MotoGP: Empörung über Ducati-Manager

MotoGP-Transfermarkt: Die Situation vor der Dutch-TT

Von Thomas Kuttruf
Auch wenn seit dem gestrigen Montag klar ist, dass mit Marco Bezzecchi ein weiterer Spitzenpilot vom Transfermarkt verschwunden ist, herrscht im MotoGP-Fahrerlager weiterhin viel Dynamik. Die Ausgangslage vor Assen.

Wenige Tage vor der Dutch-TT entschied sich Aprilia mit der Verpflichtung von Marco Bezzecchi an die Öffentlichkeit zu gehen. Das durch die Verschiebung des Kasachstan-GP entstandene Kalenderloch im Juni kam dabei allen Akteuren zugute. Ohne Hektik, aber doch auf den Punkt setzte Aprilia den europäischen Schlusspunkt bei der Besetzung der Werksfahrer-Jobs. Der Italiener startet mindestens 2025 und 2026 an der Seite des «Martinators» auf der RS-GP.

In der offiziellen Ducati-Garage wird sich mit Weltmeister Pecco Bagnaia und Marc Márquez eine faszinierende Paarung ergeben. Beim GP in Jerez hatte der Weltmeister bereits klar zum Ausdruck gebracht, dass er sich auch von der #93 nicht einschüchtern lässt.

KTM hat gleich vier Werksfahrer benannt. Acosta und Binder werden im «Munderfing», Vinales und Bastianini bei Tech3 Platz nehmen – alle vier Piloten werden in Orange und im Red Bull-Design mit der RC16 ausrücken.

Damit sind zehn der zwölf Jobs mit dem Titel «Factory Rider» vergeben. Honda und Yamaha müssen jeweils noch eine Stelle in den Werksmannschaften besetzen. Ein direkter Vertrag mit Honda ist bei Honda auch für den Platz im Satelliten-Team von Lucio Cecchinello zu vergeben. Taka Nakagami, zweiter Pilot neben Johann Zarco ist ebenfalls an HRC gebunden und noch ohne Vereinbarung über 2024 hinaus.

Die größte, noch unbeantwortete Frage bleibt aber: Was passiert mit Pramac-Racing? Noch bis Ende Juli hat Inhaber Paolo Campinoti Zeit, dann muss Ducati wissen, ob die beiden Desmosedici GP25 für Pramac reserviert werden – oder die beiden aktuell besten Bikes des MotoGP-Fahrerlagers an die Kundenteams von Gresini und VR46-Racing aufgeteilt werden.

Ist diese Entscheidung gefallen, dann besteht auch Klarheit für Yamaha, ob das MotoGP-Projekt bereits ab 2025 auf vier Fahrer-Säulen gestellt werden kann. Für Brisanz sorgte auch die jüngsten News aus dem Superbike-Lager. Die Ankündigung des aktuellen SBK-Dominators Toprak Razagatlioglu sich zügig in Richtung zu MotoGP zu orientieren, kam spät, aber mit Nachdruck.

Zurück zum Bezzecchi-Deal. Denn der Academy-Schützling muss innerhalb der VR46-Struktur nachbesetzt werden. Unrealistisch erscheint es, den Nachwuchs aus den eigenen Reihen zu rekrutieren. Denn Celestino Vietti trägt zwar unbestritten großes Talent in sich, doch seine Ausbildung in der Moto2 dauert länger als erhofft. Im Team von Aki Ajo kämpft Vietti noch um Top-Resultate. Ein Aufstieg in die Topliga wäre eine Riesenüberraschung.

VR46 wird sich dagegen nun konkret mit Franco Morbidelli unterhalten. «Morbido» ist verfügbar für 2025, sammelt bei Pramac bereits Erfahrung auf der MotoGP-Ducati und ist ein enger «Buddy» der Akademie. Eine finale Einigung hängt derzeit aber auch am Pramac-Seil. Denn unterschreibt Morbidelli für VR46 und Pramac löst die Ducati ein, dann ist er zumindest die Werks-Ducati los.

Während die Manager der Hersteller, Sponsoren und Piloten weiter konzentriert auf den Fall «Pramac-Ducati/Yamaha» fokusieren, konzentrieren sich Teams und Piloten jetzt auf die erste Ausfahrt am Freitagmorgen. Assen ruft. Fun Fact: Die Pole-Position 2023 sicherte sich Marco Bezzecchi. Und auch im Rennen zeigte «Bez» als Zweiter, warum er 2025 in die Elite der MotoGP-Werksfahrer aufsteigt.

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