MotoGP-Drama: Martin verpasst WM-Auftakt

MotoGP-Motor: Was bleibt von den über 300 PS übrig?

Von Ivo Schützbach
Ab 2027 gibt es in der MotoGP-WM ein neues technisches Reglement, der Hubraum wird von 1000 auf 850 ccm gesenkt. SPEEDWEEK.com sprach mit Sebastian Risse, dem Technik-Koordinator von KTM, über den Stand der Dinge.

Am 6. Mai 2024 wurden die Grundzüge der technischen Regeln für die MotoGP-WM ab 2027 verlautbart. Zusammengefasst: 850 statt 1000 ccm Hubraum, reduzierte Leistung, geringerer Spritverbrauch, keine höhenverstellbaren Fahrwerke und deutlich weniger Freiheiten bei der aerodynamischen Entwicklung.

Unter Experten wird ebenso diskutiert wie am Stammtisch, wie viele PS ein moderner MotoGP-Motor an der Kurbelwelle gemessen leistet. «Das klingt nach einer einfachen Frage, aber praktisch ist die nicht so einfach zu beantworten», sagte Sebastian Risse gegenüber SPEEDWEEK.com, bei KTM der Technikchef an der Rennstrecke. «Je nach Umgebungstemperatur und ob der RAM-Air-Deflector reingerechnet wird, kann ich dir Traumzahlen nennen oder auch nicht. Im besten Fall werden es über 300 PS sein.»

Bedeutet die Hubraumreduktion auf 850 ccm entsprechend eine Leistungssenkung um 15 Prozent? «So pauschal kann man das nicht sagen, unter den gegebenen Randbedingungen mit dem neuen Reglement hat man ein bisschen eine andere Zielsetzung, inwieweit Spitzenleistung gegenüber Leistungskurve gegenüber anderen Aspekten wichtig ist», erklärte Ingenieur Risse. «Das ändert das Ergebnis etwas. Ich denke, es werden zehn bis zwölf Prozent weniger Leistung.»

KTM wird dem V4-Konzept treu bleiben, die Entwicklung des neuen Triebwerks ist weit fortgeschritten. «Jeder Hersteller hat klar das Ziel, dieses Jahr ein Fahrzeug auf die Strecke zu bringen», hielt der gebürtige Ennepetaler fest. «Zuvor muss man den Motor auf den Prüfstand bringen. Entweder sind die Hersteller mit ihrem Motor schon auf dem Prüfstand oder werden das bald sein.»

Für KTMs Motorendesigner Kurt Trieb stellte sich die Frage nach dem Konzept nie: «Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass der V4 für die MotoGP die richtige Wahl ist. Aber ich finde es beeindruckend, was die Kollegen aus Reihenmotoren herausholen. Diese unterschiedlichen Konzepte kommen oft am selben Level an.»

Nach dem Ausstieg von Suzuki nach der Saison 2022 ist in der MotoGP nur noch Yamaha mit einem Reihenvierzylinder unterwegs. Doch auch der Hersteller mit den drei Stimmgabeln im Logo arbeitet an einem V4-Motor. Wie Yamaha-Rennchef Paolo Pavesio exklusiv gegenüber SPEEDWEEK.com bestätigte, könnte ein Prototyp mit V4-Antrieb per Wildcard erstmals in der zweiten Jahreshälfte 2025 zum Renneinsatz kommen.


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