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Fermin Aldeguer: «War von mir selbst beeindruckt»

Von Stephan Moosbrugger
Fermin Aldeguer im Zweikampf mit Pedro Acosta

Fermin Aldeguer im Zweikampf mit Pedro Acosta

MotoGP-Rookie Fermin Aldeguer (Ducati) stürzte im Austin-GP drei Runden vor Schluss auf Platz 5 liegend. Er konnte trotzdem viel lernen, zeigte starke Zweikämpfe und fuhr die zweitschnellste Rennrunde.

Fermin Aldeguer (Gresini Ducati) hatte beim Red Bull Grand Prix of the Americas viele Höhen und Tiefen. Er zeigte über das gesamte Wochenende starke Leistungen und ging trotzdem leer aus. Am Freitag konnte er sich im Zeittraining zum ersten Mal in der Königsklasse direkt für das Q2 qualifizieren. Dort reichte es zwar nur für Startplatz 12, seine Ausgangsposition für den Austin-Sprint und den Grand Prix war aber gut. Im Rennen auf die kurze Distanz am Samstag wurde der Spanier dann Elfter, im Hauptrennen am Sonntag schied er drei Runden vor Schluss aus.

Doch alles der Reihe nach: Der Teamkollege von WM-Leader Alex Marquez erwischte einen guten Start und war nach wenigen Kurven auf Position 11 zu finden. Danach kämpfte er sich Runde um Runde nach vorne – in Runde 3 lag er bereits auf Platz 8. Zeitweise lieferte sich der 19-Jährige mit dem um ein Jahr älteren KTM-Piloten Pedro Acosta ein enges Duell. In Runde 14 schnappte sich der Youngster Routinier Johann Zarco (Honda) und verbesserte sich auf Rang 6. Drei Runden vor dem Ende des Rennens kassierte Aldeguer auch noch Jack Miller (Yamaha) ein. Noch im selben Umlauf übertrieb es der MotoGP-Neuling: Auf Position 5 liegend stürzte er in Kurve 15. Somit warf er ein sensationelles Ergebnis weg.

«Wir können mit dem Rennen zufrieden sein – wir haben alles gegeben, uns sehr verbessert und gut gearbeitet», strich Aldeguer das Positive heraus. «Austin ist keine einfache Strecke, aber wir konnten um die Top-Positionen kämpfen. Mein Ziel ist es immer, das Rennen in den Top-10 zu beenden, aber mein Speed und die Pace reichten für die Top-5. Ich hatte viel Vertrauen, aber dann habe ich in Kurve 15 meine Front verloren, als ich über eine Welle fuhr. Trotzdem können wir viele positive Dinge mitnehmen, wir müssen diesen Crash aber noch einmal analysieren. Es war kein großer Fehler.»

Aldeguer war vor allem am Ende des Rennens sehr schnell unterwegs – er fuhr im Grand Prix die zweitschnellste Rundenzeit und war nur 0,142 sec langsamer als Marc Marquez, der in dieser Statistik vorne lag. «Ich habe heute viel gelernt. Nach der Hälfte des Rennens hatte ich die Traktion sehr gut im Griff und ich machte bei den Bremspunkten keine Fehler», erklärte er. «Ich konnte nach meinen Überholmanövern vorne wegziehen, was gut für den Reifendruck vorne war. Mit jeder Runde habe ich mein Bike besser verstanden und konnte die Elektronik besser einsetzen. Natürlich müssen wir noch die negativen Punkte wie das Qualifying und auch den ersten Teil des Rennens verbessern. Mit meinem Crew-Chief Frankie Carchedi habe ich beim Setting vor allem auf das Rennende hingearbeitet – ich denke, wir können es noch besser machen, wenn wir einen weiteren Schritt machen.»

In den Zweikämpfen zeigte Aldeguer im Austin-GP viel Aggressivität und er konnte sich gut durchsetzen. «Ich war von mir selbst beeindruckt», schmunzelte er. «Bereits nach zwei MotoGP-Events habe ich verstanden, wie ich überholen muss. Ich konnte es im Rennen sehr genießen. Wir können zufrieden sein, auch mit dem Chaos zu Beginn in der Startaufstellung konnte ich gut umgehen und ich war nicht allzu nervös. Wir können viel Positives mitnehmen – ich hoffe, dass ich in Katar auch so konkurrenzfähig sein kann.»

Für den MotoGP-Rookie gilt es nun, die starken Leistungen in Punkte und gute Resultate zu verwandeln. In der Gesamtwertung liegt Aldeguer derzeit mit drei Punkten auf Rang 19.

Ergebnisse MotoGP COTA, Grand Prix (30. März):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 39:00,191 min
2. Alex Márquez (E), Ducati, +2,089 sec
3. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati , +3,594
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +10,732
5. Jack Miller (AUS), Yamaha, +11,857
6. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +12,238
7. Enea Bastianini (I), KTM, +12,815
8. Luca Marini (I), Honda, +15,646
9. Ai Ogura (J), Aprilia, +16,344
10. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +18,255
11. Alex Rins (E), Yamaha, +24,256
12. Raúl Fernández (E), Aprilia, +27,938
13. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +35,740
14. Maverick Viñales (E), KTM, +42,724
15. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +46,397
16. Somkiat Chantra (T), Honda, +1:03,601
17. Johann Zarco (F), Honda, +2 Runden
– Marc Márquez (E), Ducati
– Fermin Aldeguer (E), Ducati
– Brad Binder (ZA), KTM
– Pedro Acosta (E), KTM
– Joan Mir (E), Honda

WM-Stand nach 6 von 44 Rennen:

1. A. Marquez, 87 Punkte. 2. M. Marquez 86. 3. Bagnaia 75. 4. Morbidelli 55. 5. Di Giannantonio 44. 6. Ogura 25. 7. Zarco 25. 8. Bezzecchi 24. 9. Marini 20. 10. Miller 19. 11. Binder 19. 12. Bastianini 16. 13. Acosta 16. 14. Quartararo 16. 15. Mir 10. 16. Rins 10. 17. Viñales 6. 18. R. Fernandez 25. 19. Aldeguer 3. 20. A. Fernandez 3. 21. Oliveira 2. 22. Savadori 1. 23. Chantra 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 111 Punkte. 2. Honda 36. 3. KTM 34. 4. Aprilia 33. 5. Yamaha 28.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 161 Punkte. 2. Pertamina Enduro VR46 Racing 99. 3. BK8 Gresini Racing 90. 4. Red Bull KTM Factory Racing 35. 5. Trackhouse MotoGP Team 30. 6. Honda HRC Castrol Team 30. 7. Monster Energy Yamaha 26. 8. Aprilia Racing 25. 9. LCR Honda Castrol 25. 10. Prima Pramac Yamaha Racing 24. 11. Red Bull KTM Tech3 22.

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