MotoGP-Finale: Verschiebung, Verlegung, Absage?

Schock für Marc Márquez (Honda): Wieder Diplopie!

Von Nora Lantschner
Marc Márquez

Marc Márquez

Der Horror-Highsider von Marc Márquez im Warm-up zum Indonesien-GP hat schwerwiegende Folgen: Bei seiner Rückkehr nach Spanien wurde beim Repsol-Honda-Star erneut eine Diplopie diagnostiziert.

Bereits im FP2 und im Q1 war Marc Márquez am vergangenen Wochenende in Mandalika innerhalb von nur 24 Stunden dreimal abgeflogen, im Warm-up am Sonntagmorgen folgte ein fürchterlicher Highsider in Kurve 7. Der Honda-Star rappelte sich zwar mühsam wieder auf und stand auf eigenen Beinen, begab sich dann aber in ärztliche Obhut.

Die MotoGP-Ärzte erteilten Marc Márquez nach den Untersuchungen im Mataram-Krankenhaus wegen einer Gehirnerschütterung schließlich Startverbot. Nun kam es für den achtfachen Weltmeister noch schlimmer, wie Honda am Dienstag bestätigte.

Auf der Rückreise nach Spanien bekam der 29-Jährige Probleme mit seiner Sicht. Nach seiner Ankunft in Barcelona am Montag ließ er sich umgehend von seinem Vertrauensaugenarzt Dr. Sánchez Dalmau untersuchen, der einen Rückfall bestätigte. Wie schon 2011 und im vergangenen Winter nach dem Enduro-Unfall vom 30. Oktober leidet Marc Márquez unter einer Diplopie. Das bedeutet, dass er zwei Bilder eines einzelnen Objekts erkennt, also binokulare Doppelbilder.

Dr. Sánchez Dalmau erklärte: «Die neuroophthalmologische Untersuchung, der sich Marc Márquez am Montag nach der beim Indonesien-GP zugezogenen Kopfverletzung unterzog, zeigt eine neue Episode von Diplopie, die durch ein Wiederauftreten einer Lähmung des vierten rechten Sehnervs verursacht wurde.» Immerhin ergänzte er, der Sehnerv sei «weniger stark betroffen als bei der Verletzung im November 2021.»

«Nach dieser Untersuchung wurde zunächst beschlossen, einen konservativen Behandlungsweg mit regelmäßigen medizinischen Checks einzuschlagen. Nächste Woche wird sich Marc Márquez einer erneuten Untersuchung unterziehen, um die Entwicklung der Verletzung zu bewerten und die voraussichtlich nötige Zeit bis zur Rückkehr in das Renngeschehen zu bestimmen», kündigte der Augenspezialist an.

Am Dienstagmorgen unterzog sich der spanische MotoGP-Superstar in der Ruber-Klinik von Madrid beim medizinischen Team unter Dr. Samuel Antuña zudem einem allgemeinen Check-up samt MRT am Kopf, dabei wurden weitere Verletzungen ausgeschlossen.

«Es scheint, als würde ich ein Déjà-vu erleben», meldete sich Marc Márquez selbst über seine Social-Media-Kanäle zu Wort. «Zum Glück ist es weniger schlimm als die Verletzung, die ich am Ende des Vorjahres erlitt. Jetzt muss ich mich ausruhen und warten, um zu sehen, wie sich die Verletzung entwickelt. Vielen Dank an alle für die Unterstützung.»

Im Winter durfte Marc Márquez sechs Wochen lang nur spazieren gehen, vor seinem Comeback auf dem MotoGP-Bike bei den Testfahrten im Februar hatte er eingeräumt, dass in den schwierigen Monaten seit dem Trainingsunfall alle Optionen auf dem Tisch lagen – selbst ein Karriereende.

Stefan Bradl hoffte am Sonntag als ServusTV-Reporter in Mandalika noch, Marc Márquez werde bis Termas de Río Hondo (1. bis 3. April) wieder fit sein. Wie lange der sechsfache MotoGP-Champion nun aufgrund des erneuten Auftretens der Diplopie tatsächlich ausfällt, ist noch nicht klar.

HRC-Testfahrer und Márquez-Ersatzmann Bradl nahm seit 2016 nicht mehr am Argentinien-GP teil, der wegen der Pandemie in den letzten zwei Jahren abgesagt werden musste.

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