MotoGP: Pecco Bagnaia ist der große Verlierer

Morbidelli (5.): Nutznießer von Quartararos Pech

Von Toni Schmidt
Franco Morbidelli

Franco Morbidelli

Nach seinem schwierigen Saisonstart konnte sich Franco Morbidelli in den letzten MotoGP-Events fangen. Im zweiten Misano-GP wurde er Fünfter. Der Pramac-Pilot haderte mit einem nicht optimalen Setup.

Franco Morbidelli (Pramac Ducati) wiederholte beim Grand Prix der Emilia Romagna sein bisher bestes Saisonresultat. Der Italiener fuhr als Fünfter über die Ziellinie, hinter Enea Bastianini, Jorge Martin, Marc Marquez und Marco Bezzecchi, und schloss damit die Top-5 der dominierenden Ducati-Fahrer ab. Trotz des guten Ergebnisses zeigte sich Morbidelli kritisch gegenüber Entscheidungen, die vor dem zweiten Misano-Wochenende getroffen wurden.

Der Start aus der vierten Reihe ärgerte ihn besonders. «Wir haben beim Test einen großen Fehler gemacht und das Setup an die damaligen Wetterbedingungen angepasst. Dieses Wochenende konnten wir uns nicht schnell genug umstellen», äußerte sich Morbidelli selbstkritisch.

Der Start ins Rennen verlief für Morbidelli zunächst zäh. Im weiteren Verlauf profitierte der Italiener von den Ausfällen vor ihm, insbesondere von den Fehlern und Stürzen von Pedro Acosta (KTM) und Francesco Bagnaia (Ducati). Durch diese Vorfälle rückte Morbidelli bis in die Top-6 vor und schaffte es zudem, Maverick Vinales hinter sich zu lassen. «Trotz der Schwierigkeiten konnten wir am Ende auf Platz fünf landen – das ist großartig», freute sich Morbidelli über das solide Ergebnis.

Einen großen Teil des Rennens verbrachte Morbidelli hinter seinem früheren Yamaha-Kollegen Fabio Quartararo. Dabei nutzte er die Gelegenheit, um dessen Fahrstil genauer zu analysieren. «Ich habe Fabio überall versucht zu überholen, aber es war unmöglich. Er fuhr sehr präzise und ich wartete auf einen Fehler», sagte Morbidelli nach dem Rennen. Dabei fiel ihm auf, dass sich Quartararo in den Kurven stärker neben das Motorrad lehnt als er selbst, wodurch der Franzose eine andere Linienwahl als er hatte.

Am Ende profitierte «Morbido» in der letzten Runde von Quartararos Benzinproblemen. Quartararo, der bis dahin auf einem sicheren fünften Platz lag, musste aufgrund des Kraftstoffmangels Morbidelli und Vinales vorbeiziehen lassen. So konnte Morbidelli das Rennen auf Platz fünf beenden und nach seinem zähen Saisonstart wieder ein Spitzenresultat feiern. Für die kommenden Rennen in Asien zeigte sich der Ducati-Pilot optimistisch: «Wir gehen aufrecht in die Asien-Rennen. Wir haben trotz aller Probleme ein gutes Level erreicht», sagte er zuversichtlich.

In der Gesamtwertung änderte das Ergebnis nichts an Morbidellis Platzierung. Mit 102 Punkten behielt er Rang 12, während Marco Bezzecchi nur knapp vor ihm liegt. Morbidelli bleibt damit unter den Ducati-Piloten weiterhin das Schlusslicht. Der italienische Hersteller gewann in Misano vorzeitig die Konstrukteurs-Wertung.

Ergebnisse MotoGP Rennen, Misano 2 (22. September):

1. Enea Bastianini (I), Ducati, 27 Runden in 41:14,653 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +5,002 sec
3. Marc Marquez (E), Ducati, +7,848
4. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +9,200
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +13,601
6. Maverick Viñales (E), Aprilia, +15,484
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +20,922
8. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +22,795
9. Alex Márquez (E), Ducati, +27,704
10. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +31,891
11. Joan Mir (E), Honda, +33,062
12. Luca Marini (I), Honda, +35,411
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, + 36,335
14. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +37,395
15. Johann Zarco (F), Honda, +38,809
16. Jack Miller (AUS), KTM, +40,454
17. Takaaki Nakagami (J), Honda, +46,394
18. Augusto Fernández (E), KTM,+47,755
19. Brad Binder (ZA), KTM, eine Runde zurück

– Pedro Acosta (E), KTM, 19 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 7 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP Sprint, Misano 2 (21. September):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 13 Runden in 19:50,237 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +0,285 sec
3. Enea Bastianini (I), Ducati, +1,319
4. Marc Márquez (E), Ducati, +5,386
5. Pedro Acosta (E), KTM, +6,580
6. Brad Binder (ZA), KTM, +8,143
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +8,405
8. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +8,965
9. Franco Morbidelli (I), Ducati, +9,271
10. Maverick Viñales (E), Aprilia, +9,538
11. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +11,542
12. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +12,049
13. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +14,819
14. Alex Márquez (E), Ducati, +16,566
15. Raúl Fernández (E), Aprilia, +17,742
16. Jack Miller (AUS), KTM, +19,411
17. Luca Marini (I), Honda, +20,101
18. Johann Zarco (F), Honda, +20,598
19. Takaaki Nakagami (J), Honda, +25,394
20. Augusto Fernández (E), KTM, +25,431
21. Joan Mir (E), Honda, +27,208

WM-Stand nach 28 von 40 Rennen:

1. Martin, 341 Punkte. 2. Bagnaia 317. 3. Bastianini 282. 4. Marc Márquez 281. 5. Binder 165. 6. Acosta 157. 7. Viñales 149. 8. Aleix Espargaro 127. 9. Alex Márquez 121. 10, Di Giannantonio 121. 11. Bezzecchi 108. 12. Morbidelli 102. 13. Quartararo 73. 14. Oliveira 71. 15. Miller 58. 16. R. Fernández 49. 17. Zarco 22. 18. Nakagami 21. 19. Mir 20. 20. A. Fernández 20. 21. Rins 15. 22. Pol Espargaro 12. 23. Pedrosa 7. 24. Marini 5. 25. Bradl 2. 25. Marini 1. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 500 Punkte. 2. KTM 239. 3. Aprilia 234. 4. Yamaha 84. 5. Honda 42.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 599 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 443. 3. Gresini Racing 402. 4. Aprilia Racing 276. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 229. 6. Red Bull KTM Factory Racing 223. 7. Red Bull GASGAS Tech3 177. 8. Trackhouse Racing 120. 9. Monster Energy Yamaha 88. 10. LCR Honda 43. 11. Repsol Honda Team 25.

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