Bezzecchi: «Italienische Bikes haben gute Motoren»
Marco Bezzecchi beim Sepang-Test
Bei der offiziellen Teampräsentation des Aprilia-Werksteams in Mailand war Marco Bezzecchi voller positiver Emotionen. Er war aufgeregt wie am ersten Schultag und freute sich, mit Aprilia ein neues Kapitel zu starten. Nach fünf Jahren in der Struktur von VR46 hat der Italiener mit der Unterzeichnung bei einem Werksteam einen nächsten Meilenstein in seiner Karriere erreicht.
«Bez» betonte, dass er von der Aprilia-Mannschaft sehr gut aufgenommen wurde und er sich von Beginn an wohlfühlte. Er erzählte emotionale Anekdoten – wie jene, dass ihm Massimo Rivola im letzten Jahr, als er sich mit Aprilia einig war, einen zweiten Lenkerstummel überreichte, nachdem Bezzecchi den ersten einige Jahre zuvor bekommen hatte, als die Zeit für eine Zusammenarbeit noch nicht reif war.
Am 19. November 2024 konnte Bezzecchi die RS-GP beim Barcelona-Test das erste Mal fahren. Er konnte es kaum erwarten, zweieinhalb Monate später in Sepang endlich wieder auf das italienische Bike zu springen. «Wir probierten am Morgen die Spezifikationen, die wir in Montmelo hatten, danach bin ich auf das neue Bike gewechselt. Wir passten dieses etwas an und dann wechselte ich zurück auf das Motorrad von Montmelo. Das war die Arbeit, die wir am Morgen verrichtet hatten», gab der 26-Jährige zu Protokoll.
Ist die RS-GP25 ein großer Schritt im Vergleich zum 2024er-Bike? «Nein, es ist ein kleiner Schritt, aber es ist noch zu früh, um ein Urteil abzugeben. Ich fühlte einige positive Dinge und alles, was ich versuchte, war besser», betonte Bezzecchi. «Ich benötige noch Zeit, um zu beurteilen, wie groß der Schritt im Vergleich zum alten Bike ist, aber ich fühlte sofort eine Verbesserung.»
Wo ist die Aprilia RS-GP besser und wo schlechter im Vergleich zur Ducati GP23, die er im letzten Jahr gefahren ist? «Auf der Bremse habe ich mich sofort gut gefühlt. Ich bin dort stark und happy darüber, denn letztes Jahr habe ich in diesem Bereich ein wenig von meinem Fahrstil verloren. Die Aprilia ist vorne sehr stabil und das erlaubt es mir, stark zu bremsen», lobte Bezzecchi die Vorzüge des Bikes aus Noale. «An allen anderen Bereichen müssen wir arbeiten – vor allem an der Aerodynamik und der Elektronik. Beim Heck müssen wir auch noch einige Anpassungen vornehmen – da hatten wir schon in Montmelo ein Problem mit vielen Bewegungen. Ich denke, es ist eine Kombination aus den Reifen und der Elektronik.»
Was sagt Bezzecchi zur Motorleistung? «Ich bin zufrieden, die Leistung ist gut», meinte er. Im Vergleich zur Ducati? «Italienische Bikes haben gute Motoren», lachte der Lockenkopf.
Am Vormittag gab es auf dem Sepang International Circuit viele Stürze. Jorge Martin hatte einen heftigen Abflug und Raul Fernandez hat sich bei seinem Sturz einen Bruch des Mittelhandknochens in der linken Hand zugezogen. Hat Bezzecchi eine Erklärung für die vielen Crashs? «Ich weiß es nicht, aber wir haben nicht genügend weiche Reifen hier – das ist aber der Einzige, der hier funktioniert. Ich bin nur mit dem Medium unterwegs und dieser ist hier sehr tückisch, denn das Grip-Niveau ist sehr niedrig. Ich weiß aber nicht, weshalb die anderen Fahrer gestürzt sind.»
Zwei Stunden vor dem Ende des Tests war Marco Bezzecchi auf Rang 20 in der Zeitenliste zu finden – mit 2,496 sec Rückstand auf den Führenden Fabio Quartararo. Am Mittag war er noch 17.
Ergebnisse MotoGP-Test Sepang (5. Februar), 13 Uhr:
1. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 1:57,754 min
2. Alex Marquez (E), Ducati, +0,710 sec
3. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,800
4. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,869
5. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,163
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +1,267
7. Johann Zarco (F), Honda, +1,331
8. Alex Rins (E), Yamaha, +1,447
9. Maverick Vinales (E), KTM, +1,475
10. Marc Marquez (E), Ducati, +1,490
11. Luca Marini (I), Honda, +1,559
12. Pedro Acosta (E), KTM, +1,633
13. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +1,922
14. Brad Binder (ZA), KTM, +1,929
15. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +2,210
16. Ai Ogura (J), Aprilia, +2,355
17. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +2,496
18. Somkiat Chantra (THA), Honda, +2,545
19. Enea Bastianini (I), KTM, +2,568
20. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +2,580
21. Joan Mir (E), Honda, +2,683
22. Raul Fernandez (E), Aprilia, +3,534
23. Jorge Martin (E), Aprilia, +3,567