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Marc Marquez: «Bald sind alle Auslaufzonen zu klein»

Von Ivo Schützbach
Seit vielen Jahren sind MotoGP-Promoter Dorna und der Motorrad-Weltverband FIM bemüht, die Sicherheit auf den Rennstrecken zu verbessern. Marc Marquez erklärt, weshalb das auch weiterhin nötig ist.

Blenden wir in die ersten Jahrzehnte der 1949 gegründeten Motorrad-Weltmeisterschaft zurück, waren tödlich verunglückte Rennfahrer an der Tagesordnung. An besonders schwarzen GP-Wochenenden gab es sogar mehrere.

Wirksame Sicherheitsvorkehrungen gab es damals nur auf wenigen Rennstrecken, die Schutzausrüstung für die Fahrer war aus heutiger Sicht lächerlich.

Über die Jahre wurden die Motorräder immer schneller; dafür Helme, Stiefel, Handschuhe und Lederkombi immer besser. Seit 2018 sind im GP-Sport Airbags vorgeschrieben. Die Auslaufzonen auf den Rennstrecken wurden größer, hinzu kamen Airfences, welche an gefährlichen Stellen Strohballen, Leitplanken und Autoreifen ersetzten oder ergänzen. Und die sehr gefährlichen Straßenkurse wurden ausnahmslos aus dem GP-Kalender verbannt.

Stand 1. Januar 2021 gibt es weltweit 20 Rennstrecken mit einer Grade-A-Homologation, der höchsten Sicherheitsstufe. Einige Strecken mehr erfüllen die Anforderungen dafür, haben für dieses Jahr aber noch keine Homologation oder wollen keine, weil sie keinen MotoGP-Event ausrichten. Zum Beispiel für die Superbike-WM reicht auch eine Grade-B-Homologation.

Erst seit 2003 gibt es die Safety Commission, in welcher sich die MotoGP-Fahrer vor jedem GP-Wochenende mit den Verantwortlichen von WM-Promoter Dorna und dem Motorrad-Weltverband FIM austauschen. Diese wurde als Reaktion auf den tödlichen Unfall von Daijiro Kato in Suzuka ins Leben gerufen.

«Ich glaube, dass die Safety Commission sehr, sehr wichtig ist», unterstreicht Giacomo Agostini, der zwischen 1966 und 1975 insgesamt 15 Mal Weltmeister in den Klassen bis 350 und 500 ccm wurde. «Wenn es um das Thema Sicherheit geht, ist es wichtig die Fahrer zu fragen, was sie sagen, was passiert ist und wo es ein Problem gibt. Jeder kann sein Gefühl auf der Strecke beschreiben. In der Safety Commission setzen sie sich zusammen, versuchen zu verstehen und nehmen eventuell Anpassungen vor. Das gab es zu meiner Zeit nicht, damals haben die Veranstalter alleine entschieden.»

Vor dem Jerez-GP kam das Thema Auslaufzonen auf den Tisch, welche in den Augen vieler Fahrer auf einigen Strecken zu gering sind. «Wir werden schneller und schneller, das ist normal, wir sind in MotoGP», erklärte Honda-Star Marc Marquez. «Jeder Hersteller arbeitet daran, innerhalb der Regeln ein immer schnelleres Motorrad zu bauen. Das zieht nach sich, dass einem die Auslaufzonen immer kleiner vorkommen. Nicht, weil sie zu klein sind, sondern weil wir zu schnell für sie sind. Es kommen immer neue Verbesserungen an den Motorrädern. Das muss auch so sein. Es muss aber nicht sein, dass wir in Katar 360 km/h auf der Geraden fahren. Aber so lange es ist, wie es ist, will das natürlich jeder tun. Solange die Motorräder immer schneller werden, ist es nur eine Frage der Zeit, bis alle Auslaufzonen auf jeder Rennstrecke der Welt zu klein sind.»

Stand Fahrer-WM nach 4 Rennen:

1. Bagnaia, 66 Punkte. 2. Quartararo 64. 3. Viñales 50. 4. Mir 49. 5. Zarco 48. 6. Miller 39. 7. Aleix Espargaró 35. 8. Morbidelli 33. 9. Rins 23. 10. Binder 21. 11. Nakagami 19. 12. Bastianini 18. Martin 17. 14. Pol Espargaró 17. 15. Marc Márquez 16. 16. Bradl 11. 17. Oliveira 9. 18. Alex Márquez 8. 19. Petrucci 5. 20. Marini 4. 21. Rossi 4. 22. Savadori 2. 23. Lecuona 2.

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