MotoGP: Marc Marquez über seinen Crash

Magischer Alex Marquez: Nach Highspeed-Crash auf 1!

Von Thomas Kuttruf
Gresini-Ducati-Pilot Alex Marquez war der Hauptdarsteller des Zeittrainings. Nach einem heftigen Crash und roter Flagge kam der jüngere Márquez spät zurück, um sich mit Rekordtempo an die Spitze der MotoGP zu setzen.

Nach einem freien Training, bei dem sich zur Überraschung aller Anwesenden fünf Piloten japanischer MotoGP-Bikes unter die besten zehn geschoben hatten, begann das einstündige Zeittraining der Königsklasse mit einem Paukenschlag. In seiner zweiten gezeiteten Runde flog Gresini-Pilot Alex Marquez in Kurve 5 so heftig von seiner Ducati, dass die Session mit der roten Flagge mit noch 51 Minuten auf der Uhr unterbrochen werden musste. Die Desmosedici mit der Startnummer 73 hatte die soliden Air Fences nach dem Crash mit rund 170 km/h durchschlagen.

Zunächst sah es auch nach einer Verletzung des Piloten aus – doch nach kurzer Zeit verließ der jüngere Bruder von Marc Marquez das Geschehen auf eigenen Füßen. Zum Zeitpunkt des Sturzes hatten die beiden Ducati-Piloten Alex und Marc Marquez die Session angeführt und Alex fuhr direkt hinter dem Tabellenführer. Als die Piloten in der Box pausierten, lagen mit Quartararo (3.), Mir (4.) und Rins (9.) erneut Yamaha- und Honda-Piloten in den Top 10.

Maverick Vinales, der beim letzten GP in Katar auf der Strecke Platz 2 für KTM einen Höhepunkt gesetzt hatte, war zu diesem frühen Zeitpunkt als Achter bester RC16-Athlet. Auf einem frühen Schleudersitz hatte Aprilia-Werksfahrer Marco Bezzecchi als Zehnter Platz genommen.

Zwölf Minuten nach dem Abbruch ging es wieder auf die Piste. Die Session war keine weiteren drei Minuten alt, da war der erste Aufschlag Geschichte. Morbidelli, Miller und Acosta wirbelten in die Top-10. Den größten Sprung schaffte der Spanier, der sich mit der RC15 auf Platz 5 verbesserte. Auch an der Spitze gab es eine Veränderung. Yamaha-Ass Quartararo tauchte seit langer Zeit wieder einmal an der Spitze einer MotoGP-Session auf.

Mit einer 1:37,0 war der Franzose damit vor der Halbzeit des Zeittrainings signifikant 0,3 s schneller unterwegs als bei seiner besten Runde in Jerez 2024.

Während Brad Binder ebenfalls nachlegen konnte und eine zweite Maschine aus Österreich unter die ersten Zehn bringen konnte, benötigte der Vizeweltmeister über zehn Runden, um auf Speed zu kommen. Kurz vor Halbzeit, dann Erleichterung in der Box des Werksteams aus Bologna – Platz 2.

Für eine Überraschung in der ersten Hälfte hatte auch Trackhouse-Aprilia-Fahrer Raul Fernandez gesorgt. Der Madrilene, der 2025 noch kein verwertbares Resultat vorweisen kann, hielt sich auf Rang 9. Wenig zu sehen zu diesem Zeitpunkt war Aleix Espargaro. Der Wildcard-Pilot setzt in Jerez eine neue Version der RC213V ein.

Kaum war die zweite Halbzeit des Zeittrainings angebrochen, fielen an der Spitze die Zeiten. Fabio Quartararo und Pedro Acosta tauschten Bestzeiten aus und stachen gemeinsam mit Tabellenführer Marc Marquez erstmals in den Bereich von 1:36 min. Zur Orientierung. Pecco Bagnaia hält den Streckenrekord auf dem Circuito Angel Nieto (1:36,025 min). Auch Brad Binder fand eine gute Runde, ging aber nach der auf Platz 4 gefahrenen in der nächsten Runde zu Boden. Auch Maverick kam mit dem ersten soften Hinterreifen auf eine Spitzenzeit – «Top Gun» setzte sich hinter Quartararo. Zwanzig Minuten vor Ende der Sitzung lagen drei KTM in den Top 5, dahinter auf 6 und 7. Johann Zarco (Honda) und Ai Ogura (Honda).

