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Aleix Espargaró (16.): «Es ist nicht fair»

Von Friedemann Kirn
Aleix Espargaró

Aleix Espargaró

Bei einer Kollision mit Jack Miller ging der rechte Aerodynamik-Flügel an der RS-GP von Aprilia Ass Aleix Espargaró zu Bruch – und die Chance für den Spanier, beim Australien-GP in die Punkte zu fahren.

Nach dem achten Platz im Sprintrennen am Samstag war Aleix Espargaró guter Hoffnung, trotz des ernüchternden 19. Rangs in der Startaufstellung abermals in die Top-10 fahren zu können. Zunächst lief der Grand Prix am Sonntag wie geplant: Der Rennveteran aus Granollers kam perfekt vom Fleck, machte sofort Boden gut und fing etwa ein halbes Dutzend seiner Konkurrenten ab.

Doch noch bevor seine furiose erste Runde zu Ende war, spürte er einen heftigen Stoß – Australiens Publikumsliebling Jack Miller (KTM) war ihm in seinem Ehrgeiz, beim Heimspiel eine gute Show abzuliefern, in die Seite gekracht und zerstörte dabei den rechten Aerodynamik-Flügel der Werks-Aprilia. «Es war ein Desaster. Ich hatte einen guten Start, holte auf, und dann rammte mich Jack – dabei brach der rechte Flügel, was die Balance des Bikes durcheinanderbrachte», seufzte Espargaró.

Der 35-Jährige versuchte ein weiteres Mal aufzuholen und Anschluss nach vorn zu gewinnen, tat sich aber schwer. «Mir gelangen ein paar Überholmanöver. Meine Pace war nicht schlecht, ich drehte einige Runden mit niedrigen 1:28er Zeiten. Doch ich war super inkonstant, mit vielen, vielen Fehlern», gab er zu. «Wenn du in einem MotoGP-Rennen erst mal Letzter bist, ist es schwer nach vorn zu kommen – und noch schwerer, wenn du nicht den nötigen Speed hast.»

Ohne den Zwischenfall hätte er ins Mittelfeld vorstoßen können, merkte Espargaró an, obwohl er sich auf dem Bike weniger wohl fühlte als am Vortag. «Mein Feeling war extrem schlecht im Vergleich zum Sprintrennen. Ich hatte null Grip, das Bike war schwierig zu managen. Doch das größte Problem war die mangelnde Konstanz, ich machte viele Fehler», so Espargaró weiter. «Trotzdem, wenn Jack mich nicht gerammt hätte, mit den Rundenzeiten, die ich im späteren Verlauf des Rennens zustande brachte, wäre ich in den Top-12, vielleicht auch in den Top-10 gelandet. Es ist immer das Gleiche: In den ersten Runden müssen wir vorsichtiger sein und respektvoller miteinander umgehen. Dass Miller meinen Flügel entzweigebrochen hat, zeigt, mit welcher Wucht er mich gerammt hat.»

Dass die zuletzt eher mageren Resultate auch damit zu tun haben könnten, dass er zum Jahresende den Rücktritt vom Grand-Prix-Sport einreichte, wies Espargaró entschieden von sich. «Es ist nicht fair, nur auf die beiden letzten Rennwochenenden zu schauen. Wir müssen uns das Gesamtbild vor Augen führen: Ich bin immer noch Zehnter in der WM, fuhr in den Sprintrennen ein paarmal aufs Podium und holte zwei oder drei Pole-Positions. Auch in meinem letzten aktiven Jahr zeige ich immer noch Speed.»

Ergebnisse MotoGP Rennen Phillip Island, (20. Oktober):

1. Marc Marquez (E), Ducati, 27 Runden in 39:47,702 min
2. Jorge Martin (E), Ducati,+0,997 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +10,100
4. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +12,997
5. Enea Bastianini (I), Ducati, +13,310
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +15,434
7. Brad Binder (ZA), KTM, +15,450
8. Maverick Vinales (E), Aprilia, +16,636
9. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +18,757
10. Raul Fernandez (E), Aprilia, +19,345
11. Jack Miller (AUS), KTM, +19,932
12. Johann Zarco (F), Honda, +20,284
13. Alex Rins (E), Yamaha, +22,140
14. Luca Marini (I), Honda, +24,279
15. Alex Marquez (E), Ducati, +24,649
16. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +30,499
17. Augusto Fernandez (E), KTM, +30,533
18. Takaaki Nakagami (J), Honda, +30,765
19. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +45,393
– Joan Mir (E), Honda, 2 Runden zurück
– Lorenzo Savadori (I), Aprilia, 10 Runden zurück
DNS: Pedro Acosta (E), KTM

Ergebnisse MotoGP Sprint Phillip Island, (19. Oktober):

1. Jorge Martin (E), Ducati, 13 Runden in 19:13,301 min
2. Marc Marquez (E), Ducati, 1,520 sec
3. Enea Bastianini (I), Ducati, +4,368
4. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +6,879
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +9,623
6. Raul Fernandez (E), Aprilia, +15,249
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +15,905
8. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +19,280
9. Augusto Fernandez (E), KTM, +21,126
10. Luca Marini (I), Honda, +21,194
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +21,379
12. Alex Rins (E), Yamaha, +21,483
13. Joan Mir (E), Honda, +23,528
14. Takaaki Nakagami (J), Honda, +34,055
15. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +38,324
– Brad Binder (ZA), KTM, 2 Runden zurück
– Maverick Vinales (E), Aprilia, 2 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Ducati, 2 Runden zurück
– Pedro Acosta (E), KTM, 3 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), KTM, 6 Runden zurück
– Alex Marquez (E), Ducati, 9 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Honda, 9 Runden zurück

WM-Stand nach 34 von 40 Rennen:

1. Martin, 424 Punkte. 2. Bagnaia 404. 3. Marc Márquez 345. 4. Bastianini 331. 5. Binder 192. 6. Acosta 181. 7. Viñales 171. 8. Morbidelli 151. 9. Di Giannantonio 150. 10. Aleix Espargaro 136. 11. Bezzecchi 134. 12. Alex Márquez 125. 13. Quartararo 93. 14. Miller 71. 15. Oliveira 71. 16. R. Fernández 66. 17. Zarco 40. 18. Nakagami 28. 19. Rins 23. 20. A. Fernández 21. 21. Mir 20. 22. Pol Espargaro 12. 23. Pedrosa 7. 24. Marini 7. 25. Bradl 2. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 611 Punkte. 2. KTM 285. 3. Aprilia 267. 4. Yamaha 104. 5. Honda 60.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 735 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 575. 3. Gresini Racing 470. 4. Aprilia Racing 307. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 284. 6. Red Bull KTM Factory Racing 263. 7. Red Bull GASGAS Tech3 202. 8. Trackhouse Racing 137. 9. Monster Energy Yamaha 116. 10. LCR Honda 68. 11. Repsol Honda Team 29.

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