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Johann Zarco (2.): «Dann habe ich große Titelchancen»

Von Ivo Schützbach
Johann Zarco feierte Platz 2

Johann Zarco feierte Platz 2

Der erste Sieg in der MotoGP-WM wollte Johann Zarco und Pramac Ducati auch in Le Mans nicht gelingen. Doch der Franzose zeigte bei seinem Heimrennen und schwierigsten Bedingungen eine herausragende Leistung.

Fünf Plätze verlor Johann Zarco von Startplatz 5 kommend in der ersten Runde, von der zweiten bis zur vierten lag er sogar nur auf Rang 11.

Dann setzte auf dem Circuit Bugatti der Regen ein und in der fünften Runde kamen alle 22 Piloten zum Wechsel auf die Regenmaschine. Zarco konnte von dem Durcheinander profitieren und machte drei Plätze gut, verlor aber wieder zwei in der ersten Runde nach dem Motorradwechsel.

Auf nasser Strecke zeigte der Franzose anschließend viel Qualität. Marc Marquez (Repsol Honda), der in der achten Runde in Führung liegend stürzte, eliminierte sich selbst. Takaaki Nakagami (LCR Honda) überholte Zarco in der 15., seinen Landsmann Fabio Quartararo (Yamaha) in der 22. Runde. Im Ziel lag nur noch Ducati-Werksfahrer Jack Miller 3,970 sec vor ihm.

Zarco preschte zum zehnten Mal in seiner MotoGP-Karriere aufs Podium, ein Sieg blieb ihm bislang verwehrt. Auch sein Team Pramac Ducati hat noch nie gewonnen. In der WM-Wertung liegt der zweifache Moto2-Champion jetzt mit 68 Punkten hinter Quartararo (80) und Bagnaia (79, Ducati) auf Platz 3. Nach seinen zweiten Plätzen in den ersten beiden Rennen in Katar hatte er die Weltmeisterschaft sogar angeführt.

«Ich hatte einen schlechten Start und musste in der ersten Kurve eine weite Linie wählen», erklärte Zarco, wie er fünf Plätze verlor. «Bereits in der ersten Runde tröpfelte es leicht, in der zweiten Runde wurde der Regen stärker. Ab dann ging es für mich nur noch darum, das Motorrad ohne Sturz in die Boxengasse zu bringen. Mit den Regenreifen lag ich dann auf Platz 5, das war okay. Zeitweise regnete es stark und es war windig. Dadurch änderten sich einige Referenzpunkte auf der Strecke. Mein Medium-Hinterreifen brauchte drei oder vier Runden, bis er richtig funktionierte. In diesen Runden verlor ich zu viel Zeit, um an den Sieg denken zu können.»

«Unglücklich über den verpassten Sieg zu sein, wäre die falsche Denkweise», unterstrich Zarco. «Ich bin glücklich über Platz 2. Als die Strecke trockener wurde, ging es mit meinem Hinterreifen besser und besser. Als ich an Nakagami vorbei war, sah ich Fabio und wusste, dass ich ihn einholen kann. Da war Jack schon weit voraus.»

Der 30-Jährige weiter: «Ich bin zufrieden mit meinen 20 Punkten. Nach Katar habe ich in der Meisterschaft geführt, da glaubst du automatisch an deine Chance, den Titel gewinnen zu können. Ich habe genug Erfahrung dafür. Was mir fehlt, ist ein bisschen mehr Erfahrung mit der Ducati, um mich noch wohler auf ihr zu fühlen. Das Motorrad ist bereit und auch das Team. Ich würde auch sagen, dass ich bereit bin, ich muss mich nur immer wohlfühlen auf der Ducati. Wenn sich das während der Saison schnell genug einstellt, dann habe ich große Titelchancen. In Portimao machte ich einen Fehler und in Jerez fühlte ich mich nicht wohl, deshalb nur die acht Punkte dort. Jetzt bin ich wieder in einer angenehmen Lage. Ich sage seit fast einem Jahr und wiederhole mich ständig: Die Ducati verfügt über sehr großes Potenzial. Doppelsiege in Jerez und Le Mans sorgen für beste Stimmung bei allen von Ducati.»

Ergebnisse MotoGP Le Mans/F, 16. Mai:

1. Jack Miller, Ducati, 27 Runden in 47:25,473 min
2. Johann Zarco, Ducati, +3,970 sec
3. Fabio Quartararo, Yamaha, +14,468
4. Pecco Bagnaia, Ducati, +16,172
5. Danilo Petrucci, KTM, +21,430
6. Alex Marquez, Honda, +23,509
7. Takaaki Nakagami, Honda, +30,164
8. Pol Espargaro, Honda, +35,221
9. Iker Lecuona, KTM, +40,432
10. Maverick Vinales, Yamaha, +40,577
11. Valentino Rossi, Yamaha, +42,198
12. Luca Marini, Ducati, +52,408
13. Brad Binder, KTM, +59,377
14. Enea Bastianini, Ducati, +1:02,224 min
15. Tito Rabat, Ducati, +1:09,651
16. Franco Morbidelli, Yamaha, 4 Runden zurück
– Marc Marquez, Honda, 10 Runden zurück
– Aleix Espargaro, Aprilia, 12 Runden zurück
– Miguel Oliveira, KTM, 15 Runden zurück
– Alex Rins, Suzuki, 15 Runden zurück
– Lorenzo Savadori, Aprilia, 16 Runden zurück
– Joan Mir, Suzuki, 23 Runden zurück

Stand Fahrer-WM nach 5 Rennen:

1. Quartararo, 80 Punkte. 2. Bagnaia 79. 3. Zarco 68. 4. Miller 64. 5. Vinales 56. 6. Mir 49. 7. Aleix Espargaro 35. 8. Morbidelli 33. 9. Nakagami 28. 10. Pol Espargaro 25. 11. Binder 24. 12. Rins 23. 13. Bastianini 20. 14. Alex Marquez 18. 15. Martin 17. 16. Petrucci 16. 17. Marc Marquez 16. 18. Bradl 11. 19. Rossi 9. 20. Oliveira 9. 21. Marini 9. 22. Lecuona 8. 23. Savadori 2. 24. Rabat 1.

Stand Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 110 Punkte. 2. Yamaha 107. 3. Suzuki 53. 4. Honda 43. 5. KTM 38. 6. Aprilia 35.

Stand Team-WM:

1. Ducati Lenovo, 143 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 136. 3. Pramac Racing Ducati 86. 4. Suzuki Ecstar 72. 5. Repsol Honda 48. 6. LCR Honda 46. 7. Petronas Yamaha SRT 42. 8. Aprilia Racing Team Gresini 37. 9. Red Bull KTM Factory Racing 33. 10. Esponsorama Racing Ducati 29. 11. Tech3 KTM Factory Racing 24.

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