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«Honda HRC Castrol Team»: Alte Liebe rostet nicht!

Von Thomas Kuttruf
Was sich im Vorfeld der MotoGP-Saison 2025 bereits andeutete, ist nun eingetreten: Mit Castrol als neuem Hauptsponsor unterstützt ein bestens bekannter Partner das gebeutelte Honda-Werksteam.

Als Anfang Juni vergangenen Jahres klar wurde, dass die Zusammenarbeit der GP-Abteilung von Honda und Hauptsponsor Repsol nach drei Jahrzehnten ein Ende finden wird, da klang es für den inneren Zirkel des Rennsports wie ein Aprilscherz. Die Auflösung dieser Verbindung schien unmöglich – und doch hat sie stattgefunden. Beim MotoGP-Finale vergangenen November ging – dazu noch in Spanien – die außergewöhnliche und erfolgreiche Ära zu Ende.

Nach Monaten der Mutmaßungen herrscht in Sachen Finanzierung und visueller Auftritt nun Klarheit beim bedeutendsten Motorradsport-Projekt von HRC. Seit heute ist klar, dass sich Honda nicht die Blöße gibt, ohne Hauptsponsor die Mission «Zurück zur Konkurrenzfähigkeit» fortzuführen.

In einer perfekten Inszenierung wurde die Partnerschaft mit der ebenfalls weltbekannten Marke Castrol publik gemacht. Der Name schaffte es für 2025 ganz nach oben: «Honda HRC Castrol Team», so die offizielle Bezeichnung der MotoGP-Werkmannschaft.

Der Vertrag mit dem Tochterunternehmen des britischen BP-Konzerns kam alles andere als zufällig zustande. Denn eine Verbindung der beiden Firmen besteht letztlich von Beginn an der Motorsportaktivitäten von Honda außerhalb Japans. So standen die Briten den Japanern bei den ersten Renneinsätzen auf der Isle of Man im Jahre 1959 zur Seite. Oder wie es am Tag der Präsentation des jüngsten MotoGP-Projekts die Vertreterin von Castrol anschaulich machte: «1959 landet auch die erste Raumsonde auf dem Mond. So lange arbeiten Honda und Castrol bereits zusammen. Eine sehr lange Zeit – die etwas bedeutet.»

Ob nach WM-Titeln in Serie mit den WM-Helden vom Kaliber Jim Redman, Luigi Taveri oder Mike Hailwood oder auf den GP-Rennern von Multiweltmeister Freddie Spencer, die Verbindung der Marken lässt sich über die GP- und Superbike-Fahrerlager bis heute halten.

Innerhalb der MotoGP gelang es zuletzt LCR-Honda-Teaminhaber Lucio Cecchinello, Castrol stärker einzubinden. 2023 und 2024 fuhren Alex Rins und der kämpferische Johann Zarco dann unter offizieller Castrol-Flagge. Nun geht das Hauptmandat der finanziellen Unterstützung an das Honda-Mutterhaus über.

Koji Watanabe, Präsident der Honda Racing Corporation, machte die runderneuerte Verbindung zur Chefsache. «Im Namen von Honda möchte ich Castrol im MotoGP-Projekt willkommen heißen. HRC und Castrol haben die gleiche Vision, den gleichen Antrieb und den gleichen Fokus auf Technologie und die Zukunft. Wir haben mit ihnen in der Vergangenheit und auch in anderen Kategorien großen Erfolg gehabt, also war es eine natürliche Ergänzung. Jeder arbeitet hart daran, die MotoGP-Weltmeisterschaft im Jahr 2025 zum Erfolg zu führen. Wir müssen weiterhin fokussiert bleiben und den Weg, der vor uns liegt, gewissenhaft gehen. Der Rennsport ist das Herzstück von Honda, und ich bin sicher, dass wir in dieser Saison weitere Erfolge erzielen werden.»

Dem hohen Anlass geschuldet meldete sich auch ein Mitglied des Castrol-Managements zu Wort. Der globale Marketing-Leiter des Unternehmens, Sandeep Sangwan: «Castrol kann auf eine lange Tradition im Motorsport zurückblicken, und wir freuen uns sehr über die Partnerschaft mit Honda für das neue Honda HRC Castrol MotoGP-Team. Als eine Marke, die überragende Leistung und technische Innovation schätzt, sehen wir eine natürliche Übereinstimmung mit Honda. Diese Partnerschaft ist eine großartige Gelegenheit für Castrol, sich noch enger mit Motorradrennsportfans und Motorradenthusiasten zu verbinden, und Castrol wünscht dem Team viel Erfolg für die kommende MotoGP-Weltmeisterschaftssaison 2025.»

Als umspannender Partner werden die Castrol-Aufkleber auf den LCR-Kunden-Bikes womöglich erhalten bleiben. Für das Titelsponsoring seines geteilten Projekts wird das umtriebige LCR-Mastermind in der kommenden Woche aber eine frische Partnerschaft verkünden. Dann zeigt LCR als letzte MotoGP-Struktur in Bangkok die Farben der Saison 2025.

Die beiden RC213V der Werksfahrer Joan Mir und Luca Marini wurden in Jakarta zurecht ausgiebig beklatscht. In Sachen Ästhetik muss sich Honda auch 2025 vor niemandem verstecken. Ob das Projekt an die Erfolge vergangener Tage anknüpfen kann, das hängt von mehr als einer traumhaften Lackierung ab.

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