Miller zum Rennkalender: «Schade für die MotoGP-Fans»

Von Thomas Kuttruf
Sieben von ursprünglich 21 MotoGP-Events des Jahres sind über die Bühne gegangen. Bereits zweimal wurde der Rennkalender modifiziert. KTM-Werksfahrer Jack Miller sieht das größte Schlamassel für die Fans des Rennsports.

Nach den beiden ausführlichen Wintertests in Sepang und Katar begann die MotoGP-Saison 2024 mit 21 geplanten Events wieder auf der Rennstrecke von Losail unter Flutlicht. 2023 wurden die ersten beiden Läufe und der erste MotoGP-Sprint der WM-Geschichte in Portimao ausgefahren. Die Rennen in Katar fanden ebenfalls statt, aber erst zu Beginn des europäischen Herbstes.

Kaum war die Tournee-Maschine gestartet, gab es erste Veränderungen am komplexen Saison-Fahrplan. Nach etlichen Zeitschleifen und Verhandlungen stand fest, dass der GP von Kasachstan – die Premiere hätte Mitte Juni auf der neuen Anlage in Sokol stattfinden sollen – in den September verschoben wird. Und zwar auf den Termin des Indien-GP, der unter eher zweifelhaften Argumenten auf Anfang 2025 geschoben wurde. Neben der Reduzierung um ein GP-Wochenende auf nun 20 Veranstaltungen mit 40 Rennen zeigt der Kalender nun eine ungleiche Form.

Während es zwischen den MotoGP-Events von Catalunya und Mugello gar keine Pause gab, vergehen drei frei Wochen bis den nächsten back-to-back Events Assen und Sachsenring, um dann nach neuen Terminen die offizielle Juli-Sommerpause einzuleiten.

Während dieser ersten Pause kommentierte Jack Miller den Kalender mit einer Mischung aus Akzeptanz und Frust. Der Noch-KTM-Pilot: «Was denke ich über die gestrichenen GPs? Vom Standpunkt der körperlichen Vorbereitung macht es wenig Unterschied. Aber natürlich wäre ich gerne mehr Rennen gefahren. Wenn ich in der Tabelle weiter vorne gelegen hätte, aber in meiner Position, versuche ich, die Wochenenden eins nach dem anderen anzugehen. Was ich sagen kann, ist, dass wir mit einer Situation konfrontiert sind, die wir in den letzten Jahren schon einige Male gesehen und erlebt haben.»

Der Australier fügt hinzu: «Es ist eine alte Geschichte, in den letzten Jahren wurde der Kalender immer auf den Kopf gestellt. Man erwartet eine bestimmte Anzahl von Grands Prix und dann werden zwei oder drei aus der Meisterschaft gestrichen, und das ist eine Sache, die nicht nur uns in der Meisterschaft betrifft, sondern auch die Fans. Sie leiden am meisten. Wir drücken die Daumen und hoffen, dass es nicht wieder passiert.»

Damit spielte Jack Miller auch auf die letzte große Terminpleite in Finnland hin. Mehrfach inszeniert und dann doch im Mai 2022 offiziell aus dem Kalender geflogen, ist mit einer Premiere der Motorrad-WM auf dem neu erschaffenen KymiRing nicht mehr zu rechnen.

Im Sinne einer noch besseren globalen Vermarktung wird sich der MotoGP-Rennkalender mittel- und langfristig noch weiter von Europa entfernen. Sobald die offizielle Integration des MotoGP-Rechteinhabers Dorna Sports in den weltweiten Sportvermarktungskonzern Liberty Media über die Bühne gegangen ist, kommt auch der aktuelle Terminkalender wieder auf den Prüfstand. Im Fokus werden sowohl der US-Markt als auch potenzielle neue Wachstumsmärkte, vor allem in Asien, liegen.

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