewicht an sich. Ich gehe laufen, ernähre mich gesund und versuche kurz vor dem Rennen so wenig wie möglich zu essen, um vielleicht ein halbes Kilo zu verlieren. Ich glaube aber, das Team kann da viel mehr machen als ich, ich habe ein Limit. Ich weiß, dass Yamaha sehr gut arbeitet. Zu wissen, dass das Motorrad ein geringeres Gewicht hat, hilft mental und körperlich – aber auch für den Top-Speed. Denn mit einem etwas geringeren Gewicht ist das Motorrad schneller. Ich glaube, dass der Motor ziemlich schnell wäre, aber es gibt viele Dinge, die ihn einbremsen. Selbst wenn es für dieses Jahr nicht möglich ist, den Motor zu verändern, glaube ich, dass wir ein größeres Potential haben können.»

Der 21-Jährige aus Nizza gab sich betont gelassen: «Es ist wichtig, an das Yamaha-Projekt zu glauben. Denn es ist einfach zu sagen, dass das Bike nicht großartig ist. Aber wenn du den japanischen Ingenieuren dein Vertrauen schenkst und ihnen zeigst, dass du an sie glaubst, dann glaube ich, motiviert sie das noch mehr. Und im Moment zeige ich ihnen, dass ich an sie glaube. Sie werden einen großartigen Job machen.»

Wären vier identische M1 in der Factory-spec besser für Yamaha, um ein klares Feedback zu bekommen? Vizeweltmeister Franco Morbidelli wird bekanntlich weiterhin nur eine A-spec fahren. «Ich kenne die Situation von Franco nicht genau, aber ich weiß, dass er vor Aragón gefragt hatte, ob er das aktuelle Bike bekommen könne. Danach wollte er aber wieder sein Motorrad behalten. Es ist eine Art Wette. Im Vorjahr war sein Bike so konstant, aber natürlich auch Franco, er hat einen perfekten Job gemacht. Er hat eine Wahl getroffen, die auch clever ist, weil er den sicheren Weg geht», schickte Quartararo voraus.

Verwirrung in der Entwicklung fürchtet der dreifache MotoGP-Sieger nicht: «Wenn wir drei Fahrer haben, die in eine Richtung gehen – und dazu Cal [Crutchlow], der testet, das wird uns sehr helfen. Denn Cal ist eine direkte Person. Ich glaube, dass es ein gutes Jahr wird, und ich hoffe, dass wir mit dem 2021er-Bike einen richtig großen Schritt machen können.»

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