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Fährt Rins mit Crew-Chief Munoz auf die Überholspur?

Von Thomas Kuttruf
Vom großen MotoGP-Stühlerücken könnte ganz besonders Alex Rins profitieren. Denn mit seinem neuen Crew-Chief David Munoz steht ein ausgesprochenes Technik-Ass an der Seite des Yamaha-Werksfahrers.

Im lange anhaltenden MotoGP-Transfergeschehen zur Saison 2025 wurden nicht nur die meisten Piloten frisch platziert – auch viele Techniker auf der Führungsebene gingen entweder mit ihren vertrauten Rennfahrern oder stellten sich einer völlig neuen Herausforderung im Fahrerlager.

Absolut bemerkenswert ist hierbei die Personalie David Munoz. Nicht gemeint ist Spaniens Moto3-Talent David Munoz, der als hoch gehandelter Nachwuchspilot zur Saison 2025 von der deutschen Intact-GP-Mannschaft angeheuert wurde – sondern der Techniker David Munoz.

Munoz, wie Alex Rins ein Katalane, wechselte bereits zum MotoGP-Testtag nach dem WM-Finale von der VR46-Mannschaft und Ducati hinüber in die Box des Yamaha-Werksteams – und damit zurück an seine alte Wirkungsstätte. Denn trotz seiner zurückhaltenden bis unscheinbaren Art kann der Spanier mit kaum zu überbietenden Referenzen aufwarten.

So war es David Munoz, der von Valentino Rossi in die Yamaha-Box beordert wurde, um den erfahrenen, aber laut Rossi weniger kreativen Silvano Galbusera zu ersetzen. Vor seinem ersten Auftrag in der Königsklasse – wird sind im Jahr 2020 – stand David Munoz an der Seite von Pecco Bagnaia. Das Duo holte den Titel für die Moto2-Abteilung bei VR46 Racing.

Pecco Bagnaia sagte damals über seinen Cheftechniker: «Er ist sehr gut, was das Zwischenmenschliche angeht, er weiß, wie er mit den Leuten umgehen muss. Und meiner Meinung nach ist er ein großartiger Crew-Chief, er verdient sich, wo er im nächsten Jahr sein wird.»

Obwohl gerade einmal 46 Jahre alt, hat Munoz bereits über 25 Jahre im Fahrerlager der Motorrad-WM. Sein erstes Engagement hatte er bereits 1997 als Rookie-Mechaniker für Sito Pons und die Piloten Alberto Puig und Carlos Checa.

Hautnah erlebte Munoz das WM-Debüt von Jorge Lorenzo als Derbi-Pilot in der 125er-WM. Im nächsten Schritt schraubte der junge Enthusiast für den späteren MotoGP-Helden Toni Elias in der Viertelliter-Weltmeisterschaft. In der 250er-WM übernahm Munoz auch erstmals die volle Verantwortung als Crew-Chief.

Seinen letzten Job in der Königsklasse hatte der Spanier dann wieder bei VR46 Racing. Bis zum Unfall seines Schützlings Fabio Di Giannantonio am Red Bull Ring war Munoz Teil der «Diggia-Erfolgsgeschichte».

2025 dockt der Techniker nun wieder in einer reinen Werksmannschaft an. Die Aufgabe ist groß. Es gilt zwischen der dynamischen Struktur, um den effizienten Entwicklungsleiter Max Bartolini und einem hoch motivierten, aber zugleich schwer gebeutelten Alex Rins zu moderieren. Der Teamkollege von Fabio Quartararo kam nach einer Saison voller Verletzungen erst für 2024 bei Yamaha unter. Auch im Lager der Japaner lief es auf der schwächelnden M1 nicht rund. Seit seinem Einstieg in die Königsklasse 2017 war es mit Rang 18 die sportlich schlechteste Saison.

Dabei liest sich die Visitenkarte des inzwischen 29-Jährigen Rins nach wie vor beeindruckend. Achtmal gelang es ihm, eine WM-Saison in den Top-5 abzuschließen. Dank insgesamt fünf GP-Siegen in der MotoGP auf zwei Marken bekam Rins schließlich eine weitere Chance. Mit einem Vertrag bis Ende 2026, einer stark beschleunigten Entwicklung, einer radikalen Umstrukturierung sowie David Munoz als neuem Crew-Chief stehen die Chancen für ein sportliches Comeback deutlich besser als vor einem Jahr.

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