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Miguel Oliveira (Aprilia): Das Hoffen auf 2024-Bikes

Von Günther Wiesinger
Miguel Oliveira rutschte in der Fahrer-WM nach dem Wechsel von KTM zu Aprilia vom 10. auf den 16. WM-Rang ab. Mit 2024 Werksmaterial soll es in der kommenden Saison beim neuen Trackhouse-Team wieder aufwärts gehen.

Miguel Oliveira hat die MotoGP-Saison 2022 bei Red Bull KTM auf dem zehnten Platz beendete und im Vorjahr die WM-Läufe in Mandalika (Indonesien) und Buriram (Thailand) für sich entschieden. In der vergangenen Saison kam er auf der Crypto-Data-RNF-Aprilia RS-GP22 nach drei Verletzungen (Portimão, Jerez und Doha) über den 16. WM-Rang nicht hinaus. Auf die Grand Prix in Doha und Valencia musste der Portugiese wieder verzichten, weil er sich auf dem Lusail Circuit in Katar einen Bruch des Schulterblatts zuzog. Der zweifache Familienvater tut jetzt alles, um für den Sepang-Test im Februar fit zu werden. «Die Genesung läuft nach Plan», schilderte Oliveira. 

«Es gibt ein interessantes Bild, wenn man sich die Mühe macht, auf die Saison 2023 von den Wintertests bis zum Finale zu schauen», sagt Papa und Manager Paulo Oliveira. «Die Saison hat beim Portugal-GP mit einer Verletzung begonnen. Man kann sagen, dieser Unfall war wirklich Pech. Dann kam Miguel in Texas mit Platz 5 stark zurück, aber nachher stürzte er in Jerez im Rennen in der zweiten Kurve. Dieser Crash hat die ganze Saison verändert. Denn Miguel hat Le Mans verpasst, danach hat er die Rennen in Mugello, auf dem Sachsenring und Assen gebraucht, um wieder zu genesen, denn wir wollten eine Operation vermeiden. Denn eine Operation hätte eine Pause von sechs bis acht Monaten zur Folge gehabt. Deshalb haben wir es vorgezogen, die drei Grand Prix im Juni
zu bestreiten, auch im Wissen, dass wir schlechte Resultate hinnehmen müssen.»

«Leider ist in Mugello im Rennen ein Sturz passiert. Auch in Deutschland hatten wir im Training einen Crash. Immerhin ist uns beim deutschen WM-Lauf Platz 10 gelungen», blickt Oliveira zurück. «In Assen wurde Miguel wegen Problemen mit dem Motorrad zur Aufgabe gezwungen. Zu Saisonmitte hatte er noch nicht viel Zeit auf dem Motorrad verbracht und seine Technikcrew noch nicht richtig kennengelernt. Die Mannschaft wusste nicht, was er als Fahrer brau cht. Das sind die Ursachen, warum die Resultate oft zu wünschen übrigließen. Dazu kam, dass bei unserem Material von 2022 langsam die Spuren des Gebrauchs zum Vorschein kamen. Meine persönliche Meinung: Die Motorräder haben deshalb an Leistung verloren.»

Dazu kam: Miguel Oliveira fühlte sich am Silverstone-Wochenende (4. bis 6. August) maximal zu 80 Prozent fit. Trotzdem erkämpfte er im Rennen den starken vierten Rang, er besiegte sogar Aprilia-Werksfahrer Maverick Viñales (5.), während Aleix Espargaró als Sieger vom Platz ging. Oliveira spielte auf der anfangs nassen Piste seine überragenden Fähigkeiten auf nasser Fahrbahn gekonnt aus, verlor aber im Finish den Kampf um Platz 3 gegen seinen letztjährigen Teamgefährten Brad Binder (Red Bull KTM).

Der neue Trackhouse-Aprilia-Teambesitzer Justin Marks räumte im Interview mit SPEEDWEEK.com ein, er setze alles daran, für sein Fahrerduo Raúl Fernández und Miguel Oliveira 2024-Material zu bekommen.

«Ich war im November beim Valencia-GP und habe Druck gemacht, dass wir nächstes Jahr 2024-Werksmaschinen bekommen», betont auch Paulo Oliveira. «Massimo Rivola ist bei Aprilia der Verantwortliche für dieses Anliegen. Das Team hat die Möglichkeit, die RS-GP24 zu bekommen.»

Aber es müssen natürlich höhere Leasinggebühren bezahlt werden als bei den RS-GP23-Gebrauchtmaschinen aus Noale.

Neben Aleix Espargaró plädiert auch die Technik-Abteilung von Aprilia dafür, das neue Kundenteam mit 2024-Motorräder auszustatten. «Dann können wir mehr Daten vergleichen. Und rascher entwickeln», bemerkten Aleix Espargaró und Techniker Paolo Bonora.

MotoGP-WM-Endstand nach 39 Rennen:

1. Bagnaia, 467 Punkte. 2. Martin 428. 3. Bezzecchi 329. 4. Binder 293. 5. Zarco 225. 6. Aleix Espargaró 206. 7. Viñales 204. 8. Marini 201. 9. Alex Márquez 177. 10. Quartararo 172. 11. Miller 163. 12. Di Giannantonio 151. 13. Morbidelli 102. 14. Marc Márquez 96. 15. Bastianini 84. 16. Oliveira 76. 17. Augusto Fernández 71. 18. Nakagami 56. 19. Rins 54. 20. Raúl Fernández 51. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 26. 23. Pol Espargaró 15. 24. Savadori 12. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 700 Punkte. 2. KTM 373. 3. Aprilia 326. 4. Yamaha 196. 5. Honda 185.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 653 Punkte. 2. Ducati Lenovo Team 561. 3. Mooney VR46 Racing 530. 4. Red Bull KTM Factory Racing 456 5. Aprilia Racing 410. 6. Gresini Racing 328. 7. Monster Energy Yamaha 274. 8. CryptoDATA RNF 134. 9. Repsol Honda 122. 10. LCR Honda 116. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 95.


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