Valentino Rossi sucht das Glück

Katar-Test: Tagesbestzeit für fleißigen Stefan Bradl

Von Maximilian Wendl
Testfahrer Stefan Bradl hat für Honda wichtige Daten gesammelt und sich gleichzeitig auch noch die Tagesbestzeit beim Shakedown-Test in Katar geschnappt. Bester Rookie war Moto2-Weltmeister Enea Bastianini.

Der erste klitzekleine Prestige-Erfolg geht an Stefan Bradl. Der Honda-Testfahrer schnappte sich beim Shakedown-Test in Katar die erste Tagesbestzeit der Saison 2021 und war mit 60 Runden auch am fleißigsten.

Natürlich legen die Piloten bei Testfahrten keinen allzu großen Wert auf die Zeiten, dennoch dürfte Bradl nicht nur wichtige Arbeit für seinen Arbeitgeber erledigt, sondern auch Selbstvertrauen aus dem Freitag mitgenommen haben. Neben ihm waren noch zwölf weitere Fahrer unterwegs – darunter auch die MotoGP-Neulinge Luca Marini, Enea Bastianini und Jorge Martin (alle Ducati). Dazu fällt auch Lorenzo Savadori in die Rookie-Wertung, da er seine erste komplette Saison absolviert.

Bei windigen Verhältnissen und etwas mehr als 20 Grad Lufttemperatur umrundete Bradl den Losail International Circuit in einer Zeit von 1:55,614 min. Dahinter landete Cal Cruchlow als neuer Yamaha-Testpilot. Seine Aufgabe teilte er sich mit Katsuyuki Nakasuga und Kohta Nozane. Die Krux: Bei Yamaha tauschten die Piloten fast nach jedem Stint das Motorrad untereinander. Deswegen werden sie in der Zeitenliste als Test 1 bis 3 geführt.

Schnellster Neuling war Enea Bastianini, dessen Teilnahme zunächst noch fraglich war. Der Italiener konnte seinen Flug nicht wie geplant in Angriff nehmen. Der Grund: Er konnte kein eindeutiges Covid-19-Testergebnis vorlegen. Vor Ort kam der 23-Jährige aber gut zurecht und wies seine Rookie-Kollegen in die Schranken.

Neben dem Esponsorama Avintia Racing-Rennstall ist auch das Aprilia Racing Team Gresini in voller Mannstärke vertreten. Das einzig verbliebene «concession team» baute am ersten Tag auf den Input von Savadori. Zwar hätte auch Aleix Espargaró fahren dürfen, der Spanier sah jedoch keinen Nutzen darin, bei widrigen Bedingungen ein zu hohes Risiko einzugehen.

Für das Ducati-Werksteam sammelte Michele Pirro Daten und KTM setzte auf den erfahrenen Dani Pedrosa. KTMs zweiter Testpilot Mika Kallio hatte sich im Vorfeld einen Schien- und Wadenbeinbruch beim Motorradfahren auf Eis zugezogen. Auch Suzuki ließ fleißig testen. Sylvain Guintoli und Takuya Tsuda spulten 77 Runden ab.

Gefahren wurde am Freitag von 12 bis 19 Uhr (MEZ). Schon bei Halbzeit führte Bradl mit einer Zeit von 1:56,920 min. Er konnte seine Pace noch einmal steigern. In der letzten Stunde drückte er seine Zeit noch einmal deutlich. Die Konkurrenz legte zwar auch nach, aber nur Bradl blieb unter der 1:56-min-Marke.

Zur Erinnerung: Die Pole-Position 2019 war zum Vergleich eine 1:53,546 min von Yamaha-Fahrer Maverick Vinales. Den GP am 8. März 2020 bestritten aufgrund der Corona-Pandemie nur die Moto2- und Moto3-Piloten auf dem Losail International Circuit. Im Februar 2020 fand dort jedoch noch ein IRTA-MotoGP-Test statt.

MotoGP-Shakedown-Test, Katar, 5. März

1. Stefan Bradl, Honda, 1:55,614 min
2. Test 2, Yamaha, + 1,236 sec
3. Test 1, Yamaha, + 1,518
4. Enea Bastianini, Ducati, + 2,437
5. Michele Pirro, Ducati, + 2,442
6. Test 3. Yamaha, + 2,624
7. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 2,659
8. Luca Marini, Ducati, + 2,762
9. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 3,000
10. Jorge Martin, Ducati, + 3,261
11. Dani Pedrosa, KTM, + 3,441
12. Takuya Tsuda, Suzuki, + 5,776
keine Zeit: Aleix Espargaró

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