Valentino Rossi sucht das Glück

Danilo Petrucci (17.): «Ich hatte Spaß auf der KTM»

Von Nora Lantschner
Danilo Petrucci: Der Tech3-Look passt zum Flutlicht-Spektakel in Losail

Danilo Petrucci: Der Tech3-Look passt zum Flutlicht-Spektakel in Losail

Nach drei Testtagen auf der KTM RC16 machte Danilo Petrucci beim MotoGP-Test in Katar spürbare Fortschritte aus. Der Tech3-Neuzugang weiß aber auch: «Der Weg ist lang.»

Danilo Petrucci verlor als 22. der kombinierten Zeitenliste am vergangenen Wochenende auf dem Losail International Circuit von Doha etwa 1,8 Sekunden auf den Bestzeithalter Fabio Quartararo (Yamaha). Doch für den 30-jährigen Italiener war es nicht mehr als ein erstes Abtasten seines neuen Arbeitsgerätes, der KTM RC16 aus dem Tech3-Team.

Am Mittwoch begann der zweite Teil der Katar-Tests, die bis Freitag gehen. Petruccis Rückstand auf den inoffiziellen All-Time-Lap-Record von Jack Miller (Ducati/1:53,183 min) betrug erneut knapp 1,8 Sekunden.

«Nach diesem Tag bin ich glücklich, weil ich anfange, das Motorrad so zu fahren, wie ich es will», zeigte sich «Petrux» vorsichtig optimistisch. «Wir nähern uns der Spitze an. Es ist klar, dass es noch ein langer Weg ist. Ich konnte aber vor allem den Rückstand auf die erste KTM verringern: Nach zwei Tagen fehlte eine gute Sekunde auf Miguel, am Mittwoch waren es noch vier Zehntel. Ich wäre natürlich gerne auf demselben Level.»

Der zweifache MotoGP-Sieger steigert seine persönliche Bestzeit zwar Tag für Tag, allerdings schläft die Konkurrenz auch nicht. «Klar, die Zeiten des Mittwochs waren beindruckend», weiß der KTM-Neuzugang. «Wir haben aber ziemlich gut gearbeitet und Schritte gesetzt, die funktioniert haben. Daher bin ich happy. Aber natürlich, es gibt viel zu tun, weil der Rückstand auf Jack groß ist. Wir stehen jedoch am Anfang und messen uns mit Fahrern, die schon viel länger auf ihrem Motorrad sitzen.»

Zwei Stärken der KTM RC16 machte der ehemalige Ducati-Pilot schon aus: «Das Bike hat eine sehr gute Leistungsentfaltung und ist in der Bremsphase sehr gut. Das wird auf den Strecken helfen, wo man hart bremst und wenig Grip vorfindet. Vor allem sobald der Reifen nachlässt, können wir aus meiner Sicht gut sein – soweit auf dem Papier. Leider werde ich das Motorrad aber nur hier in Doha testen und die ersten zwei Rennen finden auch hier statt. Also müssten wir hier schnell sein. Es fehlt noch recht viel, aber wir nähern uns an», bekräftigte Petrux.

Dabei half auch ein Blick in die Daten der Markenkollegen: «Es gibt Punkte, wo ich schon schnell bin, und andere, wo ich Zeit verliere. Aber wie gesagt, am Mittwoch hatte ich ein gutes Gefühl und ich hatte Spaß beim Fahren. Nach zwei Testtagen fängt das Motorrad an das zu tun, was ich will. So kann ich die Rundenzeit verbessern und dem Team gleichzeitig korrekteres Feedback geben. Meiner Meinung nach haben wir einen Schritt nach vorne gemacht, am Donnerstag werden wir schon mit einer neuen Basis beginnen.»

Die Zwischenbilanz von Petrucci: «An den drei bisherigen Tagen haben wir uns verbessert, aber es reicht noch nicht. Der Mittwoch war aber der erste Tag, an dem ich Spaß hatte auf dem Motorrad.»

Der Plan für die letzten zwei Testtage vor dem MotoGP-Auftakt am 28. März steht in der Tech3-Box: «Am Donnerstag werden wir noch arbeiten, um das Motorrad für mich abzustimmen. Wir haben viele Ideen, denn wir müssen das Motorrad für mich erst ‚entdecken‘. Das Team, das schon sehr gut gearbeitet hat, muss mich auch kennenlernen. Wir probieren also Dinge aus, gehen in eine Richtung, bis wir nicht auf ein Limit stoßen und es wieder schlechter wird, dann gehen wir ein bisschen zurück… Es gibt einiges zu tun. Ich glaube, dass wir am letzten Tag aber noch eine Rennsimulation versuchen werden, um zu sehen, wo wir stehen», kündigte Petrucci an.

MotoGP-Test Katar, 10. März 2021:

1. Jack Miller, Ducati, 1:53,183 min
2. Fabio Quartararo, Yamaha, + 0,080 sec
3. Maverick Vinales, Yamaha, + 0,327
4. Johann Zarco, Ducati, + 0,716
5. Pol Espargaró, Honda, + 0,716
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,788
7. Joan Mir, Suzuki, + 0,895
8. Alex Rins, Suzuki, + 0,960
9. Francesco Bagnaia, Ducati, + 1,053
10. Takaaki Nakagami, Honda, + 1,079
11. Franco Morbidelli, Yamaha, + 1,184
12. Miguel Oliveira, KTM, + 1,343
13. Valentino Rossi, Yamaha, + 1,435
14. Enea Bastianini, Ducati, + 1,555
15. Alex Márquez, Honda, + 1,747
16. Stefan Bradl, Honda, + 1,791
17. Danilo Petrucci, KTM, + 1,795
18. Cal Crutchlow, Yamaha, + 1,815
19. Jorge Martin, Ducati, + 1,827
20. Brad Binder, KTM, + 2,096
21. Iker Lecuona, KTM, + 2,132
22. Luca Marini, Ducati, + 2,145
23. Dani Pedrosa, KTM, + 2,457
24. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,459
25. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 2,985
26. Michele Pirro, Ducati, + 4,072
27. Test 1, Yamaha, + 4,327
28. Takuya Tsuda, Suzuki, + 4,612
ohne Zeit: Test 3, Yamaha

MotoGP-Test, Katar, kombinierte Zeitenliste 6./7. März

1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:53,940 min
2. Jack Miller, Ducati, + 0,077 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,212
4. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,213
5. Stefan Bradl, Honda, + 0,270
6. Johann Zarco, Ducati, + 0,416
7. Maverick Vinales, Yamaha + 0,455
8. Joan Mir, Suzuki, + 0,575
9. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,711
10. Alex Rins, Suzuki, + 0,718
11. Miguel Oliveira, KTM, + 0,726
12. Pol Espargaró, Honda, + 0,733
13. Takaaki Nakagami, Honda, + 0,750
14. Alex Márquez, Honda, + 1,012
15. Test 1, Yamaha, + 1,366
16. Enea Bastianini, Ducati, + 1,546
17. Brad Binder, KTM, + 1,595
18. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 1,630
19. Valentino Rossi, Yamaha, + 1,644
20. Luca Marini, Ducati, + 1,665
21. Jorge Martin, Ducati, + 1,692
22. Danilo Petrucci, KTM, + 1,855
23. Test 2, Yamaha, + 1,867
24. Iker Lecuona, KTM, + 1,933
25. Dani Pedrosa, KTM, + 2,512
26. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,822
27. Michele Pirro, + 3,955
28. Test 3, Yamaha, + 4,756
29. Takuya Tsuda, + 4,970

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