Derweil tauchte der zu Beginn gestürzte Alex Márquez nach einem medizinischen Check wieder in der Gresini-Box auf. Mit einer Viertelstunde auf der Uhr war «AM73» bereits auf den kritischen neunten Platz zurückgefallen. Das Team machte sich bereit, um den WM-Zweiten noch einmal auf den Kurs zu schicken.

Der Stand vor der finalen Phase: Quartararo führte auf der Yamaha M1 vor Vinales, Marc Marquez, Acosta, Binder, Zarco, Ogura, Bagnaia, Alex Marquez und Franco Morbidelli. Der Abstand der schnellsten Zehn: 0,463 sec.

Dann große Aufregung bei Yamaha: Quartararo befand sich auf einer Sensationsrunde und stürzte dann in der letzten Kurve. Sofort war Platz 1 weg – gleich fünf Ducati-Piloten schossen auf die Ränge 1–5: Marc Marquez, Morbidelli, Alex Marquez, Pecco Bagnaia und Rookie Fermin Aldeguer. Auch auf Platz 6 ein Bike aus Italien mit Aprilia-Pilot Bezzecchi.

Quartararo schaffte es wieder an die Box und ging sechs Minuten vor der Flagge noch einmal auf die Strecke. Von der KTM-Herrlichkeit war zu diesem Zeitpunkt nur Acosta als Achter in den Top 10 verblieben.

Die Fans in Jerez erlebten in den letzten fünf Minuten einen Trainings-Thriller erster Klasse. Mit Johann Zarco und Fabio Di Giannantonio drängten weitere Kandidaten nach vorne. Alex Marquez, der die meiste Zeit in der Box verbracht hatte, brillierte mit einer Rekordrunde auf Platz 1! Auch Bagnaia und Marc Marquez verbesserten sich, mussten aber mit Platz 2 und 4 zufrieden sein. Leben. Dazwischen hatte sich noch VR46-Pilot Morbidelli gedrängt.

Fabio Quartararo gelang in der letzten Runde der verdiente Gegenschlag und Platz 5.  Johann Zarco brachte die beste Honda auf Position 7.  Auch Pedro Acosta zeigte in der letzten Sequenz nochmals auf – Platz 8 für den jungen Helden der Spanier. Hinter «Diggia» auf einer weiteren Ducati rettet sich Joan Mir direkt ins Q2. Wildcard-Tester Espargaro landete mit 1,4 sec Rückstand auf 21.

Nur Aprilia verpasst den direkten Einzug. Marco Bezzecchi landete nach einer Stunde Qualifying auf Position 12.  Mit vier Desmosedici an der Spitze ist die Welt in Bologna nach dem ersten Tag von Jerez in bester Ordnung.

Ergebnisse MotoGP Jerez, Zeittraining (25. April):

1. Alex Márquez (E), Ducati, 1:35,991 min
2. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,103 sec
3. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,162
4. Marc Márquez (E), Ducati, +0,267
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,428
6. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,517
7. Johann Zarco (F), Honda, +0,544
8. Pedro Acosta (E), KTM, +0,639
9. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati , +0,645
10. Joan Mir (E), Honda, +0,695
11. Brad Binder (ZA), KTM, +0,750
12. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,807
13. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,863
14. Maverick Viñales (E), KTM, +0,946
15. Alex Rins (E), Yamaha, +0,966
16. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,049
17. Ai Ogura (J), Aprilia, +1,081
18. Luca Marini (I), Honda, +1,086
19. Enea Bastianini (I), KTM, +1,197
20. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +1,228
21. Aleix Espargaro (E), Honda, +1,401
22. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1,874
23. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,013

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