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Jonas Folger: «Mein Ziel? Testfahrer bei KTM bleiben»

Von Günther Wiesinger
Jonas Folger kann seinen Platz bei GASGAS jetzt auch für den deutschen WM-Lauf behalten. Er rechnete für Sachsen mit einem Comeback von Pol Espargaró und hofft auf einen neuen Testvertrag bei KTM für 2024.

Jonas Folger hat jetzt vier Grand Prix hintereinander für das französische GASGAS Factory Racing Tech3-Team absolviert und muss seinen Platz erst nach dem Sachsenring-GP wieder räumen, denn der seit dem FP2 in Portimão verletzte Stammfahrer Pol Espargaró wird aller Voraussicht nach am übernächsten Wochenende bei der Dutch-TT in Assen in die WM zurückkehren.

Jonas Folger bekam und bekommt also seit dem Texas-GP sehr viel «track time», er konnte sich an Sprintrennen gewöhnen und auch oft genug mit weichen Reifen auf Zeitenjagd gehen, was ihm bisher bei den KTM-Tests nicht gegönnt war, weil dort Dani Pedrosa für die Rundenzeiten zuständig ist und die Anzahl der Reifen pro Werk für 2023 auf 200 reduziert worden ist.

Wie schwer wäre es Jonas Folger jetzt gefallen, ausgerechnet beim Heim-GP die GASGAS RC16 wieder an Pol Espargaró übergeben zu müssen?

«Ich habe schon am Mugello-Wochenende gesagt, ich täte natürlich so lange weiterfahren, wie sie mich brauchen», stellte der 29-jährige Bayer fest. «Ich habe jedes Wochenende nur als Pluspunkt betrachtet und habe diese Chancen natürlich gerne angenommen. Gleichzeitig wünsche ich Pol, dass er jetzt bald wieder zurückkommt; er ist jetzt bereits für sechs Grand Prix ausgefallen. Deshalb kann ich nur sagen: Es ist oberste Priorität, dass Pol wieder in sein Team zurückkommt und wieder auf seinem Motorrad sitzen kann.»

KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer wünschte sich, dass Jonas Folger durch die Renneinsätze ein besserer Testfahrer wird. Dieses Vorhaben wurde mit Sicherheit erfüllt, außerdem hat er in Austin Platz 12 und in Le Mans Rang 13 sichergestellt und nur zwei Stürze fabriziert – in Texas und im Sprint von Le Mans.

«Wir haben für Mugello auch das Ziel gehabt, an meinen Schwachstellen zu arbeiten. Wir haben uns bemüht ein paar Sachen auszumerzen, zum Bespiel den Speed in den schnellen Kurven zu verbessern und den Zeitverlust in den ersten Rennrunden zu reduzieren. Da hatte ich immer Probleme, weil ich die Bremspunkte nach den Geraden wegen der Winglets im Pulk nicht so gut einschätzen konnte. Beim Testen bist du ja immer allein unterwegs…»

Jonas Folger erbat sich nach dem Portugal-GP bei Pit Beirer einen Tag Bedenkzeit, als er gefragt wurde, ob er für Pol einspringen könnte.

Der Bayer fand rasch wieder Gefallen am Rennfahren, trotz der nicht idealen Voraussetzungen und der unzureichenden Vorbereitung.

Folger wird am 13. August 30 Jahre alt. Er wäre also jung genug, um noch einmal eine komplette Meisterschaft zu bestreiten. Würde ihn ein Comeback als Vollzeit-Rennfahrer reizen?

«Für mich gibt es ein Ziel. Ich will langfristig MotoGP-Testfahrer bei der Pierer Mobility AG bleiben», versichert der fünffache GP-Sieger. «Sollte das aber aus irgendwelchen Gründen, was ich nicht hoffe und nicht glaube, für nächstes Jahr nicht klappen, schaue ich mich natürlich um, denn ich will nach wie vor Motorradl fahren. Mein vorrangiges Ziel ist, dass ich weiter Testfahrer bei KTM bleibe. Absolut!»

MotoGP-Ergebnis, Mugello (11. Juni):

1. Bagnaia, Ducati, 23 Rdn in 41:16,863 min
2. Martin, Ducati, + 1,067 sec
3. Zarco, Ducati, + 1,977
4. Marini, Ducati, + 4,625
5. Binder, KTM, + 8,925
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 10,908
7. Miller, KTM, + 10,999
8. Bezzecchi, Ducati, + 12,654
9. Bastianini, Ducati, + 17,102
10. Morbidelli, Yamaha, + 17,610
11. Quartararo, Yamaha, + 17,861
12. Viñales, Aprilia, + 19,110
13. Nakagami, Honda, + 21,947
14. Di Giannantonio, Ducati, + 25,906
15. Augusto Fernández, KTM, + 26,500
16. Pirro, Ducati, + 30,150
17. Raúl Fernández, Aprilia, + 38,001
18. Savadori, Aprilia, + 38,662
19. Folger, KTM, + 1:18,912 min
– Alex Márquez, Ducati, 9 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, 13 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 18 Runden zurück

MotoGP-Ergebnis Sprint, Mugello (10. Juni):

1. Bagnaia, Ducati, 11 Runden
2. Bezzecchi, Ducati, + 0,369 sec
3. Martin, Ducati, + 0,952
4. Zarco, Ducati, + 1,009
5. Marini, Ducati, + 3,668
6. Miller, KTM, + 3,772
7. Marc Márquez, Honda, + 3,905
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,062
9. Bastianini, Ducati, + 6,431
10. Quartararo, Yamaha, + 6,458
11. Binder, KTM, + 6,458
12. Oliveira, Aprilia, + 6,672
13. Viñales, Aprilia, + 7,930
14. Di Giannantonio, Ducati, + 11,508
15. Pirro, Ducati, + 14.344
16. Morbidelli, Yamaha, + 16,666
17. Nakagami, Honda, + 16,725
18. Savadori, Aprilia, + 17,247
19. Raúl Fernández, Aprilia, + 21,596
20. Augusto Fernández, KTM, + 35,212
21. Folger, KTM, + 46,189

WM-Stand nach 12 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 131 Punkte. 2. Bezzecchi 110. 3. Martin 107. 4. Binder 92. 5. Zarco 88. 6. Marini 72. 7. Miller 62. 8. Quartararo 54. 9. Aleix Espargaró 54. 10. Viñales 53. 11. Rins 47. 12. Morbidelli 46. 13. Alex Márquez 41. 14. Augusto Fernández 31. 15. Di Giannantonio 27. 16. Nakagami 24. 17. Oliveira 21. 18. Marc Márquez 15. 19. Pedrosa 13. 20. Bastianini 7. 21. Folger 7. 22. Pirro 5. 23. Petrucci 5. 24. Mir 5. 25. Savadori 4. 26. Raúl Fernández 3. 27. Stefan Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 211 Punkte. 2. KTM 118. 3. Aprilia 92. 4. Honda 79. 5. Yamaha 64.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing 195. 2. Mooney VR46 Racing 182 Punkte. 3. Red Bull KTM Factory Racing 154. 4. Ducati Lenovo Team 149. 5. Aprilia Racing 107. 6. Monster Energy Yamaha 100. 7. LCR Honda 71. 8. Gresini Racing 68. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 38. 10. CryptoDATA RNF 28. 11. Repsol Honda 20.


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