Valentino Rossi sucht das Glück

Maverick Vinales: «Ich möchte mit ihnen kämpfen»

Von Stephan Moosbrugger
Maverick Vinales

Maverick Vinales

Maverick Vinales (Aprilia) ist optimistisch für den Thailand-GP und will dort erster Ducati-Verfolger sein. Das Experiment von Aprilia-Kollege Raul Fernandez in Australien, ohne Winglets zu fahren, fand er interessant.

In Australien erlebte Aprilia-Pilot Maverick Vinales ein durchwachsenes Wochenende. Im Sprintrennen krachte er mit Marco Bezzecchi (VR46 Ducati) zusammen, im Grand Prix reichte es immerhin für Platz 8.

In Thailand soll es wieder besser laufen. «Ich bin sehr optimistisch für das Wochenende. Letztes Jahr machten wir hier große Fortschritte im Vergleich zu 2022. Dieses Jahr können wir uns noch weiter steigern. Ich wäre happy, wenn ich der erste Ducati-Verfolger sein könnte», schmunzelte er. «Ich möchte mit ihnen kämpfen und auf demselben Level bleiben. Auf Phillip Island konnte ich in den letzten fünf Runden nicht mit ihnen mithalten. Sie hatten am Ende noch ziemlich frische Reifen. Auch wenn ich nicht über das Limit ging mit dem Hinterreifen, konnten sie am Ende des Rennens deutlich schnellere Rundenzeiten fahren.»

Nach seinem Crash mit Marco Bezzecchi kamen erneut Diskussionen hinsichtlich der Aerodynamik auf. Wenn man die Aerodynamik morgen entfernen würde, wäre es dann unmöglich ein MotoGP-Bike zu fahren? Aprilia-Kollege Raul Fernandez fuhr den Grand Prix auf Phillip Island ohne Winglets und er fühlte sich damit sehr wohl – er wurde starker Zehnter. «Raul fuhr ohne Winglets. Unmöglich? Nein. Natürlich brauchst du Zeit, etwa drei Trainings, um die Elektronik neu abzustimmen. Das Einzige, wobei ich Sorge hätte, wäre der Vorderreifen. Denn jetzt fahren wir wegen der Aerodynamik eine sehr harte Mischung. Ich weiß nicht, wie diese Mischung dann funktionieren würde. Aber Raul sagte, dass es gut funktionierte», betonte der 29-Jährige.

Hätte Vinales keine Sorgen wegen der Wheelies und beim Anbremsen? «Das ist Fahrtechnik, es wäre besser für mich», winkte er ab. «Ob es sicherer wäre, hängt natürlich von den Situationen ab – in manchen wäre es sicherer, in manchen nicht. Aber Raul fuhr gut im Rennen.»

Auf Phillip Island, wo oft heftige Windböen fegen, war die Demontage der Winglets als Ausnahme von der üblichen Regel gestattet. Würde es weitere Strecken geben, wo eine Ausnahme Sinn machen würde? «Vielleicht in Assen, aber du hast auf dieser Strecke sehr viel Wheelie-Neigung. Ich bin nicht sicher, ob ich schneller wäre – aber ich bin sehr neugierig, das auszuprobieren. Aber du musst die Elektronik komplett überarbeiten. Bis 2027 ist es nicht mehr lang, wir werden sehen», sprach er das neue technische Reglement an, das 2027 in Kraft tritt und unter anderem eine reduzierte Aerodynamik vorschreibt.

Die MotoGP-Saison 2025 wird Anfang März in Thailand beginnen. Ist es ein guter Ort für den Saisonstart? «Ich denke, am Wochenende wird es voll sein. Das war letztes Jahr auch so. Es ist eine coole Idee, mit diesem Grand Prix zu starten», bestätigte der Spanier. «Es geht dabei nicht nur um die Rennstrecke, denn wenn du nach Bangkok kommst, kennen dich viele Leute. Wenn ich nach Madrid gehe, kann es sein, dass mich niemand kennt. Aber in Bangkok kennt dich jeder, es ist unglaublich. So eine Community brauchen wir und sie wächst und wächst – wie in Thailand und Indonesien. In ganz Asien haben sie eine große Leidenschaft für die MotoGP. Sie wissen alles und kennen alle Fahrer – somit ist es wahrscheinlich richtig, hier zu starten, um das Wachstum voranzutreiben.»

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