MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Katar ohne Marc Márquez: Was Rossi, Mir und Co. sagen

Von Nora Lantschner
Zumindest Marcs Repsol-Honda mit der #93 war beim Fototermin vor dem Katar-GP dabei

Zumindest Marcs Repsol-Honda mit der #93 war beim Fototermin vor dem Katar-GP dabei

Marc Márquez ist der große Abwesende des MotoGP-Auftakts 2021 in Katar, trotzdem wird im Fahrerlager viel über ihn geredet: Die Einschätzung von Mir, Miller, Quartararo, Rossi und den Espargaró-Brüdern.

Nachdem Marc Márquez auf einer RC213V-S, der 220 PS starken Straßenversion seines MotoGP-Bikes, auf den GP-Strecken von Catalunya und Portimão trainiert hatte, rechneten viele mit einem Comeback des achtfachen Weltmeisters in Katar. Am Montag teilte Honda aber mit, dass dem nicht so sein wird. Der 28-jährige Spanier wird nach Rücksprache mit seinem Ärzteteam aus der Ruber-Klinik zumindest die beiden Katar-GP verpassen, die nächste medizinische Untersuchung wurde für den 12. April angesetzt – und damit erst am Montag vor dem Portugal-GP, dem dritten Rennen im Kalender.

Für Suzuki-Star Joan Mir kam das unerwartet: «Ich bin überrascht, dass Marc nicht hier ist, weil ich gesehen habe, dass er auf dem Straßenbike zweimal auf zwei unterschiedlichen Strecken getestet hat. Ich dachte, dass er sich für Katar vorbereiten würde», erklärte der Titelverteidiger am Donnerstag in Doha. «Es ist sicher nicht positiv für ihn, denn diese zwei Rennen würde er brauchen, um wieder anzufangen und zu sehen, wie er sich auf dem MotoGP-Bike fühlt. Es wird schwierig für ihn, in Portimão anzufangen, dort auf Anhieb stark zu sein und noch um die Weltmeisterschaft zu kämpfen. Ich rechne aber mit ihm, weil ich glaube, dass keiner besser wie er weiß, wie man ein MotoGP-Bike fährt. Er wird schnell wieder stark sein.»

Marcs Repsol-Honda-Teamkollege Pol Espargaró betonte: «Er folgt den Anweisungen der Ärzte, wie er schon oft gesagt hat. Ich als Fahrer und wir bei Honda erwarten ihn sehnsüchtig, denn er wird sehr hilfreich für alle von uns sein: Für mich als Fahrer, damit ich als Fahrer besser werde, weil ich den Besten der Welt an meiner Seite habe. Und für Honda als Hersteller, um das Bike zu verbessern. Ich bin ziemlich sicher, dass er sehr schnell wieder auf dem Top-Level sein wird, sobald er zurückkehrt. Er wird sehr bald wieder auf dem Podium stehen.»

«Keiner weiß besser als Marc, was er im Vorjahr durchgemacht hat, um wieder gesund zu werden», gab Jack Miller zu bedenken. Der Ducati-Werksfahrer hält es für absolut richtig, dem Rat der Ärzte zu folgen. Denn: «Es ist ein großer Unterschied, alleine auf einer Straßenmaschine zu fahren oder hier im Rennen am Limit zu pushen, in jeder Runde, mit 21 Jungs um dich herum. Das versteht sich von selbst. Er wird zurückkommen und er wird stark sein. Wann das der Fall ist, entscheidet er allein. Wir erwarten sein Comeback. Aber wie Joan schon sagte, das sind sicher einige wertvolle Punkte, die ihm so fehlen werden. Ich bin überzeugt, dass er jetzt aber nicht daran denkt, sondern einfach nur wieder auf ein Motorrad will.»

Fabio Quartararo sah es ähnlich: «Er weiß besser als jeder andere, wie es um seine körperliche Verfassung steht.» Der neue Yamaha-Werksfahrer zweifelt nicht daran, dass der sechsfache MotoGP-Champion stark zurückkehren wird: «In den vergangenen Jahren war er auf einem anderen Level. Klar verliert er viele Punkte, aber ich glaube, das Wichtigste ist für ihn jetzt, dass er wieder in die richtige Verfassung kommt. Er war viele Monate lang auf keinem MotoGP-Bike mehr, vielleicht wird er ein bisschen Mühe haben, wenn er zurückkommt, aber nicht allzu viel. Mal sehen, wann wir ihn wiedersehen werden. Ich hoffe für ihn, dass es in Portimão der Fall sein wird.»

«Von außen ist es schwierig zu beurteilen», hielt sich Valentino Rossi zurück. «Ich glaube, er wollte zurückkommen und hat es deshalb probiert. Vielleicht fühlt er sich aber noch nicht bereit. Ich glaube aber, dass er bald zurückkommen wird und vom ersten Rennen an konkurrenzfähig sein wird», so der 42-jährige Petronas-Yamaha-Star.

Aleix Espargaró stimmte ihm zu: «Jeder in diesem Fahrerlager weiß, wie hungrig Marc ist. Wenn er es versucht hat, dann aber nicht hier in Katar ist, bedeutet es, dass er sich nicht bereit fühlt. Ich wünsche ihm einfach, dass er sich schnell besser fühlt und er bald zurück auf der Strecke ist. Denn das ist die beste Meisterschaft und sie verdient den besten Fahrer», bekräftigte der Aprilia-Werksfahrer.

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