MotoGP: Honda verlangt Beweis von Jorge Martin

Marc Marquez erträgt keinen weiteren brutalen Sturz

Von Ivo Schützbach
Marc Marquez gewann sein neuntes Sprintrennen in dieser Saison

Marc Marquez gewann sein neuntes Sprintrennen in dieser Saison

Im Sprint ist Marc Marquez in dieser Saison beinahe unschlagbar, wie er mit seinem Sieg am MotoGP-Samstag in Assen erneut bewies. Der WM-Leader räumt ein, dass er auf Messers Schneide agiert.

Im zehnten Sprintrennen der MotoGP-Saison 2025 hieß der Sieger zum neunten Mal Marc Marquez (Ducati Lenovo). Nur einmal bekam der Spanier nicht die Goldmedaille umgehängt – in Silverstone, wo Bruder Alex triumphierte.

Nach seinen beiden Hochgeschwindigkeitsstürzen am Freitag hätte man meinen können, so etwas hinterlässt Spuren. Weit gefehlt, der Sieg von Marc war nach der ersten Runde keine Sekunde in Gefahr.

«Das war ein fauler Samstag», grinste der achtfache Champion, als er sich in Assen den Fragen der Journalisten stellte. «Mein Körper fühlt sich steif an, er brauchte etwas, um auf Temperatur zu kommen. Der rechte Arm und die Finger tun etwas weh, das hatte auf meine Leistung aber keinen großen Einfluss. Für mich ging es eher um das Vertrauen auf dem Motorrad, und dass ich mit meiner Körperposition nicht so spielen konnte wie normal. Ich habe akzeptiert, dass mein Körper keinen weiteren heftigen Sturz verkraftet, deshalb agierte ich ruhig. Ich war den ganzen Tag nicht der Schnellste, aber ich gewann den Sprint – also bin ich glücklich.»

«Im Sprint war Alex der Schnellste», lobte Marc seinen Bruder, der 0,351 sec nach ihm die schwarz-weiß-karierte Flagge sah. «In Assen ist es seltsam: Manchmal, wenn du hinter dem Führenden herfährst, fühlst du dich viel schneller, wenn du aber überholst, bist du langsamer. Das liegt daran, dass du in den schnellen Streckenabschnitten viel Zug brauchst, dadurch wird der Unterschied größer. In den Kurven 11 und 12 war Alex superschnell, dort ist es aber extrem schwierig zu überholen, solange der vor dir keinen großen Fehler macht. Meine Stärke ist auf der Bremse, darauf habe ich mich konzentriert und fuhr so präzise wie möglich. Ich versuchte mit meinen Schwächen klarzukommen und wusste als Ducati-Fahrer, wo die Stärken von Alex und Pecco sind.»

Der WM-Leader legte einen Raketenstart hin und wäre aus der zweiten Reihe kommend beinahe in der ersten Kurve in Führung gegangen. Er musste am Kurvenausgang über die Kerbs und war ebenso wie der kurzfristig führende Polesetter Fabio Quartararo (Yamaha) kurz mit den Füßen von den Rasten.

«Ich wusste, dass der Start der wichtigste Moment für mich in diesem Rennen ist», schilderte der 32-Jährige, der seinen Vorsprung in der Gesamtwertung gegenüber Alex auf 43 Punkte ausgebaut hat. «Wäre etwas passiert und ich wäre gestürzt, wäre das mein Fehler gewesen. Ich war optimistisch und ging dieses Risiko ein. Fabio nutzte die Breite der Kurve und ich wich über die Kerbs aus, das ist normal in einem Rennen. Wäre ich hinter Alex, Pecco oder Bezzecchi gelegen, wäre das Überholen schwierig geworden. Alex war ein paar Mal sehr nahe an mir dran und sehr schnell. Ich versuchte mich bestmöglich zu verteidigen, er ist mein Hauptgegner. Manchmal bist du nahe an einem Gegner dran, kannst ihn aber nicht attackieren. So ging es mir mit ihm in Silverstone. Ich weiß nicht, ob er alles versucht hat. Ich kann nur sagen, dass meine Motorradabstimmung darauf ausgelegt war, dass ich in der Bremsphase möglichst stark bin. Deshalb tue ich mir in Assen schwer, weil es nur drei harte Bremspunkte gibt. Aber das sind genau die Stellen, an denen normalerweise überholt wird.»

Ergebnisse MotoGP Assen, Sprint (28. Juni):

1. Marc Marquez (E), Ducati, 13 Runden in 20:02,150 min
2. Alex Marquez (E), Ducati, +0,351 sec
3. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,247
4. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +2,269
5. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +2,686
6. Maverick Vinales (E), KTM, +4,074
7. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +9,064
8. Franco Morbidelli (I), Ducati, +9,159
9. Pedro Acosta (E), KTM, +8,069*
10. Brad Binder (ZA), KTM, +11,143
11. Johann Zarco (F), Honda, +11,327
12. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +12,147
13. Enea Bastianini (I), KTM, +15,290
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +15,899
15. Alex Rins (E), Yamaha, +15,900
16. Ai Ogura (J), Aprilia, + 17,554
17. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +24,707**
18. Aleix Espargaro , (E), Honda, +27,287
19. Somkiat Chantra (T), Honda, +32,441
– Fabio Quartararo (F), Yamaha
– Raul Fernandez (E), Aprilia
– Joan Mir (E), Honda
* 3-Sekunden-Strafe
** 8-Sekunden-Strafe wegen Luftdruck

WM-Stand nach 19 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 282 Punkte. 2. A. Marquez 239. 3. Bagnaia 165. 4. Morbidelli 130. 5. Di Giannantonio 126. 6. Bezzecchi 101. 7. Zarco 97. 8. Acosta 85. 9. Aldeguer 81. 10. Quartararo 61. 11. Vinales 58. 12. Ogura 49. 13. Binder 42. 14. Marini 38. 15. R. Fernandez 36. 16. Bastianini 35. 17. Mir 32. 18. Rins 32. 19. Miller 31. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 6. 23. Oliveira 6. 24. Chantra 0. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 331 Punkte. 2. Aprilia 25. 3. Honda 124. 4. KTM 124. 5. Yamaha 92.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 447 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 320. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 256. 4. Red Bull KTM Factory Racing 127. 5. Aprilia Racing 109. 6. LCR Honda 97. 7. Monster Energy Yamaha 93. 8. Red Bull KTM Tech3 Racing 93. 9. Trackhouse MotoGP Team 85. 10. Honda HRC Castrol Team 70. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 40.

 

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