MotoGP: Aleix Espargaro sprachlos über Stewards

Luca Marini (Honda/12.): Gleiches Recht für alle

Von Friedemann Kirn
Luca Marini

Luca Marini

Valentino Rossis Halbbruder Luca Marini fuhr beim zweiten Heimspiel der MotoGP 2024 in Misano auf Platz 12 und war zufrieden mit den Fortschritten an seiner Repsol-Honda.

In der Anfangsphase rutschte Luca Marini an die 19. Position ab, fasste im Windschatten seines Teamkollegen Joan Mir dann aber allmählich Tritt. Im letzten Renndrittel schaltete er auf Angriff, überholte KTM-Star Jack Miller, seinen Honda-Markengefährten Johann Zarco und Trackhouse-Aprilia-Pilot Raul Fernández, bevor er mit etwas über zwei Sekunden Rückstand auf Mir als 12. über die Ziellinie fuhr.

«Ich bin echt happy. Das war das erste Rennen in diesem Jahr, das ich wirklich genossen habe», strahlte der 27-Jährige nach seinem bislang besten Ergebnis als Honda-Werkspilot, mit dem er einen vorherigen Teilerfolg, den 15. Rang auf dem Sachsenring, klar in den Schatten stellte. «Wir haben ein gutes Paket geschnürt, die Anstrengungen der Ingenieure zahlen sich aus. Das zeigt sich jetzt in den Resultaten», rieb er sich die Hände.

Für die nächsten Rennen gehe es darum, einem mysteriösen Problem auf die Spur zu kommen. «In den ersten drei Runden ist der Hinterreifen nie richtig einsatzbereit. Während die anderen Vollgas geben, kann ich mich weder verteidigen noch selbst attackieren. Das Hinterrad dreht durch, und auf der äußersten Kante, in voller Schräglage, rutscht der Reifen viel zu leicht weg. Im Vergleich zu KTM und Ducati verlieren wir Zeit und können nicht mitkämpfen. Gegen die anderen Honda-Piloten ist es leichter, doch gegen KTM und Ducati stehen wir auf verlorenem Posten», analysierte Marini. «Wir müssen diesem Problem unbedingt auf den Grund gehen, denn es hilft wenig, wenn wir ein anständiges Qualifying hinlegen, nach dem Start aber wieder drei oder vier Positionen einbüßen.»

Auf der Habenseite verbuchte Marini vor allem die neue Verkleidung, die Honda zu den Misano-Tests mitgebracht hatte. «Es ist eine Kombination aus vielen kleineren Modifikationen, die mir ein besseres Gefühl bescheren, wozu auch die Hinterradschwinge gehört. Der größte Schritt ist Honda allerdings mit der neuen Aerodynamik gelungen. Insgesamt sind wir 2 bis 5 Zehntelsekunden pro Runde schneller geworden», resümierte er.

Die Schlussattacke von Enea Bastianini auf Jorge Martin bezeichnete Marini als «ein bisschen unfair», auch wenn sie sich letztendlich als Bonus für seinen Landsmann Pecco Bagnaia im Titelkampf herausstellte. «Einen anderen Fahrer so hart zu attackieren, ist fragwürdig. Wenn Jorge Martin nicht aufgemacht hätte, wäre er gestürzt. Er war gezwungen, seine Siegchance zu opfern.»

Marini ergänzt: «Meiner Meinung nach bewegen wir uns in eine Richtung, bei der das Überholen in dieser Klasse immer schwieriger wird, was solche Zwischenfälle provoziert. Nach dieser Saison sollten wir uns zusammensetzen und versuchen, dafür eine Lösung zu finden. Doch nachdem die Rennleitung bei dieser Aktion nicht eingegriffen hat, sollte das auch die Regel für die verbleibenden Rennen dieser Saison bleiben. Falls Martin in Indonesien ein ähnliches Manöver macht, muss auch er ungeschoren davonkommen!»

Ergebnisse MotoGP Rennen, Misano 2 (22. September):

1. Enea Bastianini (I), Ducati, 27 Runden in 41:14,653 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +5,002 sec
3. Marc Marquez (E), Ducati, +7,848
4. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +9,200
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +13,601
6. Maverick Viñales (E), Aprilia, +15,484
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +20,922
8. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +22,795
9. Alex Márquez (E), Ducati, +27,704
10. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +31,891
11. Joan Mir (E), Honda, +33,062
12. Luca Marini (I), Honda, +35,411
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, + 36,335
14. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +37,395
15. Johann Zarco (F), Honda, +38,809
16. Jack Miller (AUS), KTM, +40,454
17. Takaaki Nakagami (J), Honda, +46,394
18. Augusto Fernández (E), KTM,+47,755
19. Brad Binder (ZA), KTM, eine Runde zurück

– Pedro Acosta (E), KTM, 19 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 7 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP Sprint, Misano 2 (21. September):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 13 Runden in 19:50,237 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +0,285 sec
3. Enea Bastianini (I), Ducati, +1,319
4. Marc Márquez (E), Ducati, +5,386
5. Pedro Acosta (E), KTM, +6,580
6. Brad Binder (ZA), KTM, +8,143
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +8,405
8. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +8,965
9. Franco Morbidelli (I), Ducati, +9,271
10. Maverick Viñales (E), Aprilia, +9,538
11. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +11,542
12. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +12,049
13. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +14,819
14. Alex Márquez (E), Ducati, +16,566
15. Raúl Fernández (E), Aprilia, +17,742
16. Jack Miller (AUS), KTM, +19,411
17. Luca Marini (I), Honda, +20,101
18. Johann Zarco (F), Honda, +20,598
19. Takaaki Nakagami (J), Honda, +25,394
20. Augusto Fernández (E), KTM, +25,431
21. Joan Mir (E), Honda, +27,208

WM-Stand nach 28 von 40 Rennen:

1. Martin, 341 Punkte. 2. Bagnaia 317. 3. Bastianini 282. 4. Marc Márquez 281. 5. Binder 165. 6. Acosta 157. 7. Viñales 149. 8. Aleix Espargaro 127. 9. Alex Márquez 121. 10, Di Giannantonio 121. 11. Bezzecchi 108. 12. Morbidelli 102. 13. Quartararo 73. 14. Oliveira 71. 15. Miller 58. 16. R. Fernández 49. 17. Zarco 22. 18. Nakagami 21. 19. Mir 20. 20. A. Fernández 20. 21. Rins 15. 22. Pol Espargaro 12. 23. Pedrosa 7. 24. Marini 5. 25. Bradl 2. 25. Marini 1. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 500 Punkte. 2. KTM 239. 3. Aprilia 234. 4. Yamaha 84. 5. Honda 42.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 599 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 443. 3. Gresini Racing 402. 4. Aprilia Racing 276. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 229. 6. Red Bull KTM Factory Racing 223. 7. Red Bull GASGAS Tech3 177. 8. Trackhouse Racing 120. 9. Monster Energy Yamaha 88. 10. LCR Honda 43. 11. Repsol Honda Team 25.

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