Superbike: Was BMW laut Toprak lernen muss

Pavesio (Yamaha) schließt Moto3-Engagement nicht aus

Von Thomas Kuttruf
Wie bereits auf SPEEDWEEK.com berichtet wird mit den Herstellern über die Zukunft der Moto3-WM diskutiert. Auch Yamaha hat die kleinste Kategorie im Blick, wie der neue Sportchef Paolo Pavesio bestätigt.

Die Moto3-Weltmeisterschaft bildet seit 2012 den Einstieg in den Fahrerlager der Motorrad-Weltmeisterschaft. Als Nachfolger der federleichten 125er-GP-Zweitakter als Basisplattform installiert, bilden sich die jüngsten Profil-Rennfahrern auf den 250er-Viertakt-Einzylindern für die weitere Karriere im MotoGP-Fahrerlager aus.

Während in Zweitakt-Zeiten eine deutlich größere Markenvielfalt herrschte, gingen Hersteller wie Aprilia und Yamaha den Weg in die Entwicklung einer eigenen Moto3-Maschine nicht mit. Nachdem das Geschäft in der kleinsten Kategorie mit Anpassung des Regelwerks in Bezug auf die Motorenpakete und die Mindestanzahl der Piloten pro Hersteller für Chassis-Spezialisten wie Kalex oder FTR uninteressant wurde, ist der Markt aufgeteilt zwischen dem größten japanischen und dem größten europäischen Hersteller – Honda und KTM.

Wie zuletzt auf SPEEDWEEK.com berichtet wird aktuell bereits an einer Neuaufstellung der Moto3-WM zur Saison 2028 gearbeitet. Dorna-Manager Carlos Ezpeleta unterstrich, dass es neben einer Kostensenkung auch darum gehen müsse, die Bikes ihrer Piloten in Bezug auf Größe, Gewicht und Speed anzupassen. Ursprünglich als Teenager-Renner ab 15 Jahren konzipiert, gilt in der Moto3-WM seit 2022 eine Untergrenze von 18 Jahren.

Yamaha, im MotoGP-Fahrerlager ausschließlich auf die Topliga des Sports fokussiert, verfolgt im Fahrerlager der seriennahen Superbike-WM eine andere Strategie – hier ist der Konzern in allen Klassen über das Motto Blu Cru engagiert. Die Pyramide beginnt beim Yamaha-R3-Cup und endet in der Superbike-WM.
Auch im GP-Fahrerlager taucht der Name Blu Cru 2025 auf. Yamaha entschied sich, dass neu aufgestellte Moto2-Projekt mit Pramac (mit Guevara und Arbolino) in den Farben der Yamaha-Nachwuchsförderung ins Rennen zu schicken. Aus technischer Sicht Fehlanzeige: Es handelt sich um Maschinen aus der Werkstatt von Luca Boscoscuro.

Um die Sichtweise von Yamaha zu einer neuen Moto3-Basis zu verstehen, ging die Frage an den neuen Sportchef Paolo Pavesio. Der Italiener beteiligt sich an der Debatte: «Korrekt ist, das Thema ist für alle auf dem Tisch und es gilt aktuell gemeinsam einen sinnvoll zu gestalten. Zum einen haben wir verstanden, dass die Kostensituation nicht gesund ist und der Zugang zur Moto3 bereits sehr schwer ist. Was nicht passieren darf, ist, dass unser Sport nur für Kinder von reichen Eltern wird – ich denke an die Vierrad-Szene, wo eine Saison im Kart auch mehrere 100 000 Euro kosten kann. Die Entwicklung muss verhindert werden.»

Pavesio weiter: «Eine komplette Saison im Yamaha-R3-Cup lässt sich mit 30 000 Euro bestreiten – in der Moto3 sind allein 100 000 für das Bike fällig und der Motor gehört nicht einmal dir. Das hat auch dazu geführt, dass diese Bikes komplett verschwunden sind aus den nationalen Meisterschaften wie in England oder Italien. Das ist ein wesentliches Problem. Außerdem – aus meiner Sicht schauen die Bikes, so schnell sie auch sind, mittlerweile alt aus. Auch die Größe des Motorrads sollte dann angepasst werden.»

Eine präzise Vorstellung davon, wie die Zukunft aussehen könnte, hat zum heutigen Zeitpunkt aber auch Yamaha nicht. Pavesio: «Wir sitzen mit am Tisch und denken, dass es heute keine eindeutige Lösung gibt. Wir könnten uns vorstellen, ein Konzept zu unterstützen, das auf der Kostenseite einen breiteren Einsatz, auch wieder auf nationaler Ebene, möglich macht. Möglich, dass man dazu beim Antrieb mehr in Richtung Serienfertigung gehen muss. Ob es ein Hersteller oder mehrere Marken sind, das würden wir heute für beides für möglich halten. Wichtig ist ein Antrieb, der genug Leistung hat und eine gute Show bieten kann.»

Und die entscheidende Botschaft von Seiten Yamaha: «Alles, was dem Sport dient in dem Sinne, dass wir den Motorrad-Rennsport auch auf der GP-Ebene zugänglicher machen, interessiert Yamaha. Und wenn wir bei der Lösung als Hersteller helfen, dann werden wir bereit sein, eine Rolle zu übernehmen.»

Paolo Pavesio abschließend: «Nicht umsonst haben wir uns dem Moto2-Projekt angenommen. Es ist vielleicht kein sehr konventioneller Ansatz, zunächst anzufangen mit einem Werksteam in der MotoGP und die Pyramide dann nach unten zu bauen, aber wenn sich die Möglichkeit ergibt, dann möchten wir den Ausbau nach unten weiter fortsetzen.»

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