MotoGP: Pecco Bagnaia ist der große Verlierer

Joan Mir (11.): «Will nicht wieder enttäuscht werden»

Von Bernhard M. Höhne
Lichtblick mit Platz 11 für Joan Mir in Misano

Lichtblick mit Platz 11 für Joan Mir in Misano

Beim zweiten MotoGP-Event in Misano gelang Repsol-Honda-Pilot Joan Mir eine Aufholjagd vom letzten bis auf den elften Platz. Ob das Wochenende eine Trendwende markieren könnte, da zeigte sich der Mallorquiner skeptisch.

Seit 2023 ist Joan Mir bei Repsol Honda unter Vertrag. Schon zu Beginn seiner Anstellung befand sich das traditionsreiche Team auf dem absteigenden Ast, die erfolgreichste Mannschaft der GP-Geschichte ist Stammgast am Ende des Feldes. In der WM-Wertung sind Joan Mir und Teamkollege Luca Marini sogar noch hinter dem Honda-Kundenteam LCR platziert.

Im Sprintrennen des zweiten Events am Misano World Circuit fuhr Joan Mir dann auch erneut als letzter MotoGP-Held über die Ziellinie.

Auf dem letzten Platz beendete der Spanier auch die erste Runde des Grand Prix am Sonntag. Umso erstaunlicher, dass er sich aim Verlauf der weiteren 26 Umläufe bis auf Rang 11 vorarbeiten konnte und in der WM-Wertung mit GASGAS-Pilot Augusto Fernandez gleichziehen konnte. Das Fazit des MotoGP-Weltmeisters von 2020 fiel entsprechend positiv aus: «Es war ein wirklich gutes Rennen und das erste Mal an diesem Wochenende, dass ich in der Lage war, wirklich zu fahren und es zu genießen.»

Dabei hatte ein Vorfall nach dem Start den ehemaligen Moto3-Weltmeister erst vom 16. Rang ans Ende des Feldes befördert: «Ich hatte einen guten Start, aber Raul Fernandez ist oft sehr optimistisch beim Start und wollte auch dieses Mal das Rennen schon in der ersten Runde gewinnen. Er hat mich von der Strecke gedrängt. Danach war ich Letzter hinter Taka Nakagami.»

Angespornt begann sich Mir nach vorn zu arbeiten und eine ganze Reihe seiner Vorderleute zu überholen, ab der Rennmitte in immer flotterem Tempo. Das Ergebnis sei hoch anzusehen: «Ich konnte einige Fahrer überholen, die normalerweise ein konkurrenzfähigeres Motorrad haben, als wir zuletzt. Es ist ein Wochenende, auf das wir stolz sein müssen, denn solche Rennen geben dir einen Schub! »

Im Vergleich zum ersten Event in Misano hätte für die Honda-Piloten die Formkurve nach oben gezeigt: «Beim letzten Rennen haben die Honda-Piloten eine Minute auf die Spitze verloren und das Rennen war schwierig für alle. Aber in diesem Rennen habe ich nur noch 30 Sekunden auf die Spitze verloren. Das klingt noch immer nach viel, aber von diesen 30 Sekunden habe ich allein 6 Sekunden in der ersten Runde verloren. Das bedeutet, dass wir eine Sekunde pro Runde gewonnen haben.»

Ob dies jedoch der Auftakt für eine Trendwende im Honda-Lager sein könnte, dazu zeigte sich der Spanier weiter skeptisch: «Erst wenn wir unser Potenzial regelmäßig auf der Strecke zeigen, sehe ich Licht am Ende des Tunnels. Ich dachte schon oft, dass wir neue Teile bekommen, die uns aus der aktuellen Situation herausholen. Als diese Teile nicht kamen, war ich enttäuscht und ich will nicht wieder enttäuscht werden!»

Derzeit probiere man im Honda-Werksteam an den Rennwochenenden nur neue Details aus. Große Neuerungen würden nur bei Testfahrten erprobt: «Wir arbeiten an Kleinigkeiten. Während eines Rennwochenendes hilft es nicht, Großes auszuprobieren. Wir werden in den nächsten Rennen mit unserem jetzigen Technikpaket weiterarbeiten und es verfeinern. Vielleicht bringt uns das näher an die Top-10.»

Es müsste jedoch ein großer Sprung gelingen. In der Herstellerwertung liegt Honda abgeschlagen mit 42 Punkten auf dem letzten Platz. Selbst die zweitschwächste Marke Yamaha hat mittlerweile doppelt so viele Punkte auf dem Konto.

Ergebnisse MotoGP Rennen, Misano 2 (22. September):

1. Enea Bastianini (I), Ducati, 27 Runden in 41:14,653 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +5,002 sec
3. Marc Marquez (E), Ducati, +7,848
4. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +9,200
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +13,601
6. Maverick Viñales (E), Aprilia, +15,484
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +20,922
8. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +22,795
9. Alex Márquez (E), Ducati, +27,704
10. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +31,891
11. Joan Mir (E), Honda, +33,062
12. Luca Marini (I), Honda, +35,411
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, + 36,335
14. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +37,395
15. Johann Zarco (F), Honda, +38,809
16. Jack Miller (AUS), KTM, +40,454
17. Takaaki Nakagami (J), Honda, +46,394
18. Augusto Fernández (E), KTM,+47,755
19. Brad Binder (ZA), KTM, eine Runde zurück

– Pedro Acosta (E), KTM, 19 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 7 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP Sprint, Misano 2 (21. September):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 13 Runden in 19:50,237 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +0,285 sec
3. Enea Bastianini (I), Ducati, +1,319
4. Marc Márquez (E), Ducati, +5,386
5. Pedro Acosta (E), KTM, +6,580
6. Brad Binder (ZA), KTM, +8,143
7. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +8,405
8. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +8,965
9. Franco Morbidelli (I), Ducati, +9,271
10. Maverick Viñales (E), Aprilia, +9,538
11. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +11,542
12. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +12,049
13. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +14,819
14. Alex Márquez (E), Ducati, +16,566
15. Raúl Fernández (E), Aprilia, +17,742
16. Jack Miller (AUS), KTM, +19,411
17. Luca Marini (I), Honda, +20,101
18. Johann Zarco (F), Honda, +20,598
19. Takaaki Nakagami (J), Honda, +25,394
20. Augusto Fernández (E), KTM, +25,431
21. Joan Mir (E), Honda, +27,208

WM-Stand nach 28 von 40 Rennen:

1. Martin, 341 Punkte. 2. Bagnaia 317. 3. Bastianini 282. 4. Marc Márquez 281. 5. Binder 165. 6. Acosta 157. 7. Viñales 149. 8. Aleix Espargaro 127. 9. Alex Márquez 121. 10, Di Giannantonio 121. 11. Bezzecchi 108. 12. Morbidelli 102. 13. Quartararo 73. 14. Oliveira 71. 15. Miller 58. 16. R. Fernández 49. 17. Zarco 22. 18. Nakagami 21. 19. Mir 20. 20. A. Fernández 20. 21. Rins 15. 22. Pol Espargaro 12. 23. Pedrosa 7. 24. Marini 5. 25. Bradl 2. 25. Marini 1. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 500 Punkte. 2. KTM 239. 3. Aprilia 234. 4. Yamaha 84. 5. Honda 42.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 599 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 443. 3. Gresini Racing 402. 4. Aprilia Racing 276. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 229. 6. Red Bull KTM Factory Racing 223. 7. Red Bull GASGAS Tech3 177. 8. Trackhouse Racing 120. 9. Monster Energy Yamaha 88. 10. LCR Honda 43. 11. Repsol Honda Team 25.

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