MotoGP: Stefan Bradl fährt sein letztes Rennen

Vinales (6.): «Geht nicht darum, wer schuld ist»

Von Stephan Moosbrugger
Maverick Vinales

Maverick Vinales

Maverick Vinales wurde beim MotoGP-Zeittraining in Barcelona Sechster und schaffte damit den direkten Einzug ins Q2. Die Beinahe-Kollision mit Pecco Bagnaia im FP1 war für ihn ein normaler Zwischenfall.

Für die beiden Aprilia-Werkspiloten Aleix Espargaro und Maverick Vinales war es ein sehr guter Start ins letzte MotoGP-Wochenende der Saison. Beim Zeittraining am Freitagnachmittag erzielten sie die Ränge 3 und 6, was Zuversicht für die Rennen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya gibt. «Wir werden sehen, wir gehen es Tag für Tag an. Heute haben wir den direkten Einzug ins Q2 geschafft, das ist gut», freute sich Vinales über die gute Leistung.

«Unglücklicherweise hat es bei der finalen Zeitenjagd zwei Gelbphasen gegeben, deshalb konnte ich die Runden nicht beenden. Es gibt Dinge, die wir noch verbessern können. Diese Strecke ist immer tückisch – sie bietet wenig Grip, sobald du versuchst mehr zu pushen, kommst du ins Rutschen. Es gibt noch einiges beim Fahrstil und beim Bike zu verbessern, aber wir sind konkurrenzfähiger als im Mai.» Am ersten Barcelona-Wochenende im Mai dieses Jahres erzielte Vinales nur die Ränge 8 und 12 im Sprint und im Grand Prix.

Bei der Medienrunde am Freitag wurde Vinales auch auf den Zwischenfall im FP1 am Freitagmorgen angesprochen, als sich er und Pecco Bagnaia nach den Probestarts sehr nahekamen und beinahe zusammenstießen. Während «Top Gun» weiterfuhr, stürzte der Italiener beim Anbremsen auf Kurve 1. «Es geht nicht darum, wer schuld ist. Ich sah Pecco in der Mitte – er war sehr langsam, ich wusste aber nicht warum. Ich wollte ihm ausweichen und ging nach außen, wir waren nahe beieinander», erklärte Vinales. «Als ich den Sturz von ihm sah, dachte ich zuerst, dass ich ihn berührt hatte. Aber dann sah ich im Fernsehen in der Wiederholung, dass genügend Platz zwischen uns war. Vielleicht ist er erschrocken und er bremste vorne stark und der Vorderreifen blockierte. Es war verrückt, aber für mich war es ein Unfall, der passieren kann.»

Teamkollege Aleix Espargaro war im Zeittraining noch schneller – er wurde Dritter. Der Routinier wird an diesem Wochenende seine MotoGP-Karriere als Stammfahrer beenden – bei seinem Heimrennen ist er top-motiviert und wird versuchen, nochmals eine gute Leistung zu zeigen. Kann Vinales seinen Aprilia-Kollegen schlagen? «Ich versuche alle zu schlagen, nicht nur ihn», winkte er ab. «Heute war er schnell, aber es ist nicht mein Hauptziel, ihn zu schlagen – mein Fokus liegt darauf, mein Maximum auf dem Bike zu geben.»

In welcher Position sieht er sich im Vergleich mit den Ducati-Fahrern? «Heute konnte ich mit ihnen mithalten – bei den Rundenzeiten und dem Rhythmus. Aber ich weiß nicht, wie sie sich morgen steigern können – es ist immer das Gleiche», betonte der 29-Jährige. «Aber wir sind im Q2 und wir können es ruhig angehen. Für das Qualifying am Samstag haben wir einige Ideen, um ans Limit zu gehen – dann werden wir sehen, wo wir landen.

Das MotoGP-Saisonfinale in Barcelona steht ganz im Zeichen der Hilfe für die von der Umweltkatastrophe betroffenen Menschen in Valencia. Unter anderem wird auch das originale KTM-Siegerbike von Maverick Vinales für den guten Zweck versteigert, mit dem er 2013 den Titel in der Moto3-Weltmeisterschaft gewann. «Ich denke, es ist richtig, das zu tun. Vor allem wegen der Bedeutung des Bikes, denn ich habe damit in Valencia gewonnen. Ich war mit Valencia immer verbunden – als ich ein Kind war, sind wir viele Rennen dort gefahren. Es ist wichtig, den Menschen zu helfen», so Vinales.

Ergebnisse MotoGP Barcelona, Zeittraining (15. November):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 1:38,918 min
2. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +0,080 sec
3. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +0,107
4. Johann Zarco (F), Honda, +0,279
5.Jorge Martín (E), Ducati, +0,296
6. Maverick Viñales (E), Aprilia, +0,306
7. Alex Márquez (E), Ducati, +0,377
8. Marc Márquez (E), Ducati, +0,443
9. Pedro Acosta (E), KTM, +0,500
10. Enea Bastianini (I) Ducati, +0,549
11. Jack Miller (AUS) KTM, +0,570
12. Takaaki Nakagami (J), Honda, +0,838
13. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,873
14. Alex Rins (E), Yamaha, +0,876
15. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,892
16. Luca Marini (I), Honda, +1,076
17. Brad Binder (ZA), KTM, +1,096
18. Joan Mir (E), Honda, +1,207
19. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,221
20. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +1,486
21. Augusto Fernandez (E), KTM, +1,171
22. Michele Pirro (I), Ducati, +1,868
23. Stefan Bradl (D), Honda, +2,110

Ergebnisse MotoGP Barcelona, FP1 (15. November):

1. Takaaki Nakagami (J), Honda, 1:40,501 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +0,411 sec
3. Alex Márquez (E), Ducati, +0,414
4. Brad Binder (ZA), KTM, +0,451
5. Jorge Martín (E), Ducati, +0,470
6. Enea Bastianini (I) Ducati, +0,568
7. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,582
8. Maverick Viñales (E), Aprilia, +0,626
9. Jack Miller (AUS) KTM, +0,677
10. Marc Márquez (E), Ducati, +0,695
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,745
12. Luca Marini (I), Honda, +0,858
13. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,895
14. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +0,897
15. Johann Zarco (F), Honda, +0,980
16. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +1,007
17. Alex Rins (E), Yamaha, +1,152
18. Augusto Fernandez (E), KTM, +1,210
19. Joan Mir (E), Honda, +1,216
20. Michele Pirro (I), Ducati ,+1,397
21. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +1,437
22. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,569
23. Stefan Bradl (D), Honda, +1,769

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