MotoGP: Marc Marquez über seinen Crash

Pedro Acosta: «Herumheulen wird uns nicht helfen»

Von Bernhard M. Höhne
Pedro Acosta (10.) kam vor Teamkollege Binder aber hinter Maverick Vinales ins Ziel

Pedro Acosta (10.) kam vor Teamkollege Binder aber hinter Maverick Vinales ins Ziel

KTM-Werkspilot Pedro Acosta war am Samstag des MotoGP-Events in Jerez nur zweitbester Pilot einer RC16. Das Verhalten seines Mattighofener Arbeitsgeräts gibt dem Lokalmatador noch zu viele Rätsel auf.

Pedro Acosta, der Shootingstar der letzten Saison, hat in diesem Jahr erstmals mit einer Formdelle zu kämpfen. Zwar ist der junge Mann mit der Startnummer 37 nach Punkten noch immer der beste KTM-Pilot, doch Podiumsplätze sind außer Reichweite. Um das Vertrauen, das der 20-Jährige im Vorjahr in sein Arbeitsgerät hatte, wiederherzustellen, griff er schnell nach dem Auftakt wieder auf wesentliche Elemente des Vorjahresmotorrads zurück. Zumindest am Samstag des Jerez-Events schlug sich dieser Schritt jedoch nicht positiv nieder.

Zwar konnte der Spanier vor heimischem Publikum, anders als Teamkamerad Binder, ins Q2 vordringen. Dort gelang es ihm jedoch nicht, einen seiner Kontrahenten hinter sich zu lassen. KTM-Markenkollege Vinales zeigte sowohl mit Startplatz 6 als auch mit Endrang 7 im Sprintrennen, dass mit der RC16 in Jerez mehr möglich ist. Eine Platzierung, die für Acosta außer Reichweite war, denn Rang 10 erreichte er auch nur, weil er von den Ausfällen von Pole-Setter Fabio Quartararo und Honda-Ass Johann Zarco profitierte.

Woran es ihm fehlte, dafür hatte der Moto2-Weltmeister von 2023 weiterhin keine eindeutige Erklärung: «Schwierig zu sagen. Die ersten Runden im Sprintrennen waren, was Haftung und Traktion angeht, ein absolutes Desaster! Dabei fing das Wochenende eigentlich gut an. In Katar ist mir das auch schon passiert. Mein FP2 war in Ordnung, aber von einem Moment zum nächsten konnte ich keine Runde mehr zusammenbringen.»

Das Motorrad verhalte sich zu selten vorhersehbar: «Derzeit wissen wir nie, was wir erwarten können. Jede Session hält Überraschungen für uns bereit.» Die Möglichkeit, zwischen den KTM-Fahrern Daten auszutauschen, um Schwierigkeiten einzugrenzen, ist zudem durch die auseinander gedriftete technische Basis begrenzt.

Für den Grand Prix hat der Spanier Hoffnung, dass die Reifenwahl das Motorrad positiv beeinflussen könne: «Am Sonntag in Losail hat der mittelharte Hinterreifen einige unserer Probleme gelöst. Vielleicht bringt er uns auch hier etwas.» Das würde die zugrundeliegenden Defizite jedoch nur kaschieren.

Pedro Acosta pragmatisch: «Herumheulen wird uns nicht helfen. Stattdessen müssen wir arbeiten, unsere Probleme analysieren und verstehen. Das ist die einzige Möglichkeit, wie wir wieder aus diesem Loch herauskommen.»

Ergebnisse MotoGP Jerez, Sprint (26. April):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 12 Runden in 19:32,107 min
2. Alex Márquez (E), Ducati, + 1,001 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +3,077
4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +3,530
5. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +5,791
6. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +7,691
7. Maverick Viñales (E), KTM, +7,849
8. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +10,175
9. Joan Mir (E), Honda, +10,414
10. Pedro Acosta (E), KTM, +12,673
11. Brad Binder (ZA), KTM, +13,204
12. Ai Ogura (J), Aprilia, +13,438
13. Luca Marini (I), Honda, +16,572
14. Enea Bastianini (I), KTM, +17,918
15. Alex Rins (E), Yamaha, +19,963
16. Raúl Fernández (E), Aprilia, +21,690
17. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +21,932
18. Aleix Espargaro (E), Honda, +22,515
19. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +30,200
20. Somkiat Chantra (T), Honda, +30,968
– Johann Zarco (F), Honda, 7 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), Yamaha, 8 Runden zurück
– Fabio Quartararo (F), Yamaha, 11 Runden zurück

WM-Stand nach 9 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 135 Punkte. 2. A. Marquez 115. 3. Bagnaia 104. 4. Morbidelli 84. 5. Di Giannantonio 52. 6. Zarco 36. 7. Bezzecchi 34. 8. Quartararo 30. 9. Ogura 29. 10. Marini 26. 11. Aldeguer 25. 12. Acosta 24. 13. Binder 22. 14. Bastianini 21. 15. Miller 19. 16. Rins 14. 17. Viñales 11. 18.Mir 11. 19. R. Fernandez 5. 20. A. Fernandez 3. 21. Oliveira 2. 22. Savadori 1. 23. Chantra 0. 24. Martin 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 160 Punkte. 2.Honda 50. 3. Aprilia 45. 4. KTM 45. 5. Yamaha 41.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 239 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 140. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 136. 4. Red Bull KTM Factory Racing 46. 5. Monster Energy Yamaha 44. 6. LCR Honda Castrol 38. 7. Honda HRC Castrol Team 37. 8. Trackhouse MotoGP Team 34. 9. Aprilia Racing 35. 10. Red Bull KTM Tech3 Racing 32. Prima Pramac Yamaha Racing 24.

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