MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Paolo Ciabatti: Márquez kann in Doha um Sieg fighten

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez beim Training in Barcelona

Marc Márquez beim Training in Barcelona

Es zeichnet sich ab, dass Marc Márquez beim Saisonauftakt in Katar fahren wird. Aber: Wir stark wird er nach drei Operationen und acht Monaten Pause sein? Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti macht sich keine Illusionen.

Dreimal ist Marc Márquez seit seinem schweren Jerez-Crash vom 19. Juli 2020 am rechten Oberarm operiert worden, und dreimal hat er seither mit einem Motorrad trainiert. Im März schon zweimal mit der 220 PS starken Honda RC213V-S, das ist die ca. 175.000 Euro teure Straßenversion der MotoGP-Maschine. Zuerst trainierte der sechsfache Weltmeister damit auf dem Circuit de Catalunya-Barcelona, in dieser Woche in Portimão, wo am 18. April der Portugal-GP stattfindet. Zwischendurch flog der Repsol-Honda-Star am vergangenen Wochenende nach Doha, um sich die erste Pfizer-Biontech-Impfdosis verabreichen zu lassen.

Diese aufwändigen Manöver beweisen, dass Marc Márquez alles tut, um am kommenden Wochenende bereits beim Saisonastart auf dem Losail International Circuit um Punkte kämpfen zu können. Vor wenigen Wochen wurde noch mit einem Comeback in Portugal oder in Jerez (2. Mai) gerechnet.

Inzwischen beschäftigt die Gegner nicht mehr die Frage, ob der Superstar am kommenden Wochenende auf die Piste zurückkehrt, sondern es geht um das Thema: Wie konkurrenzfähig kann Márquez ohne echte MotoGP-Testfahrten sein?

Die gegnerischen Teams von Ducati bis Yamaha haben sich schon vor zwei Jahren ausgemalt, dass Marc Márquez in Katar und den folgenden Rennen noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte sein würde, denn er litt damals an den Nachwirkungen seiner ersten Schulter-Operation.

Trotzdem verlor Marc damals in Katar als Zweiter nur 0,023 sec gegen Sieger Dovi und bei den nächsten Rennen stürmte der Spanier damals wieder an die WM-Spitze.

Doch jetzt hat Márquez die schwerste und langwierigste Verletzung seiner Laufbahn hinter sich.

Deshalb besteht bei Ducati die Hoffnung auf den dritten MotoGP-Sieg in Katar hintereinander, denn Andrea Dovizioso hat 2018 und 2019 gewonnen – und Jack Miller hat die viertägigen Testfahrten im März dominiert.

Paolo Ciabatti, Sportdirektor bei Ducati Corse, ist gespannt auf die nächsten Neuigkeiten. Traut er Marc Márquez zu, 2021 wieder um den Titel zu fighten – nach acht Monaten ohne MotoGP-Training?

«Wir sprechen hier über einen außergewöhnlichen Rennfahrer, der während seiner ganzen Karriere unglaubliche Leistungen vollbracht hat», gibt der Italiener zu bedenken. «Natürlich hat er eine ungeheuer schwere Zeit hinter sich, dazu gehören drei Operationen mit mühsamen Komplikationen und so weiter. Aber seit er von seinen Ärzten die Erlaubnis erhalten hat, wieder Motorrad zu fahren, war Marc auf den Pisten sehr aktiv. Er hat zuerst mit einem Minibike geübt und dann mit der 1000-ccm-Straßenversion des GP-Bikes von Honda. Nur Marc weiß, auf welchem Level er sich jetzt befindet. Nur er kann genau einschätzen, wie stark er ist und wie viel Selbstvertrauen er hat. Aber ich wäre nicht überrascht, wenn ich ihn in am kommenden Wochenende in Katar sehen und wenn er dort um den Sieg fighten würde.»

MotoGP-Test Katar, 10. bis 12. März, kombinierte Zeitenliste:

1. Jack Miller, Ducati, 1:53,183 min
2. Maverick Viñales, Yamaha, + 0,061 sec
3. Fabio Quartararo, Yamaha, + 0,080
4. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,140
5. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,261
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,457
7. Joan Mir, Suzuki, + 0,644
8. Alex Rins, Suzuki, + 0,677
9. Johann Zarco, Ducati, + 0,716
10. Pol Espargaró, Honda, + 0,716
11. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,810
12. Takaaki Nakagami, Honda, + 1,079
13. Stefan Bradl, Honda, + 1,244
14. Jorge Martin, Ducati, + 1,300
15. Enea Bastianini, Ducati, + 1,322
16. Miguel Oliveira, KTM, + 1,343
17. Brad Binder, KTM, + 1,508
18. Alex Márquez, Honda, + 1,509
19. Danilo Petrucci, KTM, + 1,712
20. Cal Crutchlow, Yamaha, + 1,815
21. Luca Marini, Ducati, + 1,839
22. Yamaha Test2, + 1,897
23. Iker Lecuona, KTM, + 2,012
24. Dani Pedrosa, KTM, + 2,457
25. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,459
26. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 2,571
27. Yamaha Test3, + 2,648
28. Michele Pirro, Ducati, + 3,549
29. Takuya Tsuda, Suzuki, + 4,612

MotoGP-Test, Katar, kombinierte Zeitenliste 6./7. März

1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:53,940 min
2. Jack Miller, Ducati, + 0,077 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,212
4. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,213
5. Stefan Bradl, Honda, + 0,270
6. Johann Zarco, Ducati, + 0,416
7. Maverick Vinales, Yamaha + 0,455
8. Joan Mir, Suzuki, + 0,575
9. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,711
10. Alex Rins, Suzuki, + 0,718
11. Miguel Oliveira, KTM, + 0,726
12. Pol Espargaró, Honda, + 0,733
13. Takaaki Nakagami, Honda, + 0,750
14. Alex Márquez, Honda, + 1,012
15. Test 1, Yamaha, + 1,366
16. Enea Bastianini, Ducati, + 1,546
17. Brad Binder, KTM, + 1,595
18. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 1,630
19. Valentino Rossi, Yamaha, + 1,644
20. Luca Marini, Ducati, + 1,665
21. Jorge Martin, Ducati, + 1,692
22. Danilo Petrucci, KTM, + 1,855
23. Test 2, Yamaha, + 1,867
24. Iker Lecuona, KTM, + 1,933
25. Dani Pedrosa, KTM, + 2,512
26. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,822
27. Michele Pirro, + 3,955
28. Test 3, Yamaha, + 4,756
29. Takuya Tsuda, + 4,970

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